Der Ruf von Madre Ayahuasca

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Gaius
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Der Ruf von Madre Ayahuasca

Beitrag von Gaius »

Der Ruf von Madre Ayahuasca

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Dies ist meine kleine Geschichte, wie ich zu Ayahuasca kam. Ich bin psychedelisch umfassend interessiert und da ich selber nie die Möglichkeit hatte in den südamerikanischen Dschungel zu reisen, habe ich mir das Thema typisch westlich ignorant betrachtet und ebenfalls geschaut was da eigentlich drin ist. So: “Aha, DMT und Mao-Hemmer, so wird DMT oral aktiv und man trippt DMT oral”. Also habe ich auch schon vor ca. 3 Jahren genau diese Konstellation ausprobiert, also DMT Extrakt aus Mimosa und Harmala Extrakt aus Steppenrauten-Samen. Dies funktionierte soweit auch ganz gut, erinnerte mich an Pilze aber war irgendwie «heller» und etwas klarer, keine größeren körperlichen Symptome wie sich übergeben und ich bildete mir ein nun damit eine “Ayahuasca-Erfahrung” gehabt zu haben.

Nun zur Gegenwart bzw. vor wenigen Wochen. Mir ging es auf mehreren Ebenen nicht so wirklich gut. Ich hatte da ein körperliches Problem und stand vor meinem 42en Geburtstag, schloss damit zum 6ten Mal eine 7-Jahres Phase ab. Ausserdem ein typisches Alter wo man sich neu hinterfragt und schaut, was man bis dahin erreicht hat und wie es nun weitergehen soll. Manche nennen das dann auch Midlife-Crisis? Ich hatte keine Ahnung wie es so in Zukunft weitergehen soll, war weder unzufrieden noch zufrieden. Eine gewisse Leere und Antriebslosigkeit machte sich breit, keine Energie oder Interesse irgendwas Neues anzufangen oder mein Leben jetzt ändern zu müssen. Aber es machte sich eine gewisse depressive Phase mit einer inneren Leere breit, dazu halt noch diese körperlichen Symptome, welche ich nicht in den Griff bekam (auch ein Arztbesuch half nicht weiter) und dann an einem Punkt wurde mir klar, dass ich nicht gesund bin und Heilung benötigen würde, aber ohne eine Idee und Aussicht wo diese nun herkommen soll. Der klare Gedanke und Wunsch nach Gesundheit war nun da, immerhin. Irgendetwas musste geschehen, ich wusste nur noch nicht was.

Ein Internet Freund erzählte mir dann voller Freude, dass er in 2 Wochen sein nächstes Ayahuasca Retreat in Europa hat und mir war klar, dass wenn er dahin geht das auch was Vernünftiges sein muss und nicht sowas wie: Irgendeiner mixt ein Analog zusammen und lässt die Leute ein paar Stunden irgendwo in der Gruppe trippen. Ich wollte echte Schamanen und Heilung. Und das war es auch. Er schickte mir einen Link zur Beschreibung und der Veranstalter hat Verbindungen nach Kolumbien zu den Cofan, die eine sehr alte Yáge Kultur haben mit Schamanenausbildungen, wo der älteste anwesende Schamane mit 16 damit angefangen hat und auf kulturelle Weise gelernt hat damit umzugehen. Der Tiberio hatte also 50 Jahre Erfahrung und ist eigentlich ständig damit am arbeiten.

Ich schaute mir also die Beschreibung an und da war kein nachdenken, sondern einfach nur klar die Gewissheit: «Ach, da muss ich also hin» und ich fragte nach den nächsten Terminen. Von meinem Ort aus am besten erreichbar war schon ein Termin in 1 Woche. Das war recht kurzfristig, aber für mich passte das alles genau, ich hatte die Zeit und das dringende Bedürfnis nach Heilung und auch noch irgendwo anthropologisches Interesse zu erfahren, wie so alte, voll ausgebildete, indigene Schamanen so arbeiten und ob sie mit ihrer Methode mir helfen können und wie die Medizin aus dem Dschungel denn vergleichbar ist mit meinen eigenen Experimenten.

Es klappte alles wie geschmiert, ich benötigte noch gewisse Ausrüstung, hier fand ich direkt preiswert was passendes und die Anreise war auch kein Problem. Die Teilnehmer waren ein gemischter Haufen aus erfahrenen Ayahuasca-Trinkern, Anfängern die das mal ausprobieren wollten, Spirituellen usw. allgemein war die Stimmung recht gut.

Am ersten Abend hatte ich vorher Kopfschmerzen und ich hatte wenig gegessen, also ging es hungrig und mit dumpfen Schädel in die erste Zeremonie. Der Veranstalter redete für meinen Geschmack zu viel und zu schnell. Die Organisation war sehr “pragmatisch” und chaotisch organisiert, was ich nicht so schlimm fand, aber ich hätte es lieber "meditativer" gehabt zu Beginn, aber ich liess mich halt auf die Veranstaltung ein.

Also nach der Erklärung wer die Schamanen (Taitos) seien und woher sie kommen ging es dann los. Es wurde gefragt wer zum ersten Mal Ayahuasca trinkt und ich meldete mich nicht. Diese Gruppe bekam zum Einstieg etwas weniger. Die erste Zeremonie war so eine Art Vorreinigung und bei der zweiten sollte dann von den Schamanen richtig gearbeitet werden. Da es draussen nass war machten wir die erste Zeremonie drinnen. Also wurden die Männer auf einer Seite aufgeteilt und die Frauen auf der anderen Seite, jeder hatte eine Matratze, einen Schlafsack bzw. Decken und seinen Eimer. Zum Teil wollten welche aus der Gruppe nach draußen, dies war auch kein Problem.

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Ausgeschenkt wurde ab 22 Uhr. Zuerst die Anfänger und dann alle anderen. Es war ein kleines Schälchen mit einer dickflüssigen, dunklen Flüssigkeit. Bei jedem einschenken wurde die Menge gesegnet vom Taito. Diese schenkten verschiedene Rezepturen aus, mich hat der Geschmack überrascht, es schmeckte ein wenig nach Kaffee und süßlich, nicht bitter oder eklig, was ich erwartete. Einige verließen nach der ersten Tasse direkt den Raum und gingen nach draussen. Nach 1 Stunde durfte man mehr trinken, wer das möchte, diese weiteren Tassen waren dünnflüssiger, also es gab nicht den gleichen “Honig” wie aus der ersten Tasse.

Ich sprach vorher mit einem erfahrenen Trinker und der empfahl mir bei der ersten Tasse zu bleiben, denn hier ist mehr nicht immer auch besser, aber das konnte jeder völlig frei für sich entscheiden, was er jetzt gerade brauchte.

Wie erwähnt fing ich mit Kopfschmerzen an und diese wurden abgelöst durch eine hartnäckige Übelkeit, also ich nichts trippiges oder was mich an DMT erinnert, einfach nur eine Übelkeit als wenn man sich einfach nur krank fühlt und im Bett liegen möchte, möglichst nicht bewegen. Angenehm war dies nicht, aber irgendwie spürte ich, dass da etwas in mir arbeitete. Ich schloss zu Beginn die Augen und ich spürte die Energie vom Feuer auf der rechten Seite von mir und sah das leuchten bei geschlossenen Augen, dann fing der leitende Schamane links von mir an mit einer Mundharmonika zu spielen an und plötzlich sah ich eine leuchtende Energie von links und spürte die Energie vom Taito, die absolut und bedingungslos liebevoll war und dies jetzt ausschließlich machte um auf seine Weise zu heilen mit Hilfe dieser Medizin. Er begann in meiner Wahrnehmung genau dann zu spielen an, als die Wirkung einsetzte und neben der Übelkeit spürte ich eine angenehme, leuchtende, warme Welle von Liebe von links über mich gespült und ich konnte besser entspannen.

Ich war aber auch recht froh auf mein Meditations-Training zurückgreifen zu können, da man nun einfach mal ein paar Stunden mit Übelkeit herum liegt. Der zweite, ältere Taito unterhielt sich währenddessen mit einem Assistenten, welcher auch gleichzeitig sein Enkel war. Dieses Gequatsche fanden manche störend, wie ich später herausfand, ich hatte das für mich als "Meditationsobjekt" verwendet und hörte mir an, wie sie sich auf Spanisch Geschichten erzählten und dabei kicherten wie kleine Kinder. Auch redeten sie für mein Gefühl sehr sanft und liebevoll miteinander, ich fand das als Zuhörer inspirierend.

Viele fingen schon sehr früh an sich zu übergeben und mit geschärften Sinnen konnte ich mir also meditativ, mit Übelkeit das übergeben der Teilnehmer anhören. Das klingt nicht gerade spaßig oder? Das war es auch wirklich nicht. Aber gleichzeitig merkte ich auch "Hier passiert gerade etwas mit mir". Ich vermute so fühlt sich halt Heilung an. Aber dann passierte doch noch etwas "visionäres". In meinem inneren erleben spürte ich eine liebende, weibliche Energie. Aber auch irgendwo eine Art Wesenheit, mit welcher ich auch kommunizieren konnte. Ich lag so verdreht auf der Matratze und hatte meine rechte Hand an meinem Kopf und diese fing an mir über den Kopf zu streicheln wie es eine Mutter mit ihrem Kind macht und dabei “Alles ist gut” murmelt. Ich erinnerte mich an meine Intentionen, wieso ich gekommen bin und diese Wesenheit versicherte mir dass alles gut sei, ich geliebt werde und dass für mich gesorgt werde. Für meine Gesundheit kam dann nur die Botschaft ich solle frischer, gesünder essen und der Rest ergibt sich von selbst, bzw. wird jetzt hier geheilt. Außerdem zeigte sie mir meine eigene “Liebenswürdigkeit” und Freundlichkeit und dass ich dies einfach nur weiter pflegen soll, aber zeigte mir halt, dass ich eigentlich bereits ein sehr liebevoller und freundlicher Mensch sei und auch von den anderen so wahrgenommen werde. Also pflege einfach weiter dein “liebevoll sein”, war die klare Botschaft für mich.

Mittlerweile waren gefühlt schon so 2-3 Stunden vergangen und fast alle waren fleißig am übergeben, ich spürte immer noch, wie dieses zähflüssige Zeug durch meinen Körper wanderte, an einer tieferen Stelle meldete sich sogar kurz ein kleiner Schmerz, für mich fühlte sich das so an als arbeitet das auf mehreren Ebenen, also einmal rein materiell im Körper, dann "energetisch" durch die Medicina und nochmal auf weiteren Ebenen durch die Taitos / Schamanen. Manchmal gingen die Taitos durch die Reihen und blieben vor einem stehen und flickten halt an unseren Energien rum, schwer zu erklären und zu verstehen, aber es arbeitete irgendwo spürbar auf allen Ebenen. Diese Übelkeit blieb bei mir mehrere Stunden auf dem gleichen Level und ohne einen Würgereiz, aber dann plötzlich musste auch ich alles rauslassen. Es passierte ganz plötzlich und fühlte sich so an: “Ok, Medicina ist jetzt überall durch und jetzt muss alles raus, was da so an Abwasser entstanden ist” und es kam explosionsartig und heftig. Liess mir knapp 2 Sekunden um mir noch den Eimer zu schnappen. Die Art des Übergebens fühlte sich überhaupt nicht so an wie ich das kannte, es war nicht eklig oder unangenehm, sondern eher befreiend, heilend und gleichzeitig auch sehr heftig, als möchte sich jede Faser / Zelle sich damit reinigen, so richtig aus der Tiefe. Ich glaube für die Anderen muss das ziemlich heftig geklungen haben, aber so manch andere klangen für mich noch viel heftiger und auch länger, ausgiebiger, meins ging so ca. 20 Sekunden und manch anderer war über Minuten heftigst am würgen und mit einem heftigen brüllen begleitet, vor allem die Männer, die Frauen waren da viel ruhiger.

Danach war es eine Befreiung, die Übelkeit verschwand weitestgehend und ich fühlte mich entspannt und von innen gereinigt. Ich lag dann noch eine Weile so herum, bis ich mich dann ins Bett zurückzog. Dort war dann das anstrengende vorbei und mir fiel noch die gute bildliche Vorstellungskraft auf, also nach hinten raus spürte ich noch etwas DMT und auch die energetisierende Wirkung. An Schlaf war nicht zu denken, ich meditierte also gereinigt und energetisiert durch die Nacht. Draussen wurde es bereits wieder hell und manche unterhielten sich sehr intensiv.

Ich konnte erst am Morgen dann überhaupt mal wieder Wasser trinken, also habe zwischen Einnahme und aufstehen am Morgen nicht mal Wasser trinken können und dachte erst, dass essen nicht möglich sei, es ging dann aber doch dann ganz gut und ich bekam richtig Hunger auf frische Früchte. Aber es musste eben etwas frisches, energetisches sein, kein Essen wo keine “Lebensenergie” mehr hat.

Die Stimmung war allgemein gut, ich glaube ich hatte so ein Dauergrinsen, aber mir fiel auch auf wie viele so ein ausgiebiges Redebedürfnis hatten und ich war froh mich an einen Ort zurückziehen zu können. Ich bekam also in der ersten Nacht schon recht viel “Heilung” und weswegen ich hier war und war recht gut drauf, gereinigt und entspannt in die nächste Nacht zu gehen.

Hatten wir wegen dem feuchten Wetter erst einen Raum genutzt, ging es in der zweiten Nacht nach draußen mit einem Feuer und dies sollte die eigentliche Hauptzeremonie werden. Ich ging dazu in eine ziemlich passive Haltung, also ließ Medicina und Taitos machen und es konnte kommen was da kam. Die Medizin schmeckte anders als am Tag zuvor. Es war eine grössere Menge und schmeckte ziemlich ekelhaft, dieser Geschmack war recht hartnäckig, aber auch nicht sonderlich schlimm. Bei diese Sitzung “zauberten” die Taitos noch mehr wie vorher. Sie machten ihre Icaros, so eine Art Beschwörungen der Geister und gingen raschelnd zwischen der Gruppe herum und machten ihre Arbeit. Ich mochte die Icaros sehr gerne und spürte wie sie einem Kraft und Zuversicht gaben. Später sangen sie auch noch so Lieder mit der Gitarre oder spielten Flöte,, das waren keine Icaros mehr und wurden gegen Ende gespielt und waren so für ein angenehmes Zurückkommen. Ich verspürte auch hier nicht den Bedarf noch eine Tasse zu nehmen. Etwa so nach 2-3 Stunden wurde ich von einem Assistenten aufgefordert mich zu den Schamanen zu setzten, was mit jedem Teilnehmer einzeln gemacht wurde. Hier konnte ich kaum gerade stehen und laufen, mein Gleichgewichtssinn war stark gestört und es zuckten Lichtblitze durch die Szenerie im halbdunkel, das Körpergefühl war auch recht stark, daher kein Bedarf auf mehr Medizin, auch hier übergab ich mich so nach ca 2 Stunden als es fertig war. Aber es ging danach halt noch zum Schamanen. Dies war ein “Cleansing”, also eine Art persönliche Reinigungszeremonie. Ich taumelte also dahin und sollte meine Jacke ausziehen, was ich nicht ganz verstand, die Taitos kicherten auf meiner Verpeiltheit, aber liebevoll, herzlich. Ich setzte mich in einer Art Meditationshaltung auf den Stuhl, also machte wie vom Zazen gewohnt einen geraden Rücken, die Füße fest auf dem Boden und schloss die Augen. Der Taito räucherte mich mit etwas ein, welches süßlich aber auch so klärend, fokussierend wirkte beim einatmen. Dabei wedelte er mit sowas wie Blättern herum und es fühlte sich an wie in einem Windzug zu sitzen, dabei sang er seine Icaros und im Hintergrund der ältere Schamane machte auch sein Ding. Ich wippte so leicht im Takt des Icaros und spürte wie eine Energie von oben in meinen Schädel wie ein Strahl durch die gerade Wirbelsäule presste und immer tiefer in mich eindrang, dieses war wie ein leuchtender Lichtstrahl und dessen Energie breitete sich im Körper aus, aber auch so ein bisschen, als wäre man an Strom angeschlossen und die Intensität wird langsam immer höher gedreht. Ich bemerkte, dass ich anfing zu zittern, aber es war nicht unangenehm, eher ekstatisch, reinigend. Dieser Strahl traf weiter unten auf einen Widerstand in der Körperregion wo ich auch meine gesundheitlichen Probleme hatte und ich merkte wie der Strahl sich dort langsamer durcharbeitete, aber es auch dann da zu einer Öffnung drängte und die Energie quasi dann frei am Scheitelpunkt rein kam und aus dem Anus wieder raus. Also ich sass ja gerade auf den Stuhl und mittig durch Kopf und Rumpf strahlte diese Energie durch und ich war am zittern wie unter Strom. Das hätte von mir aus noch ne Weile weitergehen können, aber sie kamen dann auch bald zu einem Ende, besprachen und tasteten an verschiedenen Stellen des Körpers und Kopf und gaben eine Art Segen.

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Wie schonmal erwähnt kommt alles was die Schamanen machen ausschließlich liebevoll und heilend rüber und es ist daher nicht störend berührt zu werden. Ich murmelte nur etwas erstaunt und erschüttert von der Energie, die gerade durch mich durch schoss ein “gracias” und legte mich wieder auf meinen Platz und genoss den Ausklang dieser Energie. Dieses Cleansing war auf jeden Fall ein gewisses Highlight für mich und bildete einen angenehmen Abschluss. Bei der zweiten Zeremonie fiel mir auf, dass diese weibliche Präsenz nicht zu Besuch kam, diese Botschaft war ja angekommen und musste nicht wiederholt werden und auch diese visionäre, bildliche Vorstellungskraft war nicht so aktiv. Dafür war diese zweite Zeremonie nun “energetischer”.

Meine Einstellung zu Schamanen hat es jedenfalls grundlegend verändert. Es gibt ja verschiedene Erklärungsmodelle, einmal, dass die Schamanen “nur” eine gewisse Show abziehen, dieses im Kontext aber so eindrücklich ist, dass der Teilnehmer sich dann selber seine Heilkräfte über eine Art Placebo aktiviert und dann einfach nur die Selbstheilungskräfte aktiviert werden oder dass die Schamanen Geister zur Hilfe rufen und echte Energiearbeit machen, also auf einer geistigen Ebene sehen wo wir Blockaden haben oder wo Heilung benötigt wird und hier reinigend, liebend einwirken. Am Schluss fällt das Wort Liebe immer wieder weil es das ist, was mir neben der Heilung noch am meisten aufgefallen war. Wenn in irgendeiner Form klar wird, wer und was wir gemeinsam sind, nämlich die gleiche Energie von der gleichen Quelle, die in Form miteinander “spielt” dann handelt so ein “Erwachter” auch nicht aus der Trennung heraus, sondern bedingungslos liebend aus der Einheit.

Dies war bei diesen Taitos deutlich spürbar. Trotzdem sind sie auch nur Menschen, haben ihre kulturellen Eigenheiten, aber sie treten mit ihrer Welt völlig natürlich und ganz anders in Kontakt als wir und sehen uns glaube ich eher so wie Schlafende an oder Menschen, die zu sehr an ihre Illusionen glauben, dadurch krank werden und einen Bedarf an Heilung haben und wenn solche aus irgendeinem Grund zu ihnen kommen, dann werden sie bedingungslos geliebt und geheilt. Allein das so zu erleben fand ich für mich schon sehr inspirierend und ich habe immer noch keine Ahnung wie diese Schamanen arbeiten, kann es nur an den Ergebnissen für mich bemessen.

Heute ist jetzt genau 1 Woche her und ich bin vorher als “nicht gesund” mit Symptomen dahin gereist, die Liste der Symptome war schon etwas länger und ich merke in dieser 1 Woche deutliche Unterschiede. Die Leere ist einer liebevollen Entspanntheit gewichen, ich bin innerlich ruhiger, denke, handle und spreche sanfter. Gewisse Nervositäten sind stark gesunken oder ganz verschwunden. Eigentlich alle Symptome von vorher sind momentan nicht mehr vorhanden. Bei der Essenswahl kommt automatisch so ein Gefühl was jetzt gerade gut ist und ich mag vor allem Obst deutlich lieber als vorher und wähle frisches Essen. Also es kommt da ganz natürlich eine Unterscheidung der Nahrung mit Lebensenergie oder ob diese tot produziert ist.

Und nochmal zur Betonung, Ayahuasca wird auch die Liane “Banisteriopsis Caapi” genannt und das ist ist der Mao-Hemmer und das “weibliche”, es geht hier nicht darum DMT oral wirksam zu machen, der DMT Anteil war sehr gering, da das die männliche Seite ist und zwar in Symbiose diese Magie entwickelt, aber auch dies ist nicht im Vordergrund. Dies ist kein DMT-Trip, sondern Heilung auf vielen Ebenen.

Das Fazit auch nochmal am Schluss: Esst frisch, erkennt dass ihr alles seid, liebt euch, also alles.

Und noch eine kleine Begegnung, wer so auf “schamanische Zeichen” steht, mir ist nach den Zeremonien noch ein Dachs begegnet, der so über den Boden schnüffelnd direkt auf mich zugelaufen ist bis auf ca. 2 Meter Abstand und er realisierte auch plötzlich, dass da ein breit grinsender, entspannter, liebender Mensch vor im hockte:

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_2NAFU_
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Re: Der Ruf von Madre Ayahuasca

Beitrag von _2NAFU_ »

Schöner Bericht. Danke fürs Teilen!
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Zebra
Beiträge: 2864
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Re: Der Ruf von Madre Ayahuasca

Beitrag von Zebra »

Ein inspirierender Bericht und auch eine sehr persönliche Erfahrung, vielen Dank fürs Teilhaben lassen!!!
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Arkan
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Re: Der Ruf von Madre Ayahuasca

Beitrag von Arkan »

Sehr schön geschrieben.

Arkan
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kleinerkiffer84
Beiträge: 2879
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Re: Der Ruf von Madre Ayahuasca

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Yeah, ein genialer Tripbericht, vielen Dank fürs Teilen!! :smiley34:
Endlich ein richtig fundierter Tripbericht über Ayahuasca, darüber gibt es im deutschsprachigen Raum viel zu wenig. :smiley32:

In einigen Dingen erkenne ich mich selber wieder. Deine Beschreibung "Lebensmittel ohne Energie", dass bringt es auf den Punkt. Das ist genau der Effekt, den ich vom 5-MeO-DMT kenne.
Ich bin durch 5-MeO-DMT erheblich gesundheitsbewusster geworden und achte seit meiner 1. Erfahrung viel mehr auf eine vernünftige Ernährung.
Dabei habe ich durch die 5-MeO Energie so ein Feingefühl entwickelt mit dem ich genau weis, was für mich gut ist und was 0 Energie hat.
Ich hatte am Tag nach einem Trip mal das Verlangen naturtrüben Apfelsaft zu trinken, den liebe ich bis heute. Herrlich!
Dieses Jahr habe ich noch keinen Burger gegessen, weil ich gar nicht mehr nachvollziehen kann, aus welchem Grund man so eine geballte Ladung energielosen nullfrequenten Schrott essen soll. Einfach nur toter Müll.
Lieber eine vollwertige, naturbelassene Nahrung, was ich momentan total feiere sind Obst und Beerensalate, Fisch, Naturjoghurt, Vollkornprodukte, Quark und so "Flacherdler Nahrungsmittel" wie Kurkuma, Hanfsamen, Dinkelsamen usw..
Seit ich mehr auf die Ernährung achte, geht es auch kraftmäßig wieder richtig vorwärts. Davor hatte ich mal eine Phase da bin ich bei den Kniebeugen für 4 oder 5 Jahren beim gleichen Gewicht festgehängt.

Auch diese Einheit aus purer Liebe und letztlich die Einheit aus der wirklich alles Sein kommt, dass ist etwas, was mir beim letzten DMT Trip nochmal richtig klar geworden ist.
Alles ist Eins und alles ist aus diesem Urlicht aus purer Liebe entsprungen, dabei neigt das daraus entstandene Ego sich zu dissoziieren, dabei kommt alles von dort, auch der Dachs und auch jeder Grashalm neben ihm. Wobei das echt jede Alltagsvorstellung sprengt, aber so ist es.

Krass übrigends dein Erlebnis mit dem Dachs!
Das nennt sich Synchronizität und ist rational nicht wirklich erklärbar. Ich kenne diesen Effekt von Salvia, dass in der Phase, in der man wieder halbwegs runter gekommen ist, dann so eine metaphorische Begebenheit auftritt, die man als Zufall abtun könnte, aber das wäre zu einfach. Alles hängt über diese energetische Hintertür, mit allem irgendwie zusammen.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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Gaius
Beiträge: 785
Registriert: 29. Mär 2015, 11:47

Re: Der Ruf von Madre Ayahuasca

Beitrag von Gaius »

Danke euch
Die Kröte, die Madre und der Dachs ;)
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Bosche
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Registriert: 10. Dez 2013, 20:38

Re: Der Ruf von Madre Ayahuasca

Beitrag von Bosche »

Madre sapo y el marta. Gracias por su informe.
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pilzjockel33
Beiträge: 505
Registriert: 5. Okt 2015, 00:16

Re: Der Ruf von Madre Ayahuasca

Beitrag von pilzjockel33 »

ein schöner, gut zu lesender bericht,
ich kenne Ayahuasca nur durch Selbstversuche alleine zu Hause, die richtige Erfahrung mit echten Ayahuasca-Schamanen hab ich mir auch vorgenommen irgendwann mal zu machen.
Das mit dem Dachs erinnert mich an meinen ersten richtigen Pilztrip, damals ist mir auch mitten in der Nacht ein Dachs begegnet, der seelenruhig über eine Wiese in einem bewohnten Gebiet gelaufen ist
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אל תשאלו
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Wohnort: Aschkenas

Re: Der Ruf von Madre Ayahuasca

Beitrag von אל תשאלו »

Ein sehr inspirierender Bericht der in mir das Interesse weckt auch einmal an solch einer Zeremonie teil zu nehmen.

Danke fürs Teilen.
Ge'ez ጫት
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kleinerkiffer84
Beiträge: 2879
Registriert: 27. Jan 2014, 21:06

Re: Der Ruf von Madre Ayahuasca

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Das hat bei mir auch definitiv das Interesse geweckt.
Nachdem ich momentan sowieso von Tryptaminen geflasht bin, interessiert mich auch Ayahuasca wieder.
Nur ein Problem ist die lange Wirkungsdauer, was so eine Zeremonie inkl. Anreise zu einem grossen Zeitfresser macht. Wenn man arbeiten muss und erschöpft ist, ist das alles schwierig und mühsam.

Die lange Wirkungsdauer ist auch der Grund, warum ich bis heute noch nicht 1P-LSD und Iboga probiert habe, wobei die wirklich leicht zu besorgen sind, viel leichter als exotische Tryptamine.
Aber aufgrund der langen Wirkungsdauer verschiebe ich das schon seit Jahren immer wieder. Man kann nicht am Samstag Abend 1P-LSD nehmen und am Montag arbeiten.
Da bräuchte man wirklich mal mehrere Tage Zeit die wirklich nur dieser Erfahrung gewidmet sind. Nur wenn ich dann Urlaub habe, dann will ich endlich mal komplett abschalten und eher Opiate, Gras, GBL nehmen.

Irgendwas sagt mir aber, dass ich in diesem Leben noch eine hochdosierte Erfahrung mit den genannten Substanzen machen sollte.
Wenn ich mal aus dem System ausgestiegen bin, dann gehts ab. :)

Interessant ist auch, dass in diesem Tripbericht von einer weiblichen Entität die Rede ist. Das erinnert mich fast ein wenig an die Salviagöttin. :w00t:
Weibliche Entitäten kenne ich von gerauchtem DMT nicht, dort empfinde ich die Entitäten als männlich oder geschlechtsneutral. Das scheint auch eine Eigenheit von Ayahuasca zu sein.

Ich kann mir auch vorstellen, dass gerade diese Kotzerei sehr heilsam und reinigend ist.
Das kenne ich von LSA. Davon habe ich auch öfters eine halbe Stunde gewürgt wie ein Blöder, sodass ich Muskelkater im Bauch hatte.
Der erste Guss ist eine Überwindung, wie ein Mini-Egotod, weil das kurzfristig so unangenehm ist, aber wenn man erstmal dabei ist gehts eigentlich. Befreiendes Kotzen hat schon was.
Man muss halt höllisch aufpassen, dass man im Falle eines Kontrollverlustes nicht in eine Rückenlage gerät, da muss man zuvor Sicherheitsmaßnahmen treffen, dann kann das durchaus ein reinigender Prozess sein.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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