W00Dlover's -- Ps. Azurescens / Ps. Serbica / Ps. Cyanescens / Ps. Allenii

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HB-A
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Re: W00Dlover's -- Ps. Azurescens / Ps. Serbica / Ps. Cyanescens / Ps. Allenii

Beitrag von HB-A »

Amnesia hat geschrieben: 14. Mär 2023, 09:59 Luftfeuchte und Temperatur müssten sich theoretisch in einem Kühlschrank simulieren lassen... :smiley33.gif:
Moin,
ja, ein Breeder ("holofractal") hat es auch geschafft...

Hat bei ihm über 1 Jahr gebraucht. Probleme mit Feuchtigkeit und Kühlschrank.
Und dann hat er noch ein kleines klimatisiertes Indoor-Biotop gebaut.

Mach doch mal und berichte uns....
:sunbathing:
Bist Du Dir bewußt,
daß es möglicherweise keine objektive Wahrheit gibt ?
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Bootsfahrer
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Re: W00Dlover's -- Ps. Azurescens / Ps. Serbica / Ps. Cyanescens / Ps. Allenii

Beitrag von Bootsfahrer »

Hallo Zusammen,

passend zum Thema des Gasaustauschs hier zwei etwa einen Monat alte Fotos meiner Vermehrung des Azurs.
Auch wenn das nicht zu meinem langjährigen Kerngeschäft gehört, so kann ich zumindest bestätigen, das eine offene luftdurchlässige Struktur bei der Vermehrung sehr von Vorteil ist.

Die erste Schale hat zu diesem Zeitpunkt bereits drei Wochen hinter sich und ist noch immer nicht vollständig durchgewachsen. Die Füllung besteht aus groben, mittleren und feinen Spänen, und ist somit sehr dicht gepackt. Das Wachstum ist hier sehr langsam.

Die zweite Schale ist seit Ansatz zwei Wochen alt und besteht nur aus groben Schnitzeln, somit mit wesentlich mehr Abstand zwischen dem Holz. Die Schale ist voll durchgewachsen, wenn auch noch nicht sehr dicht. Diese Schale habe ich nach einer weiteren Woche erfolgreich zur Weitervermehrung genommen, die erste brauchte dazu noch fast zwei Wochen.

Auch nimmt dicht gepacktes Substrat wie bei Schale eins viel mehr Feuchtigkeit auf, ich schiebe das auf die Kappilarwirkung. Zu viel Feuchtigkeit verursachte bei mir Kontaminationen, vor allem bei feinem Substrat.
Mein Strohsubstrat wächst auch noch immer durch, ich vermute zu viel Feuchtigkeit und zu dicht gepackt. Es sieht änlich wie bei dir aus Amnesia.

Die Idee mit dem Katzendraht gefällt mir wirklich sehr gut!

Bild
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Amnesia
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Re: W00Dlover's -- Ps. Azurescens / Ps. Serbica / Ps. Cyanescens / Ps. Allenii

Beitrag von Amnesia »

@HB-A vielen Dank, phenomenal das Projekt von holofractal :respect:

Ich werde Indoor auf jeden Fall antesten und berichten :thumbsupsmileyanim:
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אל תשאלו
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Re: W00Dlover's -- Ps. Azurescens / Ps. Serbica / Ps. Cyanescens / Ps. Allenii

Beitrag von אל תשאלו »

Ich habe Bilder gesehen wo Pilze scheinbar auf Eukalyptus wuchsen. Dennoch bin ich skeptisch ob es sich dabei nicht um relativ „altes“ Holz gehandelt hat. Je frischer umso mehr ätherische Öle enthält das Holz. Die sind nicht zur Ergötzung sondern schützen den Baum antimikrobiell vor Bakterien, Pilzen, Viren und vor Fressfeinden. Also kann es sein das auf diesem noch stark riechenden Holz wenig bis nichts wächst. Zumindest sollte man damit rechnen.

Ob oder ob nicht finde ich spannend und drücke die Daumen das ich mit meiner Befürchtung daneben liege.
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אל תשאלו
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Re: W00Dlover's -- Ps. Azurescens / Ps. Serbica / Ps. Cyanescens / Ps. Allenii

Beitrag von אל תשאלו »

viewtopic.php?f=4&t=2014&start=540
Amnesia hat geschrieben: 14. Mär 2023, 09:59 Schaut mal was ich im Shroomery-Forum gefunden habe: https://www.shroomery.org/forums/showfl ... art/1/vc/1

Kurze Zusammenfassung nach eigener Übersetzung:

Jemand hat sich gefragt, warum der Atze Indoor so schwer zu kultivieren ist oder nur sehr wenig fruchtet.
Schließlich sind auf den ersten Blick alle Parameter gegeben; keine Symbiose mit Bäumen (wie Amanita), Gasaustausch, Luftfeuchte und Temperatur müssten sich theoretisch in einem Kühlschrank simulieren lassen... :smiley33.gif:

Herausgefunden hat er zum Fruchtprozess durch Recherchen Folgendes:

1. Gasaustausch ist enorm wichtig, genauso wie die richtige Luftfeuchtigkeit (in der Natur ist beides optimal gegeben)

2. Temperaturunterschiede, um Tag und Nacht zu simulieren könnten wichtig sein

3. Das Stickstoff-Sauerstoff-Verhältnis könnte als Signalgeber entscheidend sein. Dazu wären Versuche mit verschiedenen Abdeckungen interessant, der Atze lässt sich jedoch auch ohne Abdeckung erfolgreich kultivieren also muss noch mehr dahinter stecken...

Bakterien (Actinomycetales), die überall im Boden und vor allem verstärkt an den Rändern! von Komposthaufen vorkommen und Zellulose oder harte organische Materie (Holzchips :)) zersetzen, setzten durch ihren Stoffwechsel Stickstoff frei.

Da der Atze auf vielen Bildern dazu neigt an den Rändern von Gefäßen oder Baumstämmen Fruchtkörper auszutreiben halte ich diese Theorie für am wahrscheinlichsten.

@misch hat ja auch mal empfohlen lebende (Wald)erde auf das Myzel/Substrat zu geben, (will jetzt net den ganzen Thread durchsuchen um ihn zu zitieren aber er meinte glaub sowas wie: das Myzel stürzt sich drauf...)

Außerdem hat jemand bemerkt, dass Beete, die im August durchwühlt wurden immer noch hervorragend und im Oktober sogar ein zweites Mal gefruchtet haben.

Was denkt ihr dazu? Ich starte da auf jeden Fall mal Experimente. Ist ja auch hinsichtlich Klimawandel interessant... :92.gif:

Meiner Meinung nach ist das viel zu viel Aufwand und unnötig.
Ein Foren Mitglied das sich leider viel zu selten blicken lässt hat vor Jahren Azur oder Cyan, (beide?) in länglichen Blumenkästen im Keller gezogen. Licht kam durch ein Fenster. Einer der Temperatur Werte an die ich mich erinnern kann lag bei 14°C am Tag. Nachts war es deutlich kälter. Außer dem länglichen Blumenkasten und Spawn war die Kultur mit durchsichtiger Folie überzogen. Und ja, es kam zur Fruchtung.

Stickstoff spielt für die Fruchtung keine Rolle. Ebenso ist es unerheblich ob Bakterien im Substrat sind. Ein gewisser Prozentsatz wird sogar in relativ sauberen Kulturen vorkommen. Ich rede von Holzzersetzer. Was ist, man kann vom Myzel Wachstum "eingeschlafene" Kulturen wieder aktivieren wenn sie sich mit Erde oder Effektivne Mikroorganismen auseinander setzen müssen.

Ich denke, dass passende Temperaturen indoor zur Fruchtbildung führen. Was den Gasaustausch angeht kennt man das Problem von einigen Arten. Deshalb wird man um ein regelmäßiges Lüften nicht drum herum kommen. Anbieten tun sich Boxen in der Art von Samla in die man einen Filter einbauen kann. Ob Tyvek ausreicht muss getestet werden. Alternativ bieten sich kleine runde Lüftungsgitter aus der Terraristik an die zwar für Gasaustausch sorgen aber keine Trauermücken rein lassen. Aquarienwatte halte ich für nicht wirklich brauchbar. Selbst fest eingezogene Watte wurde von Trauermücken bei meinen Kulturen schon überwunden.
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Re: W00Dlover's -- Ps. Azurescens / Ps. Serbica / Ps. Cyanescens / Ps. Allenii

Beitrag von rosy17 »

Ich hatte schon mal eine (ungeplante) Fruchtung von Cyans auf Buchenholzchipsies, die einfach in einem Frischkäseschälchen im Schrank eines unbeheizten Zimmers im Frühling standen. Temperaturen ws. auch in der Größenordnung 15 °C. Wurden dann aber nicht wirklich groß. Hätte man dann vielleicht mit Folie für Feuchtigkeit nachhelfen müssen.
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HB-A
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Re: W00Dlover's -- Ps. Azurescens / Ps. Serbica / Ps. Cyanescens / Ps. Allenii

Beitrag von HB-A »

chronic hat geschrieben: 14. Mär 2023, 22:44 Ob oder ob nicht finde ich spannend und drücke die Daumen das ich mit meiner Befürchtung daneben liege.
Moin chronic,

Deine "Befürchtung" teile ich ebenso.
(Besser frisches Holz zunächst luftig und trocken lagern...)
Bist Du Dir bewußt,
daß es möglicherweise keine objektive Wahrheit gibt ?
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Re: W00Dlover's -- Ps. Azurescens / Ps. Serbica / Ps. Cyanescens / Ps. Allenii

Beitrag von HB-A »

chronic hat geschrieben: 14. Mär 2023, 22:51 Meiner Meinung nach ist das viel zu viel Aufwand und unnötig.
Ja, sehe ich auch so ! Ist eine Verschwendung von Resourcen.

Bei den Akteuren gibt es leichte Unterschiede :-)

Der "Graf" hat es unter hiesigen, klimatischen Verhältnissen gemacht. Also kaum zusätzliche Energie reingesteckt.
(Aber was bringts, wenn`s auch draussen geht?)
Beim "holofractal" sind die Grundbedingungen etwas anders. Also ich habe den langjährigen Traum, auf der Wiese
den Semi wachsen zu sehen (Hispanica darf nebendran). Beim Holo könnte sich sein Traum um den Atze gehandelt haben.
Hat sehr lange gedauert, bis er das Problem mit dem Kühlschrank gelöst hat. Dann hat er in einem Erker ein abgeschiedenes, klimatisiertes Biotop gebaut. In dem Projekt steckt sehr viel Unterhaltungs-Energie (Strom). Der letztendliche Erfolg ist schon beeindruckend !
Holo sagt nicht, wo er lebt; jedenfalls gibt es dort keinerlei Frost und die Winter sind `Rentner geeignet`(10°C).
Ein Azur würde dort einfach nicht fruchten.

Ich rede von Holzzersetzer. Was ist, man kann vom Myzel Wachstum "eingeschlafene" Kulturen wieder aktivieren wenn sie sich mit Erde oder Effektivne Mikroorganismen auseinander setzen müssen.
Irgendwie habe ich gerade spitze Ohren bekommen.
Würdest Du bitte zum EM und Pilzen nochwas erläutern ? TNX

:smiley42:
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Re: W00Dlover's -- Ps. Azurescens / Ps. Serbica / Ps. Cyanescens / Ps. Allenii

Beitrag von HB-A »

Zum Thema Holzkisten:
Da ist schon Jemand durch...

Bild
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Re: W00Dlover's -- Ps. Azurescens / Ps. Serbica / Ps. Cyanescens / Ps. Allenii

Beitrag von אל תשאלו »

HB-A hat geschrieben: 15. Mär 2023, 10:24
Ich rede von Holzzersetzer. Was ist, man kann vom Myzel Wachstum "eingeschlafene" Kulturen wieder aktivieren wenn sie sich mit Erde oder Effektivne Mikroorganismen auseinander setzen müssen.
Irgendwie habe ich gerade spitze Ohren bekommen.
Würdest Du bitte zum EM und Pilzen nochwas erläutern ? TNX

:smiley42:
Mir viel irgendwann auf das Myzel das über Jahre zur Vermehrung im Haus gehalten wurde mit der Zeit deutlich an Vitalität verlor. Gleichzeitig stellte ich fest, dass wenn man dieses Myzel nach draußen brachte wo es sich mit den Jahreszeiten, anderen Mikroorganismen auseinander setzen musste wieder an Wuchskraft zunahm. Experimente indoor mit (Blumen-) Erde zeigten das sich dieses Phänomen ebenso zeigte. „Eingeschlafenes“ Myzel zeigte wieder deutlich aggressiveres Wachstum. Es schien so, dass die in der Erde enthaltenen Mikroorganismen, vielleicht sogar andere Stoffe, vitalisierend auf das Myzel einwirkten.
Diese Beobachtung erwähnte ich im Gespräch mit meinem Freund caban. Er dachte das Gehörte direkt weiter und wollte eine modifizierte Variante mit EM, also Effektiven Mikroorganismen, bei seinem nächsten Cubensis Grow testen. Zu dem Zeitpunkt war ich skeptisch ob sich die Zugabe in einer relativ „steril“ gehaltenen Kultur nicht negativ auf die Zucht auswirkt. Zu meiner großen Überraschung verlief das Experiment positiv, mit zumindest in diesem Grow deutlich größeren Fruchtkörpern als bei seinen vorherigen Versuchen.
Siehe hier.

Zur Person von caban: Er ist ein alter Freund von mir und war seit Mitte der 90ziger Jahre bis in die 2000der Jahre in der Entheobotanischen und Ethnobotanischen Szene recht aktiv. In diversen Foren war er als Nixnutz unterwegs. Das für die älteren die damals schon mit dabei waren. Vielleicht erinnert sich noch jemand an den Shop Kakteensamen.de der Saatgut besonders von psychoaktiven Kakteen via Internet verkauft hat. Oder an die TV Dokumentation zu Salvia divinorum, wo die Königsfelder Schlossgärtnerei vorgestellt wurde. Bei beiden war er der Mensch hinter den Kulissen und in meinem Bekanntenkreis der als erster Pilze züchtete. Also einer der Ahnung hatte.

Meine eigenen Versuche mit der Zugabe von Organismen zu Pilzkulturen blieben auf Grund beruflicher und privater Umstände auf der Strecke. Schon damals habe ich mich gefragt, ob die kontrollierte Zugabe von bestimmten Bakterien sich nicht positiv auf Holzzersetzer auswirkt, die sich ja auch in der Natur damit auseinander setzen müssen und nicht zwangsläufig so kontaminiert werden wie wir es bei der Zucht von tropischen Ständerpilzen unter weitgehend sterilen Bedingungen erleben. Interaktionen zwischen mehreren Organismen enden in der Kultur nicht zwangsläufig mit einem Scheitern der Zucht wie Beispiele aus dem Pflanzenbau zeigen. Wichtig ist nur die richtige Auswahl geeigneter Bakterien die man zusetzen kann. Einige Bakterien Arten schließen Nährstoffe auf und machen sie für andere Organismen verfügbar. Andere unterdrücken pflanzenpathogene Pilze oder produzieren Hormon ähnliche Stoffe die sich direkt positiv auf das Pflanzenwachstum auswirken. Also warum sollte man das nicht auch bei Pilzen versuchen?
Besonders bietet sich das Boden- Bakterium Bacillus thuringiensis an von dem es verschiedene Stämme gibt. Ebenso kommen potentiell andere Düngebakterien für den Pflanzenbau und sogar aus der Aquaristik in Frage.

Bei meinen Versuchen war ich recht überzeugt davon das die Mikroorganismen in Erde eine eventuell positive Wirkung auf Pilzkulturen von Holzzersetzern haben. Überraschend fand ich das Ergebnis von caban mit EM im Cubensis Substrat. Ob generell größere Pilze bei der Zugebe von EM heraus kommen oder ob es sich dabei um eine einmalige Sache handelte müssen weitere Versuche zeigen.
Nicht zu vergessen ist die Tatsache das viele Bakterien für den Menschen Allergie auslösend und im schlimmsten Fall sogar pathogen bis giftig sind. Bacillus thuringiensis produziert Bt-Toxine die theoretisch krank machen können. Bacillus anthracis der Milzbranderreger ist beispielsweise nah verwandt. In der Natur kommen alle möglichen Erreger im Boden vor. Trotzdem kann man in einer relativ rein gehaltenen Kultur davon ausgehen das Pilzmyzel viele Erreger neutralisieren kann. Eine letztliche Garantie gibt es nicht. Zumindest ist mir bis auf die Woodlover Paralysis keine weitere Vergiftung bekannt. Das heißt natürlich nicht, dass es die nicht gibt. Lässt man die negativen Aspekte außer Acht könnte der Einsatz von Bakterien vor allem in Holzzersetzern eine Möglichkeit sein „eingeschlafenes“ Myzel indoor wieder zu beleben. Wie es mit der sterilen Zucht von Pilzen aussieht muss noch weiter getestet werden.
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