"Wassermycel" Wundervermehrung

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Pusemuckel
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von Pusemuckel »

Waaagh hat geschrieben:Ich versteh nicht warum man das Holz, wenn man schon mit Chipsies arbeitet noch wenigstens kurz mit kochendem Wasser übergießt und so pasteurisiert..
...also ich mach das so... :angel:

....aber seid mal ganz ruhig und stöhrt das Mycel nicht....
In einem Beutel ist eine deutliche Mycelbildung zu sehen, in den zwei anderen auch leichte Fäden!! :smiley32: :thumbsupsmileyanim: :smiley34: :s-musik-tanz03:
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nrok
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von nrok »

:thumbsupsmileyanim: :peace:

Herzlichen Glückwunsch. Gute Arbeit!
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Pusemuckel
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von Pusemuckel »

Danke Danke, Fotos kommen auch bei Gelegenheit!! In dem einen Beutel wäre es schon ein Foto wert, bei den anderen muß man schon wirklich genauer hingucken und ich denke wenn ich Fotos maachen würde, dann käme wieder diese vom kk84 bekannte "Rotpfeilkontamination" zu Tage.....!! :m037:

Trotzdem mal ne andere Frage: ich hab da gerade Cellulose für mikrobiologisches arbeiten gefunden.... ließe sich damit nicht bei den Holzbewohnern was anfangen, schließlich klappt's ja auch auf Pappe...!??? :smiley33.gif:
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אל תשאלו
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von אל תשאלו »

Klar Cellulose ist wenn sie nicht behandelt wurde geeignet und wird besiedelt. Wenn du an Lignin ran kommst kannst du dir auch eine Art "künstliches" Holz basteln.
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אל תשאלו
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von אל תשאלו »

Waaagh hat geschrieben:

Ich versteh nicht warum man das Holz, wenn man schon mit Chipsies arbeitet noch wenigstens kurz mit kochendem Wasser übergießt und so pasteurisiert.
Auch wenn man autoklaviert ist das ja keine 100%ige Sterilität, ich will nur meinen gewollten Pilz einen Vorteil verschaffen.

Szenario 1:

pathogene Pseudomonas sp. Infektion deines Mycels/Fruchtkörper, durchaus denkbar und unglaublich häufig indoor.
Hier können produziert werden:

-Tetrodotoxin

Bild

Hier kann dein Pilz weder irgendwas assimilieren, sondern wenn man Pech hat die Infektion nicht mitbekommt isst man sogar kontaminierte FK.
Und das bei einer letalen Dosis ab 0,5mg !!!
Es wird im worst Case ein Biofilm gebildet der sogar resistent gegen Desinfektionsmittel ist und so deine nächsten Kulturen allesamt kontaminiert.


Szenario 2:

Aspergillus sp. Kontamination deines Substrates :
Der Ascomycet besiedelt in kürzester Zeit einiges Substrat und fängt an wie wild zu sporulieren.
In eben dieses Konidien finden sich artabhängig diverse Exo und Endotoxine (Patulin!), sowie Stoffe die einen Verdau verhindern.
Deswegen werden Conidien selbst von Immunzellen nicht angetastet, und überleben den Verdau in Protozoen.
Genau diese Conidien wirst du also ebenso zu dir nehmen, mit allen tollen Toxinen.



Ich hoffe das ich dir durch 2 Beispiele anschaulich verdeutlichen konnte , warum ich wenigstens pasteurisiere und keine komplett unsterilen Bedingungen verwende.
Klar funktioniert das durchaus, viele andere Pilze werden einfach aufgefressen, vielleicht stirbst du auch nicht an den Folgen direkt.
Aber es ist eine wissentliche Belastung die sich vermeiden lassen könnte.

Wir sollten noch einmal festhalten das wir hier gerade eigendlich von Outdoorpilzen sprechen. Ich denke das du außer acht lässt das es sich um Outdoor Pilze handelt deren Haltung und Bedingungen sich von der Innenhaltung unterscheiden. Es ist schon richtig das sich eine für Menschen ungünstige Toxinbelastung bilden kann. Generell ist das nicht. Drinnen Anbau ist auch nicht mit draußen wirklich vergleichbar. Aber selbst die Verstoffwechselung von Schimmel bedeutet ja nicht das dessen Toxine später in der Frucht, also dem Pilz eine Rolle spielen. Da findet neben der enzymatischen Arbeit noch eine Verdünnung der Stoffe statt. Das meiste was im Boden ist wird ja auch nicht vom Pilz aufgenommen, sondern wird verdrängt. Bei einem kontaminierten Standort mag das möglicherweise anders aussehen. Aber selbst darüber gibt es Untersuchungen das viele Stoffe einfach in ihre Bestandteile zerlegt werden. Krass ist das Beispiel von Pestalotiopsis microspora, einem aus dem Amazonasgebiet stammenden Pilz, der sogar Polyurethan in unbedenkliche Bestandteile zerlegt. Ähnliche Untersuchungen gibt es zu Seitlingen die verseuchte Böden regenerieren können. Gut verallgemeinern kann man es nicht, aber Naturstoffe lassen sich für gewöhnlich in unbedenklicheres zerlegen als mehrkettige synthetisch hergestellte.

Was mich noch wundert, wie kommst du darauf das bei Outdoor Pilzen das Substrat nicht pasteurisiert wird. Ich selber mache es meistens, aber nicht aus evtl. gesundheitlichen Gründen, sondern weil es einfach schneller geht mit dem Wasser vollsaugen, als bis zum nächsten Tag zu warten. Das man das Pasteurisiere mit der Deckschicht bei Outdoor Pilzen nicht macht vergisst du bei der Sache. Und da können für den Menschen echt üble Gesellen hausen. Die von dir angesprochenen Aspergilussporen sind eigentlich überall drin wie unzählige pathogene Bakterien. Bei Speisepilzen wird beispielsweise Stroh seltenst pasteurisiert, sondern man lässt es sich einfach mit Wasser vollsaugen. In der Indoor Haltung, bei z.B. Cubensis, macht die Behandlung der Deckschicht Sinn. Draußen würde sie nur einen guten Nährboden für Mikroorganismen abgeben. Nehme ich bei den Outdoorpilzen eine Moosabdeckung minimiere ich das Risiko von pathogenen Keimen. Grade Spaghnum ist dafür bekannt das es früher als "sauberer" Verband auf offene Wunden gelegt wurde. Gut in der heutigen Zeit sieht man das skeptischer und man sollte schon im Hinterkopf haben das man sich den einen oder anderen krank machenden Keim trotzdem einfangen kann.
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Waaagh
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von Waaagh »

Wir sollten noch einmal festhalten das wir hier gerade eigendlich von Outdoorpilzen sprechen. Ich denke das du außer acht lässt das es sich um Outdoor Pilze handelt deren Haltung und Bedingungen sich von der Innenhaltung unterscheiden. Es ist schon richtig das sich eine für Menschen ungünstige Toxinbelastung bilden kann. Generell ist das nicht. Drinnen Anbau ist auch nicht mit draußen wirklich vergleichbar. Aber selbst die Verstoffwechselung von Schimmel bedeutet ja nicht das dessen Toxine später in der Frucht, also dem Pilz eine Rolle spielen. Da findet neben der enzymatischen Arbeit noch eine Verdünnung der Stoffe statt. Das meiste was im Boden ist wird ja auch nicht vom Pilz aufgenommen, sondern wird verdrängt. Bei einem kontaminierten Standort mag das möglicherweise anders aussehen. Aber selbst darüber gibt es Untersuchungen das viele Stoffe einfach in ihre Bestandteile zerlegt werden. Krass ist das Beispiel von Pestalotiopsis microspora, einem aus dem Amazonasgebiet stammenden Pilz, der sogar Polyurethan in unbedenkliche Bestandteile zerlegt. Ähnliche Untersuchungen gibt es zu Seitlingen die verseuchte Böden regenerieren können. Gut verallgemeinern kann man es nicht, aber Naturstoffe lassen sich für gewöhnlich in unbedenklicheres zerlegen als mehrkettige synthetisch hergestellte.

Was mich noch wundert, wie kommst du darauf das bei Outdoor Pilzen das Substrat nicht pasteurisiert wird. Ich selber mache es meistens, aber nicht aus evtl. gesundheitlichen Gründen, sondern weil es einfach schneller geht mit dem Wasser vollsaugen, als bis zum nächsten Tag zu warten. Das man das Pasteurisiere mit der Deckschicht bei Outdoor Pilzen nicht macht vergisst du bei der Sache. Und da können für den Menschen echt üble Gesellen hausen. Die von dir angesprochenen Aspergilussporen sind eigentlich überall drin wie unzählige pathogene Bakterien. Bei Speisepilzen wird beispielsweise Stroh seltenst pasteurisiert, sondern man lässt es sich einfach mit Wasser vollsaugen. In der Indoor Haltung, bei z.B. Cubensis, macht die Behandlung der Deckschicht Sinn. Draußen würde sie nur einen guten Nährboden für Mikroorganismen abgeben. Nehme ich bei den Outdoorpilzen eine Moosabdeckung minimiere ich das Risiko von pathogenen Keimen. Grade Spaghnum ist dafür bekannt das es früher als "sauberer" Verband auf offene Wunden gelegt wurde. Gut in der heutigen Zeit sieht man das skeptischer und man sollte schon im Hinterkopf haben das man sich den einen oder anderen krank machenden Keim trotzdem einfangen kann.

Ach, ich hab dir doch schon Substanzen gezeigt die definitiv nicht verstoffwechselt werden.

Einige Basidiomyceten , und das sind eher Mykorrhiza Pilze (paxillus involutus) können sogar Radioaktivität bzw generell Schwermetallbelastungen neutralisieren.
Wie machen sie das ? Mit Siderophoren, werden also einfach Komplexe gebildet.
Wenn dich das interessiert führe ich das weiter aus, wir haben hier in der Nähe ein radioaktiv verseuchtes Versuchsfeld...


Du vergisst das ein Pseudomonas auf deinem Mycel lebt, und genau da wirst du auch die Toxine finden.
Nämlich auf deinen FK, das sind nämlich die kleinen brauen Punkte die man immmer mal wieder sieht.


So und ich verstehe deine Trennung nicht ganz , im Prinzip sind es doch alles Outdoor Pilze die drin angebaut werden.
Ich wollte doch nur das Puse seine Chipsis wenigstens pasteurisiert, um eben Kontis einzudämmen.

Deckschichten muss man, wenn sie generell keine Nährstoffe bieten nicht autoklavieren.
Deswegen rein mineralische Decken wie Vermiculit , bzw dein Moos.
Da das Substrat ja bereits besiedelt ist ;)

Wenn man mit Stroh bulkt , hat man doch aber meist auch einen recht großzügigen Ansatz der den Bulk schnell besiedeln sollte.
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אל תשאלו
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von אל תשאלו »

Ich habe verstanden was du mir sagen wolltest. Sorry das ich dir so vehement wiederspreche. Ich gebe dir sogar gewisser maßen Recht bei dem was du schreibst. Wie ich das sehe beziehst du dich auf die Haltung von psychoaktiven koprophilen Pilzen. Du kannst nicht wirklich verhindern das auf Outdoorpilzen pathogene Keime landen. Drinnen kann man es eindämmen aber nicht auch nicht 100%. Das liegt einfach in der Sache selber weil die Keime halt überall sind. Unsauberes Arbeiten, Kontaminanten haben bei der Innenzucht dramatischere Auswirkungen als bei draußen gezogenen Pilzen.
Meine Unterscheidung bezieht sich in erster Linie auf Pilze die draußen wild gewachsen sind und auf die klassische Art und Weise wie Holz zersetzende Pilze halt gezogen werden, nämlich im Dreck. Eine Indoorkultur ist ein viel größer kontrollierter Bereich in der die Parameter besser zu bestimmen sind. Und ja, es sind eigendlich alles im Prinzip Outdoor Pilze die drinnen angebaut werden. Puses Chipsis wurden für eine Outdoor Kultur vorbereitet. Dabei ist es letztendlich egal ob sie je in einem Beet draußen, im Keller oder in einem Blumenkasten landen. Das ist der Unterschied zu der "sauberen" Haltung von Cubensis, Paneolen und Sklerotienbilder die man ruhigen Gewissens als Indoor Pilze bezeichnen kann wenn sie in menschlicher Obhut in Mitteleuropa wachsen.
Waaagh hat geschrieben: Einige Basidiomyceten , und das sind eher Mykorrhiza Pilze (paxillus involutus) können sogar Radioaktivität bzw generell Schwermetallbelastungen neutralisieren.
Wie machen sie das ? Mit Siderophoren, werden also einfach Komplexe gebildet.
Wenn dich das interessiert führe ich das weiter aus, wir haben hier in der Nähe ein radioaktiv verseuchtes Versuchsfeld...
In der Tat würde ich sehr gerne mehr darüber erfahren. Ich denke sowieso das du auf Grund deines absolvierten Studiums einiges zur Forumsqualität beitragen kannst.
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Pusemuckel
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von Pusemuckel »

OK, endlich bin ich mal mit der Kamera in den Keller gegangen und hab zwei von den drei Tüten fotografiert:
CIMG3075.JPG
CIMG3073.JPG
Inzwischen hab ich mich aber auch mehr in das Thema "Flüssigmycel von Holzzersetzern" eingelesen und wer weiß.... vielleicht hab ich ja demnächst bessere/schnellere Resultate vorzuweisen....ja, beim ersten Ansatz war ich noch etwas naiv! :rolleyes:
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tier
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Re: "Wassermycel" Wundervermehrung

Beitrag von tier »

Was mich noch wundert, wie kommst du darauf das bei Outdoor Pilzen das Substrat nicht pasteurisiert wird.
Ich pasteurisier nie.
Einst testete ich das Pasteurisieren von Chipsis, doch gefühlt, war es dann stärker kontaminiert als das kalt gewässerte Substrat.
Vermutlich killt das Pasteurisieren natürlich Abwehrstoffe, die Kontas fernhalten.
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