Danke! Auf Dich ist einfach immer Verlass bei solchen Themen.
chronic hat geschrieben: ↑19. Apr 2020, 17:47
Bist du nur an psychedelischen oder generell psychoaktiven Winden interessiert? Die Grenzen in den einzelnen Winden Unterarten sind ja teilweise fließend. Viele dieser Arten sind pharmakologisch ziemlich interessant. Für die psychedelischen Vertreter der Ipomea Arten habe ich mich bis jetzt nur am Rande interessiert. Interessanter waren die essbaren und medizinisch wirksamen Vertreter der Prunkwinden und anderer Windenarten, wie in erster Linie Ipomoea batatas, mit ihren zig Sorten und faszinierender Geschichte.
Prinzipiell sind für mich alle Windenarten interessant, insbesondere wenn sie eine pharmakologische Bedeutung bzw. eine Geschichte der menschlichen Verwendung haben.
chronic hat geschrieben: ↑19. Apr 2020, 17:47
Interessanter ist für dich sicher I. batatas aus deren stärkehaltigen Knollen auch Alkohol gewonnen wird. Es gibt wie gesagt weitere Arten im östlichen Asien bei den Ipomea, die ähnlich wie die bekannte Süßkartoffel als Gemüse und wegen ihrer Stärke verwendet werden. Bei Interesse kann ich ein paar Stichwörter zu Sorten und Arten liefern.
Stichwörter würden mich sehr interessieren.
chronic hat geschrieben: ↑19. Apr 2020, 17:47
Die laxative Wirkung von Convolvulus scammonium und Ipomoea purga kann im Extremfall vermutlich schon mal als psychoaktiv empfunden werden wenn es so richtig auf der Schüssel rund geht. Seit es bessere nebenwirkungsfreiere Mittel gibt kommen sie nicht mehr zur Anwendung. Vermutlich sind beide für dich weniger interessant.
chronic hat geschrieben: ↑19. Apr 2020, 17:47
Loline oder Lolinalkaloide, wie in manchen Gräsern, so z.B. im Taumel-Lolch (Lolium temulentum), sind näher am Thema und kommen in Argyreia mollis vor.
Können Loline psychoaktiv wirken? Ich kenne mich mit diesen Alkaloiden leider gar nicht aus.
chronic hat geschrieben: ↑19. Apr 2020, 17:47
Ob Merremia aegyptia der richtige Art Name ist oder es sich um ein Synonym einer anderen Merremia Art handelt bin ich mir grad nicht sicher. Jedenfalls enthält diese weitere Windenart Tetrahydro-b-Carboline.
Der mittlerweile akzeptierte Name ist "Distimake aegyptius", habe ich gerade nachgeschlagen.
chronic hat geschrieben: ↑19. Apr 2020, 17:47
Zum Schluss noch der Hinweis das Cuscuta europaea, eine auch in Europa vorkommende Teufelszwirn Art, ebenfalls zu den Winden gezählt wird. Teufelszwirne sind Vollschmarotzer Pflanzen.
Enthalten sind vermutlich Ergolinalkaloide.
Ich habe gerade eine Weile gesucht, aber dafür keine Belege gefunden. Hast du eine Idee wo ich suchen könnte?
Durch die Recherchie zu C. europaea habe ich noch mehr Kandidaten für die Liste gefunden:
- Argyreia capitiformis (Syn. A. capitata) [Ergoline] (Chao/DerMarderosian 1973: 2436)
- Argyreia maingayi, [Ergoline] (Chao/DerMarderosian 1973: 2436)
- Argyreia reticulata. [Ergoline] (Chao/DerMarderosian 1973: 2436)
- Argyreia ridleyi, [Ergoline] (Chao/DerMarderosian 1973: 2436)
- Argyreia rubicunda [Ergoline] (Chao/DerMarderosian 1973: 2436)
- Cuscuta monogyna [Ergoline] (Chao/DerMarderosian 1973: 2436)
- Cuscuta chinensis [Ergoline] (Chao/DerMarderosian 1973: 2436)
- Distimake aegyptius (Syn. Merremia aegyptia) [Tetrahydro-b-Carboline]. (Joshi et al. )
Falls sich jemand irgendwann mal in diesen Thread verirrt, hier ein paar wichtige Quellen:
- Chao, Jew-Ming, und Ara H. DerMarderosian. „Identification of Ergoline Alkaloids in the Genus Argyreia and Related Genera and Their Chemotaxonomic Implications in the Convolvulaceae“. Phytochemistry 12, Nr. 10 (Oktober 1973): 2435–40. https://doi.org/10.1016/0031-9422(73)80451-0.
- Eich, Eckart. Solanaceae and Convolvulaceae: Secondary Metabolites: Biosynthesis, Chemotaxonomy, Biological and Economic Significance (A Handbook). Berlin Heidelberg: Springer-Verlag, 2008. https://doi.org/10.1007/978-3-540-74541-9.
- Joshi, Ridhi, Shikha Agarwal, und Vidya Patni. „Evaluation of Anti-Microbial Activity of in Vitro and in Vivo Plant Parts of Merremia Dissecta and Merremia Aegyptia“. International Journal of Pharmaceutical Sciences and Research 6, Nr. 6: 2477–83. Zugegriffen 20. April 2020. https://doi.org/10.13040/IJPSR.0975-8232.6(6).2477-83.