Bilsenkräuter

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kleinerkiffer84
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Prächtiges Exemplar, und der Standort scheint mir perfekt!
Ist das Digitalis purpurea im Hintergrund?
Mir ist schon öfters aufgefallen, dass Digitalis eine Zeigepflanze für einen guten Bilsenkrautstandort ist.

Bis die Samenkapseln so weit ausgereift sind, dass die Samen fast von selber rausfallen, dauert es beim Bilsenkraut etwas, ca 1 Monat nach dem Verblühen, sollte es soweit sein.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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hand
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von hand »

Digitalis habe ich dort nicht gesehen. Das werden wohl eher Lupinien gewesen sein. Und sehr viele Königskerzen und einige 2m hohe Disteln (Bild). Ist übrigens der gleiche Ort, an dem ich die Daturas letztes jahr fand. Muss jemand vor einiger Zeit bewusst ausgesät haben.

Bild
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kleinerkiffer84
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Letzte Nacht habe ich seit Längerem wieder mal eine etwas höhere Dosis Bilsenkrautsamen genommen.
Genauer gesagt, ich improvisierte Bilsenkrautbier, dh. ich zerkaute 10 Samen gründlich und spülte dann 2 Bier hinterher.
Während ich die 2 Bier trank, schaute ich noch etwas auf youtube.
Zunächst normale Naturdokus, so wie ich sie auf Opiaten immer schaue. Doch schon nach wenigen Minuten machte sich unterschwellig diese morbid-dämonische NSG Wirkung bemerkbar.
Ich hatte plötzlich das Bedürfnis Suicidal & Depressive Black Metal zu hören.
Nach anfänglicher Erregung ging auch schnell die typische narkotische Wirkung los, die mich im Sitzen immer wieder mal kurz wegpennen lies.
Bei geschlossenen Augen hatte ich für Sekunden bereits Traumbilder, die, wie es für NSG typisch ist, sehr dämonisch sind.
Sequenzen von Kobolden, Zombies, Fratzen die aus Glut bestehen und ähnliches.
Ich fiel ins Bett rüber und schlief innerhalb von einer Minute ein.

Dann gings los. Ich hatte schon etwas vergessen wie stark oneirogen Bilsenkraut ist.
Zwar kann ich keinen zusammenhängenden Tripbericht schreiben wie bei Salvia oder DMT, weil ich mich nur noch sehr nebelig und bruchstückhaft an die einzelnen Träume erinnern kann,
aber was ich noch weis ist, dass es mich permanent in alternativen Parallelwelten herumgeworfen hat. Diese Welten waren der unseren ähnlich, aber mit einem anderen geschichtlichen Ablauf.
Phasenweise verfiel ich in eine Schlafparalyse, bei der ich im Hinterkopf wusste das ich träume, aber ich konnte die Augen nicht öffnen.
Die Träume dieser Welten waren absolut real und nicht vom Hier und Jetzt zu unterscheiden. Würde man nicht mehr aufwachen, dann würde man diese Traumwelten als die einzige existierende Realität akzeptieren.
Das ist vielleicht der zentrale Punkt den man von NSG mitnehmen kann, die starke Subjektivität der Realität.
Denn wer sagt, dass dieses Hier und Jetzt, die wahre und endgültige Realität ist?
Typisch im NSG-Rausch ist, dass man immer wieder Ebene für Ebene aufwacht, aber nach dem "aufwachen" feststellt, dass dies hier wieder nur eine weiterer Traum ist, und nicht die oberste und "richtige" Realitätsebene.
So ging es die ganze Nacht dahin, wobei ich mich an die einzelnen Realitätsebenen nur noch flüchtig erinnern kann.
Sie waren großteils dämonisch und es wird einem klar, woher die ganzen alten Geschichten über Zombies, Dämonen und ähnlichem stammen.
Das sind Elemente die im NSG-Delirium gesehen wurden.
Jeder dort war ein Dämon in menschlicher Gestalt, alles war verhext und in ein ganz eigenartiges Misstrauen gehüllt. Typisch ist auch dieses hektische und bedrohliche Gesäusel das überall herrscht.
Das ist eine ganz spezielle Form von Audiohalluzinationen die ich nur von Bilsenkraut kenne.
Irgendwann stand ich mit einem Arbeitskollegen auf einer Brücke und wir wollten uns in den Tod stürzen, doch dann wurden wir abgelenkt von Flugzeugen die niedrig und langsam über uns drüber flogen und aus denen massenweise Leichen fielen. Es war ein einziges Gemetzel und Blutbad.
Plötzlich war das nicht mehr mein Arbeitskollege, sondern ich erkannte, dass er ein Dämon war, der sich nur getarnt hatte. Sein Gesicht wurde eine unglaubliche Fratze, aus der schliesslich Fleischfetzen runter fielen.
Plötzlich saß ich in einem absolut weissen Raum, der mich an eine Art Wartezimmer erinnerte. An der Decke schwebte plötzlich lautlos eine fliegende Untertasse und von dieser Untertasse ging ein unheimlicher Piepton aus, der aber plötzlich dem Summen welches DMT verursacht, immer ähnlicher wurde. Dieses unheimliche Summen wurde so präsent und spürbar und gleichzeitig war ich in so einer halbwachen Schlafparalyse, dass ich dachte ich breche durch. Sekunden später war ich in einer Parallelwelt in der mein Vater noch lebte und ich sagte zu ihm, dass es nichts wichtigeres im Leben gibt, als auf DMT durchzubrechen, er muss das unbedingt noch machen, er soll es mir einfach glauben.
Dann wachte ich irgendwann tatsächlich auf, in dieser Welt, die wir hier "Realität" nennen.
Alles wirkte verhext, teuflisch, mittelalterlich, wie in alten europäischen Mythen und Sagen. Tod und Dunkelheit dominierten das Denken und meine Emotionen.
Stark schlaftrunken ging ich pissen und checkte die Pupillen im Spiegel. Sie waren deutlich erweitert, starr, keine Reaktion auf das grelle Licht im Bad. Das eigene Gesicht im Spiegel zu betrachten war ausserdem sehr seltsam.
Ich fiel wieder ins Bett und schlief noch bis Mittag, ehe ich mich wieder normal fühlte.

Die Kernaussage von NSG ist aber interessant. Sie zeigt uns, dass jede sogenannte "Realität" wieder nur eine weitere Simulation sein könnte, aus der man vielleicht dann aufwacht, wenn man den Zustand erreicht hat, den wir als "Tod" bezeichnen.
Im Grunde ist das der Erkenntnis anderer Entheogene nicht unähnlich, aber NSG sind typischerweise absolut niederfrequent.
Die eigentliche NSG Welt spielt sich sozusagen in der Kanalisation vom Dom ab, könnte man sagen. :D :Skull:
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Attic
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von Attic »

Das hört sich sehr düster und nicht wünschenswert an. Empfindest du solch eine Erfahrung dennoch als positiv? Schließlich war es nicht deine erste NSG Erfahrung.
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Fruchtfliege
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von Fruchtfliege »

Düstere Sachen würden mich total einschüchtern und ich würde Panik bekommen.

Ich denke schon dass wir in der Realität sind, nur können wir diese nicht voll wahr nehmen.
Jeder sieht Dinge anders.

“Siehst du rot wie ich rot sehe.“
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kleinerkiffer84
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Ich empfinde die Erfahrung dennoch als lehrreich und somit als positiv, da mir NSG ebenfalls neue Sichtweisen aufzeigt, nämlich die Sichtweise des stufenweisen Erwachens.
Allerdings ist NSG wirklich düster. Auf einem NSG Trip gibt es wirklich nichts zu lachen, sondern man hat eher das Gefühl, jetzt den Verstand endgültig zu verlieren.
Aber ich versuche hier immer, mich emotional nicht davon vereinnahmen zu lassen, sondern das Ganze aus der Rolle eines neutralen Beobachters zu sehen.
Ich versuche, mich selber als einen Reisenden zu sehen, der für eine gewisse Zeit hier in dieser materiellen Welt inkarniert ist.
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Zebra
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von Zebra »

Danke für den Einblick in die NSG-Wirkung!
Interessant, doch trotzdem fühle ich mich irgendwie nicht verleitet Experimente mit hochdosierten Nachtschatten zu unternehmen. ^^
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kleinerkiffer84
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Hochdosierte NSG würde ich ebenfalls nicht einnehmen.
Mein absolutes Limit sind 15-20 Samen.

Würde man noch höher gehen, dann müsste man drastische Sicherheitsvorkehrungen treffen, um aufgrund es völligen Kontrollverlustes, ähnlich wie bei Alkohol, nicht in Lebensgefahr zu geraten.
Man müsste in der Klappse eine Gummizelle für 3 Tage mieten (nicht lachen) damit keine Verletzungsgefahr besteht und man bräuchte rund um die Uhr einen Notarzt als Tripsitter, der im Falle von lebensgefährlichen Vergiftungen oder komatösen Zuständen eingreifen kann.
NSG ist wirklich brutal. :Skull: :Skull:

Aber am Beispiel von NSG sieht man, wie absolut sinnlos diese ganzen Pflanzenverbote sind.
Leute die gegen Graslegalisierung sind, haben wahrscheinlich selber Engelstrompeten im Garten.
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SpitzkegeligerHohlkopf
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von SpitzkegeligerHohlkopf »

Moin moin hätte paar Fragen zu dem Schwarzem Bilsenkraut falls dieses Forum noch aktiv ist.
1. Muss ich die Samen irgendwie zubereiten oder kann ich sie so wie ich sie gekauft habe direkt konsumieren ?
2. Muss ich sie zerkleinern wenn ich sie z.B in eine Zigarette oder einen Joint mache ?

Habe die Samen bereits in 3-4 Kippen und Joints gehauen ohne sie zu zerkleinern jedoch nichts gemerkt
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Zebra
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von Zebra »

1. Dieses Forum versteht sich als Pflanzen- und Ethnobotanikforum und nicht als Drogenforum, daher sind Konsumfragen nicht erwünscht.
2. Es kann Wirkstoffschwankungen geben, weswegen eine Dosierung auch schwierig sein kann. Würde generell von tropanhaltigen Nachtschatten abraten. Eine Überdosierung kann unangenehm und schlimmstenfalls lebensgefährlich werden. Es gibt Pflanzen/Pilze, die weitaus weniger Nebenwirkungen haben und sicherer sind in der Verwendung.
3. Falls du mehr zu diesem Forum beitragen möchtest, stell dich bitte im Vorstellungsbereich vor.
4. Bitte die Forenregeln sich zuzuführen: https://www.entheobotanik.net/viewtopic.php?f=22&t=757
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