Wir sollten noch einmal festhalten das wir hier gerade eigendlich von Outdoorpilzen sprechen. Ich denke das du außer acht lässt das es sich um Outdoor Pilze handelt deren Haltung und Bedingungen sich von der Innenhaltung unterscheiden. Es ist schon richtig das sich eine für Menschen ungünstige Toxinbelastung bilden kann. Generell ist das nicht. Drinnen Anbau ist auch nicht mit draußen wirklich vergleichbar. Aber selbst die Verstoffwechselung von Schimmel bedeutet ja nicht das dessen Toxine später in der Frucht, also dem Pilz eine Rolle spielen. Da findet neben der enzymatischen Arbeit noch eine Verdünnung der Stoffe statt. Das meiste was im Boden ist wird ja auch nicht vom Pilz aufgenommen, sondern wird verdrängt. Bei einem kontaminierten Standort mag das möglicherweise anders aussehen. Aber selbst darüber gibt es Untersuchungen das viele Stoffe einfach in ihre Bestandteile zerlegt werden. Krass ist das Beispiel von Pestalotiopsis microspora, einem aus dem Amazonasgebiet stammenden Pilz, der sogar Polyurethan in unbedenkliche Bestandteile zerlegt. Ähnliche Untersuchungen gibt es zu Seitlingen die verseuchte Böden regenerieren können. Gut verallgemeinern kann man es nicht, aber Naturstoffe lassen sich für gewöhnlich in unbedenklicheres zerlegen als mehrkettige synthetisch hergestellte.
Was mich noch wundert, wie kommst du darauf das bei Outdoor Pilzen das Substrat nicht pasteurisiert wird. Ich selber mache es meistens, aber nicht aus evtl. gesundheitlichen Gründen, sondern weil es einfach schneller geht mit dem Wasser vollsaugen, als bis zum nächsten Tag zu warten. Das man das Pasteurisiere mit der Deckschicht bei Outdoor Pilzen nicht macht vergisst du bei der Sache. Und da können für den Menschen echt üble Gesellen hausen. Die von dir angesprochenen Aspergilussporen sind eigentlich überall drin wie unzählige pathogene Bakterien. Bei Speisepilzen wird beispielsweise Stroh seltenst pasteurisiert, sondern man lässt es sich einfach mit Wasser vollsaugen. In der Indoor Haltung, bei z.B. Cubensis, macht die Behandlung der Deckschicht Sinn. Draußen würde sie nur einen guten Nährboden für Mikroorganismen abgeben. Nehme ich bei den Outdoorpilzen eine Moosabdeckung minimiere ich das Risiko von pathogenen Keimen. Grade Spaghnum ist dafür bekannt das es früher als "sauberer" Verband auf offene Wunden gelegt wurde. Gut in der heutigen Zeit sieht man das skeptischer und man sollte schon im Hinterkopf haben das man sich den einen oder anderen krank machenden Keim trotzdem einfangen kann.
Ach, ich hab dir doch schon Substanzen gezeigt die definitiv nicht verstoffwechselt werden.
Einige Basidiomyceten , und das sind eher Mykorrhiza Pilze (
paxillus involutus) können sogar Radioaktivität bzw generell Schwermetallbelastungen neutralisieren.
Wie machen sie das ? Mit
Siderophoren, werden also einfach Komplexe gebildet.
Wenn dich das interessiert führe ich das weiter aus, wir haben hier in der Nähe ein radioaktiv verseuchtes Versuchsfeld...
Du vergisst das ein Pseudomonas auf deinem Mycel lebt, und genau da wirst du auch die Toxine finden.
Nämlich auf deinen FK, das sind nämlich die kleinen brauen Punkte die man immmer mal wieder sieht.
So und ich verstehe deine Trennung nicht ganz , im Prinzip sind es doch alles Outdoor Pilze die drin angebaut werden.
Ich wollte doch nur das Puse seine Chipsis wenigstens pasteurisiert, um eben Kontis einzudämmen.
Deckschichten muss man, wenn sie generell keine Nährstoffe bieten nicht autoklavieren.
Deswegen rein mineralische Decken wie Vermiculit , bzw dein Moos.
Da das Substrat ja bereits besiedelt ist
Wenn man mit Stroh bulkt , hat man doch aber meist auch einen recht großzügigen Ansatz der den Bulk schnell besiedeln sollte.