Re: Die Lehre von Jesus Christus
Verfasst: 24. Apr 2020, 19:48
Da wäre ich vorsichtig .Leuchtkugel hat geschrieben: ↑22. Apr 2020, 14:42 Sprich unter den Philosophen gibt es ebenso viele urteilende Meinungen über Dinge die bis heute physisch weder bewiesen noch widerlegt werden können wie unter einfachen Menschen?
Könnte man also sagen, das es oft nichts anderes ist, als geistiges Wissen das schon tausende Jahre vorher aus spirituellen Lehren bekannt war, hier nun zu missbrauchen das entsprechen Ego durch eine besonders geschwollene Ausdrucksweise aufzublasen?, Anstatt sich auf das zu konzentrieren was es bedeuten soll?
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Was die Philosophie wohl unterscheidet von der Mystik ist schon das dezidierte Bemühen um rationale Exaktheit.
Das "Geschwollene" ist oft ja gerade die Folge vom Bemühen um die Bedeutung.
Jeder Begiff, jedes Argument wird auf Herz und Nieren überprüft und defeniert.
Die Grenzen sind sicher nicht immer scharf.
Die "kontinetale" Philosophie ist viel "wortverliebter", methaphorischer als die "analytische Philosophie".
Trotzdem gilt für beide der Glaube an die Vernunft. Das man mit exakter Sprache und klar definierten Begriffen "vernünftigen Konsens" erreichen kann.
Natürlich ist auch das umstritten
Gestritten wird aber weniger mit Bildern, Metaphern und Emotionen sondern gestritten wird wird auf dem Boden der wissenschaftlichen Vernunft, das jedenfalls ist der Anspruch.
Und diesen Anspruch mit Eitelkeit zu verwechseln oder Hybris, das dieser Anspruch dem Ego dient , das halte ich jedenfalls für eine ziemlich ungerechte Beurteilung der Philosophen.
Es geht um die Liebe zur Weisheit, um die Neugier auf die Welt, um den Willen zum Wissen, um das Finden des eigenen Irrtums, genauso wie beim Mystiker, es sind nur andere Mittel die der Philosoph benuzt.
Das was Du geschollene Sprache nennst, ist Liebe zur Exaktheit. Mache Dinghe kann man in ihrer Vielschschichtigkeit nicht einfach sagen.
Schon allein die richtige Formulierung für eine geahnte Fragestellung zu finden, kann richtig Zeit brauchen.
Und wer eine Fragestellung - oder auch eine Antwort - zum "geschwollen" findet, der hat oft gar noch nicht begriffen was in dieser Fragestellung alles mitschwingt, welche Tragweite die Frage hat und warum die Formulierung so und nicht anders sein muss, damit überhaubt verstanden werden kann, worum es gerade geht.
Das umgeht der Mysztiker mit guten Bildern und Metaphern aber wie schwieruig und missverrständlich das werden kann, haben wir ja hier in diesem Faden schon gesehen.
Natürlich gibt es wortverliebe Philosophen, wo es - scheinbar (denn das man nur nicht richtig verstanden hat, das man missversteht, schlicht selbst zu blöde ist, die Gefahr besteht in der Philosophie immer, erst Recht wenn man ein urteil hat, das man gar nicht sachgercht diskutiert hat), ich finde Peter Sloterdijk schrecklich zu hören, eine total umständliche Sprache die sich im Kerne um Nichts dreht.
Aber vielleicht habe ich auch nur nicht verstanden, ich hätt nämlich gar keine Lust Sloterijk zu diskutierem
Hegel könnte man ähnliches vorwerfen, aber den versteh ich - glaube ich - im Schlaf, auch wenn ich mit ihm nicht einig wäre, in vielen Punkten.
Also selbst wenn ich Sloterdijk nicht lesen mag und noch weniger hören mag, muss ich mir sehr bewusst darüber bleiben, das ich ihn vielleicht nicht verstehe, das ich keinen Zugang finde, das es mir liegen könnte, das ich ein vorurteil haben könnte.
Also, was ich nur sagen will, sei vorsichtig mit Deinem Urteil über Philosophen, das sind in erster Linie ganz neugierige Menschen und nicht immer eitle Fatzkes.
Also das Schwierige ist oft nicht Eitelkeit, das Schwierige ist der Komplexität der Welt geschuldet und wer sich die Mühe mal macht sich in einen unverständlich erscheinden Philosphen hineinzudenken und dann auch hineinzufühlen, der kann ganz bestimmt noch ganz viel lernen über die Welt, er wir mit Sicherheit ganze Aspektbereiche finden an die man selbst vorher noch nie gedacht hat.
Ich bin jedenfalls der festen Meinung das Mystik und Philosphie sich wider Zugange zueinander öffnen müssten, das sie gezielt dannach suchen müssten.
Es kann nicht darum gehen wer besser ist, wer die Weisheit liebt, der verschliesst sich auch keinem Zugang zu ihr, ob er streng rational ist oder sehr metaphorisch.
Auch dürfte klar sein das man Weisheit nicht kaum erlangen kann, wenn man nicht alle Wege zu ihr kennt, denn Weisheit könnte gerade die Kenntnis der, aller, Wege sein.
Edit:
Und "physisch beweisen" kann man natürlich überhaupt gar nichts.
Jeder Beweis braucht die Würdigung ein Beweis zu sein, nur ein Geist kann sagen: " jetzt ist mir etwas bewiesen".
Wer also einen Beweis anerkennt erkennt den Geist an, nicht die Physis. Du kannst nicht beweisen das es die Physis, irgendein massives Material, die Realität, in Wirklichkeit gibt.
Das geht prinzipiell nicht. Beweisführung und Beweiswürdigung sind geistige Tätigkeiten.
Du müsstest beweisen das Du nicht in einem Traum lebst.
Das versucht die Naturwissenschaft, die Naturwissenschaft ist wie der Träumer dem im Traum zweifel kommen ob er nicht träume. Und jetzt beginnt er Wissenschaft zu betreiben und am Ende trifft er auf soetwas wie Relativitätstheorie und Quantenmechanik, die ihm Zeigen: Soetwas wie Teilchen gibt es nicht. Sie sind nur soewtwas wie geränderte Symbole für Beziehungen und Relationen. Ganz so wie Traumfiguren und Taumwelten.