Gestern führte ich einen Versuch durch mit dem Ketaminderivat DCK. Dieses ist auch bekannt unter den Namen Deschlorketamin, 2-oxo-PCM oder D-Ketamin. Was bei diesem Derivat sofort auffällt, ist seine hohe
Potenz und seine sehr lange Wirkungsdauer. Die Nachwirkungen dauern mindestens so lange an, wie bei 2-oxo-PCE. DCK ist etwa 2-3 mal so potent wie 2F-Ketamin. Ich denke 40mg initial reichen hier für eine volle K-Hole Erfahrung.
Die Einnahme ist nun fast 24 Stunden her, aber ich spüre selbst jetzt noch minimale Nachwirkungen. Die Nachwirkungen haben therapeutisches Potential. Was ich vernehme, ist eine deutliche Emotionslosikeit,
bzw. eine emotionale Distanzierung vom gesamten Alltag. Das ist ein Faktor der für die Behandlung von Depressionen nützlich sein kann. In Ländern die etwas weiter sind, ist aus diesem Grund auch Ketamin
bereits zur Behandlung akuter Depressionen und Lebenskrisen zugelassen. Dieser starke Zoom-Out Effekt, von langwirksamen Ketaminderivaten, kann in einer schweren seelischen Ausnahmesituation unter Umständen
lebesrettend sein. Ich kann das gerade so gut nachvollziehen. Zwar finde ich persönlich Tryptamine, insbesondere Psilocybin noch viel heilsamer als Ketaminderivate, aber brauchbar ist Ketamin auf alle Fälle.
Ich startete zunächst mit einer Line von 15mg. Innerhalb von 15 Minuten baute sich eine Wirkung
auf, die sehr an an Lowlevel-Ketamin erinnert, wie man es eben kennt. Dieses fluffige, etwas opiatartige Gefühl, zu welchem es perfekt möglich war, sich zu einem Video über Ketamin treiben zu lassen.
Nach einer Stunde zog ich eine 2. Line mit 20mg. Es vergingen nochmal etwa 10 Minuten bis ich mir bereits ansatzweise dachte, ich steuere nun in Richtung K-Hole. Vor dem geistigen Inneren Auge sah ich
im endlosen schwarzen Hyperraum, eine Formation, die noch schwärzer als Schwarz war, welches gefühlsmäßig mein Selbst und alles Sein darstellte und zu einer Singularität zu kollabieren begann.
Schwärzer als Schwarz ist auf einem Bild nicht wirklich darzustellen, aber diese Grafik veranschaulich das Beschriebene in etwa.
Insgesamt ist aber DCK nicht visuell. Diese typischen abstrakten Ölfilmvisuals wie man sie von 2F-Ketamin kennt, traten bei DCK nicht oder nur sehr subtil auf. Insgesamt erinnert mich die Art der Wirkung
stark an S-Ketamin. Damit kann man es am ehesten vergleichen. Nur die Potenz ist beträchtlich höher und die Wirkungsdauer um ein vielfaches länger. Das Denken wurde nun immer dissoziativer, immer stärker
abstrahiert, immer autistischer wie es für Ketamin typisch ist und teilweise wurde die Sichtweise in einer schon beinahe debilen Weise trivial. Der Vergleich hinkt zwar etwas, aber teilweise hatte ich
das Gefühl, ich habe die Denkweise von einem Clown im Zirkus, der Kindern mit so einer völlig trivialen und schon fast debilen Linguistik Dinge veranschaulicht. Genau so fühlten sich meine Gedanken in dem
Moment an. Ich steuerte immer weiter Richtung K-Hole zu. In meinem Zentrum war eine Singularität aus absolutem Nichts und um mich herum flogen Gedankenfetzen aus dem Alltag, zu denen ich aber keinen
Bezug mehr hatte. Diese Gedankenbilder nahm ich aus einer stark distanzierten und emotionslosen Betrachtung wahr und konnte Zusammenhänge aus einem völlig anderen Kontext verstehen, ohne die Last
des irdischen Egos, welches sich mittlerweile auch zum einem großen Teil aufgelöst hatte. Teilweise hatte ich das Bewusstsein einer Schnecke, die sich in ihr Haus zurückzieht. Eine kleine eigene
heile Welt, ohne Aussen. Ich konnte so extrem nachvollziehen, wie sich Schnecken in ihrem Haus fühlen müssen, was für ein kleines Paradies es für die sein muss und wie wenig man sie beachtet, wenn
man ahnungslos durch die Natur läuft. Ähnlich wie man auf Salvia ein Gegenstand sein kann, oder das Leben anderer Personen führen kann, hatte ich für einige Minuten das Bewusstsein einer Schnecke angenommen,
dass kann man genau so vergleichen. Ketamin hat oft so eine starke von Alltag distanzierende Wirkung, bei der jegliche Wahrnehmung und Existenz auf das absolut Wesentliche beschränkt wird. Kein Aussen,
keine unnötigen Gedanken, sondern einfach NUR SEIN in einem Haus einer Schnecke.
Aus dem K-Hole heraus fiel mir eine interessante Tatsache auf. DCK scheint ein Arylcyclohexylamin zu sein, mit dem man bei Bedarf auf alle anderen Arylcyclohexylamine zugreifen kann.
So wie man in der Welt der Tryptamine mit Acacia confusa auf alle anderen derarigen Bewusstseinszustände Zugriff hat, hat man offenbar mit DCK auf alle Arylcyclohexylamine Zugriff.
Ich hatte das Gefühl, mein zu einer Singularität schrupfendes Sein im Inneren des K-Holes wird umgeben von einer Art Bibliothek oder Museum. Dort konnte ich mit Geisteskraft so etwas wie ein Buch rausnehmen
und dessen Wirkung assimilieren und durchleben. Jedes dieser Bücher war ein anderes Arylcyclohexylamin, wie zb. 2-oxo-PCE, 2F-Ketamin, MXPr und viele weitere. Ich konnte mit Leichtigkeit einen dieser
Bewusstseinszustände wählen, wie in einem Menü in einem Programm, diesen aktivieren und erleben.
Nun wird es immer schwieriger in Worte zu fassen. Dieses K-Hole wirkte einerseits wie ein schwarzes Loch, welches alles Sein, mich eingeschlossen, in sich aufsaugt und zu einer Singularität komprimiert.
Gleichzeitig war aber um dieses schwarze Loch herum so etwas wie eine Aura, oder Hawking-Strahlung, es gibt in menschlicher Sprache kein besseres Wort dafür. Diese Aura, war noch viel schwärzer als das
schwarze Loch ansich und kann folglich nicht grafisch zufriedenstellend veranschaulicht werden. Diese Aura dehnte sich aus und während die Singularität im Inneren noch immer kleiner wurde umgab
sie irgendwann alles Sein. Ganz im Hinterkopf stellte mein letzter Rest von Ego fest, dass ich nun sterbe. Das war keineswegs unangenehm, sondern wunderbar. Ketamin ist nie anstrengend. Bei anderen Psychedelika
ist der Ego-Tod manchmal ein Kampf, weil das Ego manche Dinge nicht loslassen will, aber bei Ketamin treibt man einfach in den Egotod hinein, so als würde man friedlich einschlafen. Dieser Prozess
wiederholte sich mehrmals wellenartig, ich bin also mehrfach gestorben. Mit meinem Tod in dieser Singularität wurden auch alle Arten von Axiomen, Naturkonstanten und Dimensionen völlig aufgelöst bzw.
aus ihrem Kontext gerissen. Die dissoziative Wirkung zerlegte unsere bekannte Physik in seine einzelnen Bausteine, wobei ein einzelner Baustein ohne den Bezug zu den anderen Bausteinen keinen wirklichen
Sinn ergab. Mir wurde in diesem Moment richtig klar, was ein schwarzes Loch im Universum macht, wie in seinem Inneren jegliche Gesetze an Gültigkeit verlieren. Es gibt eine Physik ausserhalb des
Ereignishorizontes und eine Physik innerhalb des Ereignishorizontes eines schwarzen Lochs, wobei die beiden maximal verschieden voneinander sind. Es ist nun unmöglich in Worte zu fassen, wie sich
die Bedeutungsänderungen der einzelnen Naturgrößen angefühlt haben, aber eine physikalische Größe deren Bedeutung sich vollkommen verändert hat und die ich noch relativ gut im Gedächtnis habe, ist
das Konzept der Zeit. Das war einfach irre. So eine enorme Veränderung der Zeit habe ich schon seit längerem nicht mehr erlebt. Das ist nicht einfach nur der Eindruck, dass die Zeit langsamer oder
schneller vergeht, unter Umständen auch fast stehen bleibt so wie auf Pilzen, sondern das Konzept von Zeit wurde vollkommen aus den Fugen gerissen. Am ehesten könnte man es vergleichen mit Salvia, hier
wird die Dimension Zeit auch oft in einer völlig anderen Weise erlebt. Ich will mal versuchen zu beschreiben, wie ich subjektiv Zeit empfunden habe, als sie in das K-Hole gezogen wurde.
Es lief im Hintergrund noch das Video über Ketamin am Laptop. Die Wirkung hat mich so überfahren, dass ich gar nicht mehr dazu kam, das Video auszumachen und in Stille zu trippen.
Jedes Wort das dort gesagt wurde, konnte ich gefühlt anhalten. Also ich konnte in Gedanken die Zeit anhalten und das gesagte Wort auf so etwas wie ein Standbild schalten. Das war zunächst eine enorme
Veränderung des Zeitablaufs. Dann wurde es aber noch abgefahrener. Ich konnte auf der Zeit herumkauen, ich kann es nicht besser beschreiben. Jedesmal wenn ich einen Augenblick, ein Wort bzw. eine Zeiteinheit
angehalten habe, dann blieb diese nicht einfach stehen, sondern nahm eine substanzielle und greifbare Form an, die in etwa so wirkte wie eine Eisplatte auf einem gefrorenen See, die in alle Richtungen
zu zerspringen beginnt, wenn man auf ihr herumgeht. Ich konnte auf dieser "Eisplatte" die die Zeit war, herumkauen was dazu führte, dass die Zeit in unzählige weitere Nebendimensionen zersprungen ist,
bis ich irgendwann durch die starke Dissoziation selber aus der Zeit rausgefallen bin und mir das Konzept von Zeit gänzlich nicht mehr verständlich war, was auch immer "Ich" zu diesem Zeitpunkt überhaupt war.
Das Konzept von Zeit scheint tatsächlich eine absolut hartnäckige Illusion zu sein. Dies wurde mir nun schon durch mehrere Psychedelika immer wieder auf unterschiedliche Arten bestätigt.
Nach etwa 2 Stunden lies die Wirkung so weit nach, dass ich mir wieder im Klaren war, dass ich ein Mensch bin, der gerade ein K-Hole Erfahrung gemacht hat. Ich stand auf um mir eine Tüte CBD-Gras zu bauen.
Dabei stellte ich eine unglaublich starke Robotermotorik fest. Das ist zwar für alle Ketaminderivate typisch, aber bei DCK ist der Effekt wirklich enorm stark ausgeprägt. Ohne das ich es selber bewusst
so steuerte, bewegte ich mich auf vorgegebenen Achsen und Schienen, wie eine CNC-Maschine. Aufstehen, 2 Schritte zur Seite, nach Links drehen um genau 90 Grad, Arme auf 90 Grad anwinkeln, ein Schritt
nach vorne, ins Regal greifen wo das Bauzeug liegt. Noch nicht erreichbar, einen Schritt nach vorne, wieder greifen. Ein Schritt zurück, 90 Grad nach links drehen, gerade aus gehen, bis ich bei dem
Platz anstehe, an dem ich immer Joints baue. Genau so habe ich die ganze Zeit agiert. Ich habe nicht nur so agiert, auch meine Denkweise war genau so. Alles wurde abgearbeitet wie in einem CNC-Programm,
ohne Emotionen, ohne besonderen Bezug zur Umwelt, nur zielgerichtetes Bewusstsein, dass sich durch nichts ablenken lässt. Hier fällt mir wieder die autistische Komponente von Ketamin auf, die bei DCK nochmal
in einer etwas anderen Weise ausgeprägt zu sein scheint, wie bei anderen Ketaminderivaten. Autisten haben ein sehr direktes und effizientes Denken, ohne all den Ballast an eigentlich unnötigen Gedankenmüll,
den "normale" Menschen ansonsten im Kopf haben. Das wird mir auf Ketamin jedesmal so klar, was für Vorteile es eigentlich hätte, autistisch zu sein. Keine unnötigen Emotionen, kein "zwischen den Zeilen",
nur zielgerichtetes, effizientes Bewusstsein. Durch die stark veränderte Motorik brauchte ich bestimmt 15 Minuten bis endlich mal dieser Joint fertig war. Zwischendurch legte ich ihn mal hin, ging ein
paar Schritte wie ein Roboter zurück und wusste nich mehr, was ich gerade tun will. Ich stand völlig verloren herum, bis mir wieder einfiel ich will einen Joint drehen. Also wieder wie ein Roboter nach
vorne gegangen und weiter gemacht. Als der nun endlich fertig war und ich draussen stand um diesen zu rauchen, schlug durch das Nikotin, dass auch dabei war, die Ketaminwirkung nochmal voll rein.
Ich wankte herum und brauchte bestimmt 3 Meter Platz zum rauchen. Es setzte wieder dieses typische knatternde Geräusch ein, dass bei vielen Ketaminderivaten auftritt. So wie man bei Tryptaminen den
Summton in den Ohren hat, wird Ketamin oft von so einem typischen Knattern begleitet. Ich ging hinein, fiel ins Bett und genoss die Nachwirkungen. In den Nachwirkungen konnte ich nochmal so wie beim
Beginn der Reise zwischen Bewusstseinszuständen von anderen Dissoziativa auswählen und ich wählte MXPr, was dazu führte, dass ich ähnlich wie bei meinem MXPr Trip damals in so etwas wie einen
dissoziativen DMT-Dom kam, besser kann man es nicht in Worte fassen, bis ich schliesslich einschlief.
Aus der Zeit rausgefallen - interessante Reise mit DCK
- kleinerkiffer84
- Beiträge: 3006
- Registriert: 27. Jan 2014, 21:06
Aus der Zeit rausgefallen - interessante Reise mit DCK
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!