2F-Ketamin, ein erster Eindruck

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kleinerkiffer84
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2F-Ketamin, ein erster Eindruck

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Da heute ein Feiertag ist, konnte man gestern noch psychonautische Forschung betreiben. Ich entschied mich für einen Ausflug in das Reich der Dissoziativa, genauer gesagt zu den Acrylcyclohexylaminen.
Ich führte gestern einen ersten Test mit 2F-Ketamin durch. Es handelt sich hierbei um ein relativ neues Ketaminderivat. Die exakte Bezeichnung lautet 2-Flourodeschlorketamin. Umgangssprachlich
wird es bezeichnet als 2-FDCK oder 2F-Ketamin.
Das ganze war jetzt noch kein richtiger Trip ins K-Hole, denn es ging erstmal um ein herantasten um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie potent diese Substanz ist, im Vergleich zu normalem S-Ketamin oder R-Ketamin.
Im Internet liest man verschiedenste Berichte von ganz unterschiedlichen Dosisangaben, weshalb ich erstmal nur eine vorsichtige Dosis von 20mg wählte um ein Gefühl dafür zu bekommen.
Nachdem ich die Line mit 20mg weggezogen hatte, begab ich mich rasch vor den Laptop in eine sitzende Position, da ich noch nicht einschätzen konnte, wie heftig es mich vor allem motorisch gleich überrollt.
Nach etwa 15 Minuten stellte sich ein Effekt ein, der Opiaten sehr ähnlich war. Ich schaute noch auf Youtube Drogenvideos und spürte plötzlich wie der ganze Körper immer wohlig-dumpfer wird, genau
so wie man es von Opiaten kennt. Bei geschlossenen Augen nahm ich ein schwarz-weisses Rauschen wahr, ähnlich wie auf alten analogen Röhrenfernsehern, wenn kein Sender eingestellt ist.
Ganz subtil bekam ich allmählich ein Gefühl dafür, dass mein Selbst nicht nur mein Körper ist, sondern mehr und das diese beiden Komponenten, sozusagen Hardware und Software etwas voneinander getrennt werden.
Der dissoziative Effekt war sehr subtil ausgeprägt, aber vorhanden. Als es mich nach 1.5 Stunden noch nicht völlig überrollt hatte, stand ich auf und ging etwas herum um die Motorik zu testen.
Sie war leicht verändert, ähnlich wie durch Alkohol, nur das man davon nicht verblödet. Ich war noch klar im Kopf.

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Schliesslich beschloss ich, nochmal eine Line mit 20mg zu ziehen. Gesagt getan. Ich zog sie und begab mich dann rasch in der Dunkelheit wieder in eine sitzende Position, da ich nun von einer deutlich
stärkeren motorischen Wirkung ausging. Nach weiteren 15 Minuten trat eine etwas stärkere Wirkung ein, als bei der Initialdosis. Das dumpfe Betäubungsgefühl vor allem im Hinterkopf wurde nun beträchtlich
stärker, aber sehr sehr angenehm, wirklich täuschend ähnlich zu Opiaten. Auch die Geisteshaltung begann sich allmählich zu verändern. Ich distanzierte mich insgesamt etwas von der Realität, so als ob
ich einen Schritt weiter zurückgegangen wäre und alles eher aus der Ferne betrachte. Probleme waren ebenfalls einen Schritt weiter weg und relativierten sich, sehr ähnlich wie bei Opiaten.

Was mir bei offenen Augen auch auffiel, war insgesamt eine Veränderung des Raumes. Jeder Gegenstand war sozusagen noch viel mehr für sich selber ein Gegenstand, als sonst. Bei assoziativen Psychedelika,
wie zb. bei Tryptaminen ist es ja in der Regel so, dass eher alles Eins wird, alles in eine Singularität mündet, jedoch bei Dissoziativa wie 2F-Ketamin, wird jede Komponente und auch jedes Axiom
mit zunehmender Dosis, immer mehr von allen anderen Dingen getrennt. Jeder Gegenstand im Raum war für sich selber maximal ein eigener Gegenstand, ohne irgendeinen Bezug zur Umwelt. Auch physikalische
Größen wie Raum und Zeit schienen deutlicher getrennt zu werden. Die Zeit hatte mit dem ansonsten subsumierten Oberbegriff "Raumzeit" gar nicht mehr so viel zu tun. Raum und Zeit waren 2 ganz unterschiedliche
physikalische Größen, dass fiel mir auch dahingehend auf, dass das Zeitgefühl in einer nicht näher mit Worten beschreibbaren Weise verändert war. Mir fiel sogar auf, wie stark Software von Hardware
auf einem Laptop getrennt ist. Das wusste ich natürlich auch zuvor, aber auf Ketamin erfühlt man das nochmal in einer ganz neuen Sinnesebene. Hardware war von Software sowas von getrennt, dass die
eine Komponente mit der anderen nichts zu tun hatte. So ähnlich wurde es nun auch in meinem Inneren. Im Alltag fällt einem das nicht auf, dass das Ich selber eigentlich gar nicht der Körper ist,
sondern das das Ganze mehr als die Summe seiner Einzelteile ist. Es gibt wirklich einen Geist und einen Körper, so wie es in einem Computer Hardware und Software gibt.

Auch meine Denkweise hatte sich insgesamt deutlich verändert. Zunächst nahm ich nur diesen opiatähnlichen Effekt wahr, welcher sich in einer Distanzierung von Alltagsgedanken äusserte und auch
in einer, wie man es von Opiaten kennt, Entkoppelung von Gedankenbildern zu Emotionen, dh. man kann sich Gedankenbilder einer Erinnerung vorstellen, spürt jedoch die dazugehörigen Emotionen nicht.
Das ist bei manchen Opiaten sehr deutlich ausgeprägt und auch 2F-Ketamin scheint diesen Effekt zu haben, welcher ja im Grunde auch eine Form der Dissoziation ist.
Darüber hinaus fiel mir aber auf, dass 2F-Ketamin noch in einer weiteren prägnanten Weise das Denken verändert. Mein Bewusstsein nahm zunehmend eine sehr rudimentäre Form an, die ich
beschreiben würde als Reptilienbewusstsein oder auch als autistisches Bewusstsein. Das gesamte Bewusstsein war auf das absolut Wesentliche reduziert. Es wurde sozusagen keine Rechenleistung im Gehirn
belegt mit unnötigen Sachen. Es gab so etwas wie "zwischen den Zeilen lesen" nicht mehr. Im normalen Alltagsbewusstsein interpretiert man immer viel herum. Ständig kreisen Dinge durch den Kopf
wie "was wäre wenn?", "was denkt der von mir?", "was könnte das bedeutet haben?" und ähnliches.
Auf 2F-Ketamin gibt es so etwas absolut nicht mehr. Man beschränkt sich in einer sehr rudimentären Weise auf die Grundbedürfnisse, ohne etwas zu interpretieren, zu hinterfragen oder zu bewerten.
Es gibt keinerlei Bewertung mehr. Alles ist wie es ist, was ich brauche nehme ich mir, ich hinterfrage nichts, ich spiele keine Rolle, ich existiere einfach nur, so in etwa fühlte ich mich in diesem Moment.
Ich kam mir vor wie ein Reptil in der Natur, dass nur seinen evolutionären Trieben folgt. Was ich mir auch vorstellen könnte ist, dass genau diese Form der Denkweise auch Autisten haben.
Es war sehr interessant, sich mal in so eine Perspektive der Weltanschauung hineinzuversetzen.

Bei geschlossenen Augen trat nun ein etwas deutlicherer dissoziativer Effekt ein. Ich konnte mir vorstellen, wie ich Astralreisen unternehme. Bei geschlossenen Augen trat ich als ein grauer Umriss,
was so etwas wie meinen Astralkörper darstellte, aus meinem Körper heraus und konnte willentlich herumlaufen, ähnlich wie in einem luziden Traum. Ich war nicht mein irdischer Körper aus Fleisch und
Blut, sondern mein Astralkörper. Ich als dieser Astralkörper lief durch die Gegend und ich konnte hinreisen wo ich wollte, hatte ich das Gefühl. Völlig mühelos lief ich wie in einem luziden Traum
durch Wände, durch die Landschaft, durch andere Zeitlinien in andere Parallelwelten, bis ich irgendwann wieder die Augen öffnete und feststellte, ich, also mein irdischer Körper sitzt noch immer hier
in der Dunkelheit. In diesem Moment war ich noch nicht richtig "zusammengebaut", dh. Körper und Geist waren noch nicht am gleichen Ort. Ich wusste zwar, das ich ein Mensch bin, der hier im dunklen Raum
sitzt und 2F-Ketamin genommen hat, aber es dauerte immer ein paar Sekunden, bis mein Geist mich sozusagen eingeholt hatte und sich wieder im Körper integriert hatte.

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Ich begab mich bei geschlossenen Augen dann noch mehrmals auf eine Astralreise, wobei ich plötzlich nicht nur unsere Welt und Parallelwelten die aussahen wie unsere Welt, ähnlich wie man es von Salvia
kennt, bereisen konnte, sondern ich konnte mich in völlig abstrakte und schwer beschreibbare Welten begeben, die mich erinnerten an ganz primitive MS-Dos Computerspiele oder Super-Nintendo Spiele
zu Beginn der 80er Jahre. Vor mir war ein schwarzer Raum und in der unteren Hälfte von diesem Raum war eine etwas hellere, graue Fläche, die man willentlich schwenken konnte und auf der man sich vorwärts
bewegen konnte. Das Szenario erinnerte an einen ganz primitiven Flugsimulator zu Dos-Zeiten. Später kamen auf dieser hellen Ebene rote Flächen auf mich zu bis die beschriebene Szene mehr und mehr
zu verblassen begann und es mir zunehmend schwerer fiel, mich auf Astralreisen zu begeben. Die Wirkung schien 1 Stunde nach dem Nachlegen schon etwas nachzulassen.

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Nun wollte ich nach draussen gehen und noch einen CBD Joint rauchen. Ich stand auf, begann eine Tüte zu bauen und merkte nun eine deutliche Veränderung in der Motorik. Ich fühlte mich als ob ich auf
einem Boot herumgehe, welches im Wasser hin und her wankt. Genau so fühlte sich das an. Jedoch war die Motorik nicht so stark limitiert, wie ich das Anfangs vermutet habe. Einen Joint zu drehen ging
völlig problemlos, auch wenn sich diese Tätigkeit insgesamt einen Schritt weiter von mir entfernt anfühlte. Ich ging etwas breitbeinig und leicht schwankend nach draussen um ihn zu rauchen.
In diesem Moment kam die dissoziative Wirkung nochmal richtig zurück. Zwar unternahm ich jetzt keine luziden Astralreisen, aber was mir nun auffiel war ein ausgeprägt starker Nachzieheffekt, der mich
exakt an die Mausspur bei Windows erinnert. Man kann ja bei Windows so einen Effekt einstellen, dass der Mauszeiger eine Spur nachzieht, genau so wie dieser Mauszeiger fühlte ich mich. Wenn ich umherging,
dann musste ich immer ein paar Sekunden "auf mich selber warten" bis mein Astralkörper/Geist meinen Körper eingeholt hatte und sich wieder in diesem befand. Ich konnte mich die ganze Zeit selber "überholen"
und wieder "auf mich warten", bis ich wieder ganz war, bis Körper und Geist wieder eine Einheit waren.

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Ich kostete diese Wirkung noch aus und als sie merklich schwächer wurde ging ich schlafen.

Heute am Tag danach interessiert mich vor allem die antidepressive Nachwirkung von 2F-Ketamin. Diese habe ich Untersucht indem ich über verschiedene Zukunftsängste und Probleme reflektiert habe.
Ich habe mir diese vorgestellt und genau darauf geachtet, wie ich ich sie heute am Tag nach 2F-Ketamin bewerte und dann verglichen, wie ich ansonsten darüber denke. Was ich festgestellt habe ist,
dass ich mich von diesen vermeintlichen Problemen einen Schritt weit dissoziiert fühle, sie sind nicht so nahe bei mir, es ist wie aus der Ferne betrachtet, es betrifft mich nicht in der Form.
Ich denke diese Realativierung und Dissoziierung von Problemen ist einer der Gründe, warum in Ländern die schon etwas weiter vorne in der Entwicklung sind, Ketamin auch als Antidepressivum verwendet wird.
Bei uns in fuck Österreich ist das dank Stigmatisierung völlig undenkbar, hier kann man sich nur das Hirn wegsaufen, aber es gibt fortschrittliche Länder, in denen Ketamin als Nasenspray gegen Depressionen
erhältlich ist. Insgesamt fühle ich mich schon besser und leicht anders, als gestern vor der Einnahme. Es scheint ein Nachglühen zu geben, dass auch am Tag danach vorhanden ist. Lt. Internet hält der
akut antidepressive Effekt von Ketamin nach einmaliger Einnahme einige Tage an. Insgesamt muss ich aber sagen, dass mir der antidepressive Effekt von Tryptaminen, insbesondere 5-MeO-DMT deutlich besser
gefällt, an die Reaktivierung der Lebensenergie durch 5-MeO-DMT kommt bislang keine mir bekannte Substanz ran und auch kein mir bekanntes Antidepressivum hat auch nur annähernd diesen Effekt.
Brauchbar ist die antidepressive Wirkung von Ketamin aber auf alle Fälle.

2F-Ketamin ist auf jeden Fall eine interessante Substanz die ich noch näher untersuchen werde. Die Potenz schätze ich in Summe so ein wie bei Ketamin/R-Ketamin/S-Ketamin, ich denke dass bei
Nulltoleranz man mit 50-70mg initial das volle Potential der Substanz erfahren kann.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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lilskrrby
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Re: 2F-Ketamin, ein erster Eindruck

Beitrag von lilskrrby »

Hey wunderschön zu lesen... komme grad von draußen mit verantwortung tätigkeiten und einer low dosis die mich in komische gedanken gedrängt hat. dieses gefühl das man seinen körper verlässt ist stark ausgeprägt bei mir und das stresst mich schon. danke für deinen beitrag der mich denn geheilt hat. bin kein anfänger. aber musste heute wieder feststelllen wenn man wenig soziale kontakte hat kann einen das ketamin das gefühl geben komplett verlassen zu sein. dieses bi polare nachlegen wollen obwohl man gar keinen sinn findet dafür finde ich interesant. der flow möchte nicht gebrochen werden aber nachlegen möchte man auch nicht. 2F ist gut für langweilige hirnlosen tätigkeiten und schmerzen. für den geist der von geistern verfolgt wird kann es einen denn doch schon bedrängen und angst machen. aber die angst ist in meinen fall eh sehr ausgeprägt und schleicht sich dan ein wenn man nicht los lassen möchte. was sehr spannend ist wie es einen das gefühl gibt entstresst zu werden aber gleichzeitig man gestresst wird weil man seine sinne nicht richtig wahrnimmt. also wer es medizinisch nutzen möchte sollte wirklich low dosieren wie möglich denn hat man davon auch was wenn einfach machen möchte und nicht dabei viel nachdenken möchte. denentiv in very low dose bereich sinnvoller als wie mitn alg hul geister sich das leben schwer zu machen. seid gesegnet.
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