"Wassermycel" Wundervermehrung

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Pusemuckel
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"Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von Pusemuckel »

Dank eines lieben Freundes :wub: hab ich endlich mal was ausprobiert: man nehme gut durchwachsene Chipsies, packt diese in ein Glaß mit Wasser welches man gut durchschüttelt um das Mycel zu lösen, und schüttet dieses Wasser einfach über frische Chipsies... Ich halt euch natürlich auf dem laufenden was die Entwicklung angeht!! :hallo:
CIMG2988.JPG
CIMG2991.JPG
P.S.: es wurde vollkommen unsteriel gearbeitet!!
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אל תשאלו
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von אל תשאלו »

Eben bin ich über diesen Beitrag gestolpert und wunderte mich das ich ihn noch nicht kannte. :shock:

Puse ich denke du hast bei dem Freund wohl nicht richtig zugehört. Deinen Erfolg mit dieser Vorgehensweise bezweifel ich.
Trotzdem werde ich den Faden weiter aufmerksam beobachten und drücke dir die Daumen. Ich finde es richtig Scheisse wenn man versucht anderer Leute TEK als seins zu verkaufen.
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Waaagh
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von Waaagh »

Also ich nehme immer normales MEP medium, impfe das mit Agarstückchen an.
Dann wird es nach ein paar Tagen durchgemixxt (Ultratrhorax, da kann ich den Blender autoklavieren) und aus den Mycelkugeln werden viele kleine einzelne Hyphen.
Und so kann so steril mehrere kilo Chipsies animpfen.
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אל תשאלו
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von אל תשאלו »

Bei Holzzersetzern muß in der Regel nicht steril gearbeitet werden. Es gibt ein Verfahren mit dem man nach einer sterilen Anlaufphase in kürzester Zeit riesige Mengen unsteril besiedeln kann.
Bei einem weiteren Verfahren kann ähnlich von Puses Methode eine neue Kultur unsteril angelegt werden. Aber dafür muß anders gearbeitet werden als wie wir es gezeigt bekamen.
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Waaagh
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von Waaagh »

Mein Problem bei der Sache ist immer folgendes.
Klar "fressen" Azur und co. auch mal andere Ascomyceten einfach auf,
du musst aber bedenken das hier vielfältige Substanzen wie Toxine gebildet werden können, die einfach aufgenommen werden bzw abgegeben (Stichwort Siderophore)
Die verschwinden nicht einfach sondern akkumulieren.
Auch hier ist in Bezug auf Co-Wachstum verschiedener Bakterienarten zusammen mit Basidiomyceten in den ersten Studien erst richtig bearbeitet worden.
Vermutlich hast du eine vielfältige Diversität in solchen unsterilen Kulturen.

Mir gefällt da der Gedanke einer Monokultur doch viel mehr ;)
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אל תשאלו
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von אל תשאלו »

Für gewöhnlich werden nun mal Holzzersetzer auf unsterilen Holz gezogen. Toxine können, müßen aber nicht weiter gegeben werden. In erster Linie kommt es auf den Stoff an der aufgenommen wird. Und nicht vergessen, die effektivsten Enzyme stammen aus dem Pilzreich. Pilze assimlieren vieles und im besten Fall neutrallisieren sie es komplett. Vieles wird einfach in unbedenkliche Stoffe umgewandelt, nicht in unbedingt in weitere, kumulativ aggresssive Stofe was vor kommt aber nicht die Regel ist.. Dennoch können bakterielle wie virale Kontaminanten selbst bei Augenscheinlich unbelasteten Pilzen anhaften und krank machen. Da steckt man einfach nicht drin. Generell ist wohl die Kontamination outdoor gesammelter Pilze, besonders mit Schwermetallen und Radioaktivität ernster zu sehen als in Kultur oder Halbkultur gezogener Pilze. Das hält trotzdem grob gesagt niemanden davon ab Pfifferlinge u.a. draußen gesammelte Pilze, gar aus Osteuropa, zu Essen. Ganz zu schweigen von SKKK's die auf Weiden gesammelt wurden.
Ganz ehrlich, ich denke nicht das es besonders risikoreich ist Pilze auf was anderen als Getreide zu ziehen. Das Pilze sich outdoor gegen andere durchsetzen müßen haben sie Jahrmillionen lang trainiert. Eine indoor gezogene Getreidekultur ist wesentlich anfälliger für alles mögliche als ein aggressiv wachsender Holzzersetzer. Vergiss nicht das ein Pilz der auf Getreide gezogen wurde streng genommen auch nicht in Monokultur wächst. Andere Mikroorganismen wachsen ebenfall mit und sind sogar förderlich für ein gesundes Wachstum. Beim Menschen ist das nicht anders. Soll das nicht sein müßte man eine Kultur in einem Reinraum anlegen.
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Pusemuckel
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von Pusemuckel »

chronic hat geschrieben:Puse ich denke du hast bei dem Freund wohl nicht richtig zugehört.
Ich hab vor einiger Zeit mit besagtem Freund sogar am Telefon über dieses Thema gesprochen, und er meinte ich hätte wohl überhört das man dem Wasser Lignin zufügen muß! :hallo:
Ansonsten muß ich zugeben, daß die Tüten echt in Vergessenheit geraten sind...... da muß ich wohl mal wieder nachschauen gucken tun!! :irre:
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אל תשאלו
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von אל תשאלו »

Oh, oh, oh da schmeißt jemand einiges echt wild durcheinander. Im Grunde klappt es mit der Wassermethode, nur halt nicht so. Bei dir wurden zwei mögliche Verfahrensweisen miteinander kombiniert die jede für sich ihre speziellen Gesetzmäßigkeiten hat.
Näher möchte ich nicht darauf eingehen weil ich eigendlich geplant hatte es selber irgendwann vorzustellen.
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Pusemuckel
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von Pusemuckel »

chronic hat geschrieben:...Im Grunde klappt es mit der Wassermethode, nur halt nicht so. Bei dir wurden zwei mögliche Verfahrensweisen miteinander kombiniert die jede für sich ihre speziellen Gesetzmäßigkeiten hat.
...ok, als das Wasser und das Vergessen..... :alberteinstein.gif:
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Waaagh
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von Waaagh »

chronic hat geschrieben:Für gewöhnlich werden nun mal Holzzersetzer auf unsterilen Holz gezogen. Toxine können, müßen aber nicht weiter gegeben werden. In erster Linie kommt es auf den Stoff an der aufgenommen wird. Und nicht vergessen, die effektivsten Enzyme stammen aus dem Pilzreich. Pilze assimlieren vieles und im besten Fall neutrallisieren sie es komplett. Vieles wird einfach in unbedenkliche Stoffe umgewandelt, nicht in unbedingt in weitere, kumulativ aggresssive Stofe was vor kommt aber nicht die Regel ist.. Dennoch können bakterielle wie virale Kontaminanten selbst bei Augenscheinlich unbelasteten Pilzen anhaften und krank machen. Da steckt man einfach nicht drin. Generell ist wohl die Kontamination outdoor gesammelter Pilze, besonders mit Schwermetallen und Radioaktivität ernster zu sehen als in Kultur oder Halbkultur gezogener Pilze. Das hält trotzdem grob gesagt niemanden davon ab Pfifferlinge u.a. draußen gesammelte Pilze, gar aus Osteuropa, zu Essen. Ganz zu schweigen von SKKK's die auf Weiden gesammelt wurden.
Ganz ehrlich, ich denke nicht das es besonders risikoreich ist Pilze auf was anderen als Getreide zu ziehen. Das Pilze sich outdoor gegen andere durchsetzen müßen haben sie Jahrmillionen lang trainiert. Eine indoor gezogene Getreidekultur ist wesentlich anfälliger für alles mögliche als ein aggressiv wachsender Holzzersetzer. Vergiss nicht das ein Pilz der auf Getreide gezogen wurde streng genommen auch nicht in Monokultur wächst. Andere Mikroorganismen wachsen ebenfall mit und sind sogar förderlich für ein gesundes Wachstum. Beim Menschen ist das nicht anders. Soll das nicht sein müßte man eine Kultur in einem Reinraum anlegen.

Ich versteh nicht warum man das Holz, wenn man schon mit Chipsies arbeitet noch wenigstens kurz mit kochendem Wasser übergießt und so pasteurisiert.
Auch wenn man autoklaviert ist das ja keine 100%ige Sterilität, ich will nur meinen gewollten Pilz einen Vorteil verschaffen.

Szenario 1:

pathogene Pseudomonas sp. Infektion deines Mycels/Fruchtkörper, durchaus denkbar und unglaublich häufig indoor.
Hier können produziert werden:

-Tetrodotoxin

Bild

Hier kann dein Pilz weder irgendwas assimilieren, sondern wenn man Pech hat die Infektion nicht mitbekommt isst man sogar kontaminierte FK.
Und das bei einer letalen Dosis ab 0,5mg !!!
Es wird im worst Case ein Biofilm gebildet der sogar resistent gegen Desinfektionsmittel ist und so deine nächsten Kulturen allesamt kontaminiert.


Szenario 2:

Aspergillus sp. Kontamination deines Substrates :
Der Ascomycet besiedelt in kürzester Zeit einiges Substrat und fängt an wie wild zu sporulieren.
In eben dieses Konidien finden sich artabhängig diverse Exo und Endotoxine (Patulin!), sowie Stoffe die einen Verdau verhindern.
Deswegen werden Conidien selbst von Immunzellen nicht angetastet, und überleben den Verdau in Protozoen.
Genau diese Conidien wirst du also ebenso zu dir nehmen, mit allen tollen Toxinen.



Ich hoffe das ich dir durch 2 Beispiele anschaulich verdeutlichen konnte , warum ich wenigstens pasteurisiere und keine komplett unsterilen Bedingungen verwende.
Klar funktioniert das durchaus, viele andere Pilze werden einfach aufgefressen, vielleicht stirbst du auch nicht an den Folgen direkt.
Aber es ist eine wissentliche Belastung die sich vermeiden lassen könnte.
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