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Fermentation (Nachbehandlung) von Drogen

Verfasst: 22. Dez 2018, 23:58
von harekrishnaharerama
Hallo,

ich wußte früher garnicht, wie wichtig die Fermentation für die Drogen ist. Egal ob Pilze, Kakteen oder Cannabis - alle Drogen werden genießbarer und stärker durch die Fermentation bzw. Trocknung, Lagerung, etc.

Das ist ein total interessantes Thema, da es so unterschiedliche Arten gibt, die Drogen zu behandeln.

Was für Rezepte und Methoden kennt Ihr denn so?
Ist irgendjemand ein Schimmelveredelungsprozess von Haschisch bekannt? Werden Nepalsticks und Templeballs in der Erde vergraben, bis sie von Pilzen durchwachsen sind?

Hier mal ein Beispiel für moderne Grasveredelung (Curing) in Gläsern.

Re: Fermentation (Nachbehandlung) von Drogen

Verfasst: 4. Jan 2019, 19:41
von 893
Nicht alle Drogen werden durch Fermentation besser, Waldmeister z.B. taugt nur angewelkt.

Der Schimmelveredlungsprozeß besteht darin einen Dummen zu finden, der den Schrott kauft.
Alternativ einen Klugen, der Bock auf Schimmelsporen anderer Weltgegenden in den Lungen hat.

Seit einigen Jahren mache ich das so:
Äste ernten, beschneiden, ca. 3 Tage kopfüber aufhängen.
Dann locker geschichtet in eine luftdichte Plastikbox.
In der Box sind immer 3 Boveda-Feuchtepacks, halten 3 Monate, jeden Tag einmal lüften und in ca. 3-4 Wochen fertig.

Feuchtepacks werden auch in Zigarren-Humidoren verwendet um die Feuchtigkeit der Luft zu kontrollieren, Temperatur halte ich über 22 Grad um Schimmel zu vermeiden, Feuchtepack kostet ca. 2,- Euro/Stück.

Wenn Sie falsch geerntet wurden und nach Dünger schmecken, kann man die Blüten in einen Eimer Wasser legen, 7 Tage, einmal täglich Wasser wechseln.
Das Gras wird dunkelgrün und verliert fast jeden Geruch und Geschmack, die Tüten riechen etwas nach Heu, lediglich die Rauchmenge ist auffällig.

Die Gierig-Fermentation (für kleine Mengen sofort):
Frische Blüten in Plastiktüte packen, pressen, verschliessen.
Plastiktüte in z.B. Zeitungspapier einwickeln.
Wärmflasche drauf und Decke drüber.
Temperatur 40-60 Grad Celsius.
Kann man über hellgrün bis dunkelbraun treiben, ich mache das wenige Stunden, dann wird das Material hell. Durch die Zerstörung der Zellen trocknet dieses Material sehr schnell.

Mir ist nur ein einziger Langlagerungsprozess bekannt:
Schwarzer Afghan wird oft in Brunnen oder tiefen Höhlen gelagert. Mit der Zeit zerfallen Delta 3 und 4 -THC (unter anderem zu CBD), ist in einem bestens abgelagerten Afghan praktisch nicht vorhanden. Die Wirkung tritt wohl nur dadurch ein, das ein anderes THC, ich glaube Delta16 beim Konsum in Delta 3 und 4 -THC zerfällt.
Das gewollte Ergebnis ist ein milder Geschmack und ein hoher CBD-Gehalt.

Re: Fermentation (Nachbehandlung) von Drogen

Verfasst: 4. Jan 2019, 21:08
von kleinerkiffer84
Mit Fermentation habe ich mich selber noch gar nicht richtig beschäftig, da meiner Vermutung nach ein relativ schmaler Grat besteht, zwischen dem gewünschten Fermentationsergebnis und einer einsetzenden Fäulnis.
Essentiell wichtig ist Fermentation meines Wissens nach nur bei Kanna welches man nasal konsumieren möchte, um den Gehalt an Oxalsäure deutlich zu verringern.

Re: Fermentation (Nachbehandlung) von Drogen

Verfasst: 4. Jan 2019, 22:40
von אל תשאלו
Die meisten Pflanzen oder deren ErFrüchte brauchen keine weitere Verarbeitung als erst einmal das Trocknen. Das allerdings sollte beherscht werden so das es zur jeweiligen Pflanze passt. Gut Kanna wurde erwähnt um die Oxalsäure zu neutralisieren, aber wenn sind es weiter gehende Verarbeitungen wie Extraktionen um die Wirkstoffe zu potenzieren.

harekrishnaharerama hat geschrieben: Ist irgendjemand ein Schimmelveredelungsprozess von Haschisch bekannt? Werden Nepalsticks und Templeballs in der Erde vergraben, bis sie von Pilzen durchwachsen sind?
893 hat geschrieben: Mir ist nur ein einziger Langlagerungsprozess bekannt:
Schwarzer Afghan wird oft in Brunnen oder tiefen Höhlen gelagert. Mit der Zeit zerfallen Delta 3 und 4 -THC (unter anderem zu CBD), ist in einem bestens abgelagerten Afghan praktisch nicht vorhanden. Die Wirkung tritt wohl nur dadurch ein, das ein anderes THC, ich glaube Delta16 beim Konsum in Delta 3 und 4 -THC zerfällt.
Das gewollte Ergebnis ist ein milder Geschmack und ein hoher CBD-Gehalt.
Nepalsticks und Templeballs werden nicht in der Erde vergraben, bis sie von Pilzen durchwachsen sind. Das ergibt verdorbene Ware die dummen Europäern angedrht wurde/wird um den Abfall sogar noch teurer verkaufen zu können. Das schimmlige Zeug ist sogar als sehr ungesund einzustufen. Nepal wird wie auch Haschisch aus anderen Gegenden des indischen Himalaya per Hand von den Blüten gerieben und im Anschluß bis zu zwei Jahre gelagert um die Qualität zu erhöhen. Noch gibt es erfahrene Ganja Wallas die diese Kunst beherschen. Mit einfach nur abreiben und irgendwo vergessen hat das nichts zu tun. Vielmehr ist das ein altes Handwerk das einen geschult besonderen Vorgang benötigt wenn man gute Ware erhalten möchte. Man merkt das an der Homogenität des Endprodukt, dem Geruch, der Farbe, der Elastizität wie der Viskosität und noch einigen weiteren Eigenschaften.

Bei Afghan und verwandten Zubereitungen aus Pakistan wird nicht gerieben sondern gesiebt um anschließend das ganze über einer Wärmequelle und mehrmaligen anfeuchten und verpressen ein sehr dunkles Material mit hoher elastizität herzustellen. Das dies irgendwo in Brunnen oder tiefen Höhlen gelagert wird kann ich mir nicht vorstellen weil es nicht nur den muffigen Geruch von dort annehmen wird sondern auch die Gefahr von Schimmel und zu schneller bakteriologischen Abbau besteht.

Weiters ist die Veredelung von Opium mittels Aspergillus niger kritisch zu sehen A. niger ist einer der aggressivsten Schimmel der sogar Steine und Glas angreift. Man kann davon ausgehen das er einem menschlichen Organismus nicht grade gut tut. Ich glaube auch nicht das die von A. niger gebildete Citronensäure für irgendwelche Umwandlungen von Opium gebraucht wird oder solch einen Vorgang der Veredelung oder Reduktion der Masse förderlich ist.

Re: Fermentation (Nachbehandlung) von Drogen

Verfasst: 4. Jan 2019, 23:14
von 893
Über die Afghanlagerung bin ich neulich erst gestolpert, wenn ich den Link wiederfinde, poste ich Ihn hier.

Re: Fermentation (Nachbehandlung) von Drogen

Verfasst: 4. Jan 2019, 23:19
von אל תשאלו
Ich kann es mir zwar nicht vorstellen. Dennoch bitte schau mal ob du ihn wieder findest, so etwas interessiert mich.

Re: Fermentation (Nachbehandlung) von Drogen

Verfasst: 5. Jan 2019, 12:31
von 893
Wird schwierig, nutze 3 Rechner, war glaube ich ein Reisebericht.

In einem Land, in dem es sehr heiß und trocken ist, kann ich mir eine Lagerung in Höhlen und (trockenen) Brunnen gut vorstellen:

- gleichmäßige Temperatur
- kein UV-Licht
- keine Luftbewegung

Eine frisch gepresste Trockenabsiebung schmeckt auch erst nach 1-4 Wochen Lagerung, sonst kratzt es sehr im Hals finde ich.

Die allerbesten und allerschlechtesten Sorten bleiben ja meist im Produktionsland, für die Reichen und die Armen...

Re: Fermentation (Nachbehandlung) von Drogen

Verfasst: 5. Jan 2019, 19:38
von harekrishnaharerama
Zitronensäure soll ja die Hirnschranke besser überwinden können - vielleicht ist das der Grund, warum man diesen Schimmel nicht nur auf Opium haben möchte? Das Hasch könnte ja auch zum Essen verarbeitet worden sein?

Hier gibt es noch ein Beispiel: Pu-Erh-Tee. Dieser wird gezielt mit Mikroorganismen zum Reifen gebracht.
Die Zusammensetzung der am Fermentationsprozess beteiligten Mikroorganismen unterscheidet sich von Region zu Region und sogar zwischen einzelnen Fabriken, doch Aspergillus (A.) niger wird am häufigsten nachgewiesen.

Re: Fermentation (Nachbehandlung) von Drogen

Verfasst: 5. Jan 2019, 22:39
von 893
Mikroorganismen sind in der Regel Bakterien.Nur Pilze, die aus wenigen Zellen bestehen gehören dazu. Die Fermentation wird durch Mikroorganismen durchgeführt, richtiger Pilz ist der GAU.
Natürlich gibt es auch Edelschimmel, auf Camembert oder Salami.

Die Zitronensäure beim Opiumessen oder-trinken dient wohl dazu, dem Magen bei der Verarbeitung des Opiums zu unterstützen, das geht wohl in saurem Milieu besser.
Ich genieße 3 Abende Ende Juli meinen Opium-Likör und fetteste Joints dazu, rauchen braucht unheimlich Masse, klug ist, wer es sich in den A.... schiebt, maximale Wirkungsausbeute.

Ein Pilz ist ein Lebewesen zwischen Pflanze und Tier, er ist eine wandelnde Chemiefabrik und zieht seine Existenz aus der Zersetzung anderer Lebewesen.
Kann man sicher was von lernen, aber ich wäre vorsichtig mit den Brüdern. Pilze werden übrigens nur in gerader Anzahl eingenommen, ich vermute, es dient dazu den Einfluß von "Scherzpilzen" zu begrenzen. Er ist eben ein Lebewesen und es ist zweifelhaft, ob wir ihn komplett begriffen haben...