Kältehärtetabelle von einigen Kakteen und Sukkulenten

[אל תשאלו]

Ich gebe folgenden Link mal unkommentiert weiter.

http://cacti.ch/haertetabelle-von-exoten/

[Toadpriest]

Was sollen die Temperaturen sagen? Mindestwerte oder dauerhaft diese Temperaturen? Das ganze hänft auch noch stark davon ab, wie viel Wasser die Pflanzen noch beinhalten, je mehr desto höher die Gefahr, dass Sie platzen.

Ich weiß zwar, dass L. Williamsii durchaus Frost abkann und auch kein Problem damit hat eine Weile mit Schnee bedeckt zu sein, aber die angegebenen -10°C halte ich auf Dauer etwas extrem...

[אל תשאלו]

Der Link wurde wie erwähnt bewußt ohne Kommentar hinterlassen. Sicher ist die tatsächliche Frosthärte von mehreren Faktoren abhängig und die angegebenen Minustemperaturen sind wohl nur als grober Richtwert für diejenigen anzusehen die ihre Kakteen draußen im Gewächshaus überwintern. Und ja es gibt sie die dies tun wie man es beim letzten Stammtisch wieder hören konnte.

Was die Frosthärte von Lophophoren angeht habe ich schon einmal in ein und dem selben Beitrag unterschiedliche Werte der Unterarten gesehen. Man sollte nicht vergessen das es nicht wie früher angegeben nur eine Art des Warzenkaktus gibt sondern zig Standortvarianten über ein riesen Gebiet in Nord- Süd- Richtung, deren schlussendliche Eigenschaften noch nicht ausgelotet sind.

[אל תשאלו]

Um noch einmal einen drauf zu hauen.
http://www.andreae-kakteenkulturen.de/W ... lenten.pdf
Bei dem obigen Link wird das ganze noch einmal etwas relativiert. Ist schon klar das man nicht alles kritiklos nach machen sollte.
Zumindest wird bei mir nicht groß unter 10°C überwintert.

[Toadpriest]

Versteh mich nicht falsch, ich find die Tabelle super nützlich, aber mir wurde jetzt jahrelang eingebläut, dass man Daten hinterfragen sollte (was natürlich schwer ist, wenn die Daten von "random Internetpeople" kommen und keinerlei Angaben zur Methodik usw. auf der Seite angegeben sind ).
Deshalb wollte ich das dazu schreiben, bevor sich jemand denkt "na gut, ab in den Kühlschrank mit meinen Kakteen über den Winter ".

"Vertraue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast" und so.

[Pusemuckel]

Es kommt bei so einem Thema immer auf mehrere/viele Faktoren drauf an!!

Zum Bleistift:
- Bodenfeuchte bzw. Substrateigenschaften
- Alter der Pflanze
- Ernährungszustand der Pflanze
- allgemeine Gesundheit der Pflanze
- andere Klimabedingungen wie z.B. Luftfeuchte, evtl. Sonneneinstrahlung
- und das Wichtigst ist ja wohl auch der Standort!!

Ich denke die Tabelle(n) gehen von "Standort in geschützer Lage" aus, denn bei einem windigen Standort kann die "gefühlte" Temperatur schnell um einiges kälter sein!!

Hab echt schon erlebt, daß Pflanzen der gleichen Art (jetzt nicht nur Kakteen) die direkt nebeneinander stehen, gleiche Licht-, Boden-, Standort-/Klima- und Versorgungsverhältnisse haben, sich entweder prächtig entwickeln, oder die Grätsche machen!

[אל תשאלו]

Puse nicht zu vergessen die Dauer eines Reizes. Manchmal ist die Kälteempfindlichkeit, überhaupt die Ursache nicht wirklich nachvollziehbar. Beispiel, vor sehr langer Zeit hatte ich wirklich viele Trichocereus pachanoi die vor dem Winter aus Platzgründen in ein leer stehendes altes Haus verbracht wurden. Dieses Haus hatte keine Heizung und der Ofen wurde nur angeschmissen wenn jemand sich dort aufhielt, was meistens nicht der Fall war. Jedenfalls kroch der Frost ins Gemäuer und meine vielen, teilweise richtig großen Kakteen waren fast komplett nur Matsch. Wie tief die Temperatur runter ging kann ich nur mutmaßen. Jetzt wird es interessant. Mehr als anderthalb Jahrzehnte später habe ich beim herbstlichen rein Räumen einen San Pedro vergessen. Monate später, so Ende März fand ich besagten neben einer kleinen Aralie in einem mit Wasser gefüllten Gefäß draußen. Man sollte nach dem wirklich kalten Winter denken das beide die Krätsche gemacht hätten. Bei der Aralie war das der Fall, bei dem San Pedro nicht. Heute erfreut er sich bester Gesundheit bei Pusemuckel. Vergleicht man beide Ereignisse drängt sich die Frage auf was ist wirklich passiert. Einerseits der Kaktus der einen Winter mit Minustemperaturen im Wasser stehend und zeitweise eingefroren überlebt hat und andererseits die jenigen die quasie geschützt bei Minustemperaturen matschig wurden. Dem Kaktus im Wasser hätte ich null Überlebenschance gegeben.

Versteh mich nicht falsch, ich find die Tabelle super nützlich, aber mir wurde jetzt jahrelang eingebläut, dass man Daten hinterfragen sollte (was natürlich schwer ist, wenn die Daten von "random Internetpeople" kommen und keinerlei Angaben zur Methodik usw. auf der Seite angegeben sind ).
Deshalb wollte ich das dazu schreiben, bevor sich jemand denkt "na gut, ab in den Kühlschrank mit meinen Kakteen über den Winter ".

"Vertraue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast" und so.

Toadpriest du hast schon recht. Das sehe ich genau so. Die niedrigste Temperatur die ich auf Seiten von Anbietern im Internet gefunden habe wo es um Überwinterung von Peyotl geht liegt bei +5°C. Ketzerische -10°C liegen weit unter dem was gesund erscheint. Stimmt das so und wenn unter welchen Bedingungen? Bei Silene undulata z.B. wird die Kältetoleranz je nach Veröffentlichung zwischen -5°C- -15°C angegeben. Gesichert ist durch eigene und andere Beobachtungen -5°C. Ob es noch weiter runter geht ist offen. Pflanzen bewußt so niedrigen Temperaturen auszusetzen muß nicht sein, schafft jedoch ein größeres Verständnis dessen was gehen könnte.

[אל תשאלו]

Edith: Salvia d. hatte ich schon öffter bis kurz vor Weihnachten draußen stehen aber noch nie die Temperatur im Auge gehabt. Das krasseste war mal eine die zwei Tage vor Weihnachten voller Schnee vom Balkon reingeholt wurde. Der obere Teil war komplett erfroren. Dort wo der Stamm in den Wurzelbereich über ging sah sie noch gut aus Sie trieb kurz darauf tatsächlich wieder aus.
Aber ich schweife ab. Was ich mitteilen wollte war das es letzte Nacht bei uns +1,2°C hatte und eine draußen verbliebene es gut weg gesteckt hat.

[Kukulcan]

Moin zusammen,
als ich mich vor Jahren in den einschlägigen Kakteenforen herum getrieben habe, haben die meisten professionellen Züchter Ihre Outdoor Gewächshäuser auf um die +5°C versucht zu halten, abhängig von den seit Jahren wärmer werdenden Wintern.

Ein schweitzer Züchter hatte mal Fotos von seinen Winterharten Kakteen gepostet, die ganzjährig Outdoor stehen und teilweise eingeschneit waren. Hierzu gehören allerdings wirklich Winterharte Kakteen, die auch harte europäische Winter mit Temperaturen von bis -20°C aushalten können. Der Boden muss unter anderem eine gute "drainage" vorweisen.

Einige Opuntien Arten sind Winterhart.

Trichos und Lophos würde ich äusserst ungern unterhalb +5°C überwintern wollen.

Andererseits sind Wüstengegenden in denen Kakteen vorkommen heftigen Temperaturschwankungen ausgesetzt und so manche "Wüsten" Nacht dürfte durchaus auch nahe um den Gefrierpunkt herum liegen.

Grüße

K

[Toadpriest]

In diesen Gegenden hat man aber auch furztrockene Böden und ja, in Wüsten hat man öfter Nachts ziemlich niedrige Temperaturen.

"In den Wintermonaten kann die Temperatur nachts bis auf −10 °C sinken, kurzzeitig Bodenfrost auftreten und in Höhenlagen auch Schnee fallen." Da gehts um die Sahara...
Wichtig dabei ist aber wie schon gesagt, der trockene Boden und, dass diese Temperaturen eher kurzfristig sind und nicht wie in Mitteleuropa über Monate unter 0°C.