Prokrastination - wenn Aufschieben weh tut
Verfasst: 14. Dez 2019, 13:36
Über Prokrastination wird gerade viel nachgedacht - nicht nur weil es in der Leistungsgesellschaft nicht passt, sondern auch weil es uns in unserer Verwaltung langsam zum Verhängnis wird. Warum gibt es das eigentlich? Was für einen Sinn hat diese Funktion?
Unsere Gesellschaft wird immer härter. Der Leidensdruck bei der Arbeit steigt, während die Arbeitgeber das Gegenteil behaupten. Im spätkapitalistischen Neusprech wird "leiden" zu "genießen". Und "über die Knechtung murren, sie aber dennoch hinnehmen", nennt man verschämt "prokrastinieren".
Prokrastinieren besteht auch darin, Probleme unter hohen Stapeln zu begraben. Auf privater Ebene ist das einfach nur erbärmlich. Aber wenn Prokrastination sich auf staatlicher oder gar globaler Ebene verbreitet, hat sie weit dramatischere Folgen. Der pathologische Prokrastinator will uns beruhigen: Natürlich bekämpfen wir den Klimawandel. Gleich morgen.