DMT aus Phalaris spec.

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Sirius
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Re: DMT aus Phalaris spec.

Beitrag von Sirius »

Hi,

wir haben es bei einem solchen Extrakt immer mit einer "bunten" Mischung aus Indol-Alkaloiden zu tun.

Eine Unterschiedung anhand von Farbreaktionen ohne vorherige Auftrennung halte ich für recht ungenau: Verschiedene unbekannte Bestandteile könnten Farbreaktionen der gewünschen Alkaloide nachahmen/verfälschen.

Ich hatte vor einiger Zeit versucht die Farbreaktionen der Extrakte Photospektrometrisch aufzuzeichnen. Meine Schlussfolgerung damals war, dass die Ergebnisse im sichtbaren Lichtspektrum auch mit Vis-Photospektrometer unzureichend genau sind, um Pflanzen gezielt selektieren zu können.

Ich hatte einige Experimente zu TLC gemacht, die Ergebnisse waren vielversprechend aber ich habe das Projekt dann aus den Augen verloren.

Der Vorteil der TLC ist, dass man
1. eine ERHEBLICH geringere Probenmenge benötigt als für Bioassay
2. ein genaues Alkaloid-Profil bekommt
3. die Kosten gering sind

Wenn du daran arbeiten möchtest würde es es mich eventuell motivieren. Wir müssten TLC Platten besorgen, Eluent und Entwicklungsverfahren festlegen dann können wir Wildpflanzen durchtesten und zur Zucht selektieren.

Wir könnten auch verivizieren, ob eine Trocknung das Alkaloidprofil einer Probe verändert und wenn ja wie genau. So richtig klar ist das für mich nicht. Sollte Trocknung nun sogar gut sein?

Donfoolio ist ein aus dem Baumarkt stammender Strain, bei dem es durch ein Missverständnis zu einem Bioassay kam. In dem Bioassay stelle sich eine psychotrope Wirkung ein. Eine Laboranalytik erfolgte meines Wissens bisher nicht. Der Strain ist erhältlich.

LG
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Corto
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Re: DMT aus Phalaris spec.

Beitrag von Corto »

Der DonF wurde nach meinem Kenntnisstand gezielt ausgewählt und stammt wenn ich mich an das von Chronic gesagte erinnere aus Deutschland. Donfoolio und Chronic können mehr über die Geschichte erzählen. Von dem einen stammt der und der andere hat ihn verbreitet.

Und bitte geht bei Extraktionen nicht so ins Detail. Relevante Stellen besser nicht veröffentlichen.
"The more you know, makes You realize you know nothing"...
Cavo929
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Re: DMT aus Phalaris spec.

Beitrag von Cavo929 »

Ich kann mir schlecht vorstellen, dass die panaschierte "picta" kommerziell generativ vermehrt wird. Also müsste doch eigentlich alle "picta", eine ähnliche Zusammensetzung haben, abgesehen von Umweltfaktoren? Entschuldigung, ich werde nichts mehr über Extraktionen schreiben, ich mache auch keine Extraktionen, das war rein theoretisch.
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אל תשאלו
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Re: DMT aus Phalaris spec.

Beitrag von אל תשאלו »

Sirius hat geschrieben: 14. Sep 2023, 15:47
Donfoolio ist ein aus dem Baumarkt stammender Strain, bei dem es durch ein Missverständnis zu einem Bioassay kam. In dem Bioassay stelle sich eine psychotrope Wirkung ein. Eine Laboranalytik erfolgte meines Wissens bisher nicht. Der Strain ist erhältlich.
Kann man das irgendwo nachlesen?
Ge'ez ጫት
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Sirius
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Re: DMT aus Phalaris spec.

Beitrag von Sirius »

Hi,
für mich stammt die Information aus nur mündlich überlieferten Legenden.
Vielleicht weiß unser Mitglied Donfoolio genaueres?

Ich habe das folgende Produkt zur Analytik bestellt:
https://de.aliexpress.com/item/10050047 ... el=twinner

Damit werde ich die Phalaris einer TLC unterziehen.
Ich denke die Ergebnisse kann ich hier schon posten. Es wird keine konsumierbare Substanz gewonnen. Falls es nicht gewünscht ist bitte ich um einen Hinweis.

LG
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אל תשאלו
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Re: DMT aus Phalaris spec.

Beitrag von אל תשאלו »

Sirius hat geschrieben: 18. Sep 2023, 11:39 Hi,
für mich stammt die Information aus nur mündlich überlieferten Legenden.
Vielleicht weiß unser Mitglied Donfoolio genaueres?
Danke Sirius!

Ich weiß sehr genau über diesen Klon Bescheid, da ich ihn damals als ich ihn von Donfoolio erhielt vor dem Aussterben bewahrte, ihm einen Namen gab und dafür sorgte das sein genaues Alkaloid Profil geklärt wurde. Getestet wurde mittels HPLC, mit dem Ergebnis, dass der DonF einen höheren 5- Meo Gehalt in der Testung aufwies als Turkey red. Ja der Name von diesem Klon stammt von mir. Der Klon heißt DonF, nicht Don Foolio. Und ich finde es ziemlich Scheiße wenn eine Genetik die bei Züchtern im Underground zirkuliert auf einmal in einem Shop verramscht wird. Und nein der DonF stammt ursprünglich nicht aus einem Baumarkt.




Cavo929 hat geschrieben: 15. Sep 2023, 11:29 Ich kann mir schlecht vorstellen, dass die panaschierte "picta" kommerziell generativ vermehrt wird. Also müsste doch eigentlich alle "picta", eine ähnliche Zusammensetzung haben, abgesehen von Umweltfaktoren? Entschuldigung, ich werde nichts mehr über Extraktionen schreiben, ich mache auch keine Extraktionen, das war rein theoretisch.
Es gibt nicht diesen einen Picta Klon, weil es viele verschiedene Picta Phänos, Sorten gibt, die sich nicht nur über ihr Aussehen unterscheiden, sondern auch über ihre Alkaloid Zusammensetzung. Beispielsweise enthält Phalaris arundinacea 'Strawberry and Cream nachweislich weder N-N- DMT noch 5- Meo DMT.
Ge'ez ጫት
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Sirius
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Re: DMT aus Phalaris spec.

Beitrag von Sirius »

Hallo אל תשאלו,

stimmt es dass es zu einem Bioessay kam?

Hast du die Untersuchung in Auftrag gegeben oder hast du selbst die Möglichkeiten dazu?
Ich habe nicht den Eindruck, dass die Klone insgesamt oder DonF im Besonderen in Shops kursieren.

Ich unterstelle mal, dass es daran liegt, dass der Alkaloidgehalt zu niedrig ist, um als MHRB-Ersatz herhalten zu können.


Bei Phalaris arundinacea var. picta kommt es angeblich nicht zu einer generativen Vermehrung.

Das macht den Picta zur Zucht interessant, da er sich nicht selbst aussäht.
Seine Pollen sind dennoch in der Lage andere Phalaris arundinacea zu bestäuben oder?

Meine TLC-Platten werden erst in 14 Tagen geliefert.

LG
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אל תשאלו
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Re: DMT aus Phalaris spec.

Beitrag von אל תשאלו »

Früher gab es in manchen Shops Gräser die als bekannte Klone geführt wurden. Bei dem DonF ist es bis jetzt nur ein einziger. Wer den Klon und zwei Psychotrien die nicht für Shops bestimmt waren weiter gegeben hat weiß ich. Zukünftig wird nach dieser Sache der Sack noch stärker verschlossen bleiben. Es muss nicht alles für ein paar Euro verramscht werden. Zudem schadet solch ein Verhalten letztlich auch Foren weil man sich mehr nach innen wendet.

Es kam zu mehreren Bioessay.

Ich selber habe nicht die Möglichkeit solche Dinge in einem Labor zu untersuchen. Ein Bekannter machte das damals. Den Alkaloidgehalt kann man etwas anheben und letztlich macht es die Menge. Nur stören die Begleitalkaloide, nicht das Gramin, das bei Nordamerikanischen Klonen mit dazu gehört. So auch in den verschiedenen Picta.

Ob Picta generell nicht in der Lage ist Samen zu produzieren sehe ich kritisch. Vor Jahren habe ich in einem Garten Samen an den dort wachsenden Picta gefunden. Sollte also gehen.
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Donfoolio
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Re: DMT aus Phalaris spec.

Beitrag von Donfoolio »

Also dann geb ich auch mal meinen Senf dazu:

Besagte Sorte erhielt ich Ende der 2000er von einer Person, die damals ziemlich aktiv in der Mannheimer Smart- und Growshop Szene unterwegs war.

(Damals konnte man unter anderem noch getrocknete Psilocyben als Räucherduftkissen kaufen - Mann Mann Mann, herrliche Zeiten)

Der junge Mann hatte gerade seine Ausbildung zum Gärtner im Zierpflanzen Bau fertiggebracht und hatte Christian Rätsch's Enzyklopädie als soetwas wie seine Bibel gefressen.

Wir haben etliche Gespräche geführt und er gab mir irgendwann mal mehrere pflanzen mit, Psidium gujave, Acorus gramineus und besagte picta.

Er hat mir diese als "Turkey Red" angeboten und ich bin nicht sicher, ob es bei dieser Information lediglich um Prestige ging oder ob da mehr hinter steckt. Oder ob er einfach darein phantasiert hat.

Mag sein, dass es sich um eine gewöhnliche picta aus dem Baumarkt handelt, sicher sagen, kann ich das aber nicht.

Damals waren Informationen um phalaris rar, und mein Wissen beschränkte sich hauptsächlich auf die Erfahrungen von Jim Dekorne und die Veröffentlichungen von Keeper trout (und darin Johnny Appleseed).

Die erhältlichen Klone waren big medicine, jugoslavian red und später AQ1 und dergleichen. Umso erfreute war ich den berüchtigten Strain aus Rätsch's Bibel zu haben, auch wenn die Tatsache, dass es sich um eine picta handelt, irgendwie stank.

Nach ein paar Monaten Vermehrung hatte ich auch genügend Material, um ein paar Extraktionen durchzuführen. Damals hatte ich noch nicht viel Wissen in der Materie und es handelte sich um einfache alkoholische Extrakte.

Umso erstaunter war ich als diese sich als extrem potente 5-MeO Konzentrate herausstellten. Ich hab sie mehrmals geraucht, mit für mich damals überwältigender Wirkung. Und weil mir das ganze ziemlich Angst gemacht hat, habe ich meine bioassays nicht sonderlich oft wiederholt.

Vier, fünf Mal vielleicht.

Aus heutiger Sicht kann ich aber versichern, dass diese einfachen Extrakt bufo in nichts nachstanden.

Angesichts der frohen Botschaft, die sich ankündigte, gab ich den Klon an einige Forenmitglieder der damaligen communities ab. Ich selber habe den Klon verloren, als ich ihn nahe eines Baches auswildern lassen wollte und eine Überschwennung das noch nicht verfestigte Wurzelwerk mit sich gerissen hat.

Gott sei Dank hat אל תשאלו eine Kopie behalten und gehegt und gepflegt und analysiert.

Soviel dazu zum Ursprung der Sorte.

Dass potente und interessante strains in Online-Shops angeboten werden halte ich für okay und eher wünschenswert. Allerdings sollte schon sicher gestellt sein , dass es sich um authentische Sorten handelt und man sollte da keine voreiligen Schlüsse ziehen (siehe die ganze colorata Geschichte). Und die Geldmacherei dahinter ist natürlich eine andere Sache.

Es braucht mehr Gärtnereien spezialisiert auf ethnobotanik, vor allem in Europa - aber der Richtwert für Qualität, Authenzität und Ethos ist dabei natürlich schon relativ hoch.

Nichtsdestotrotz wird im dmt Nexus seit beinahe 20 Jahren eifrig geforscht um das Thema phalaris, mit etwaigen bemerkenswerten Ergebnissen. Es wäre gut die dort gewonnenen Informationen mit einzubeziehen, um die ganze Arbeit nicht doppelt und dreifach zu machen.

Nur meine zwei Cents...

Ich finde es übrigens lustig und ehrenswert, dass es einen Strain gibt, der an mein Internet Pseudonym denken lässt. Das ehrt mich und lässt mich schmunzeln, aber letztendlich hat die Arbeit dahinter hauptsächlich אל תשאלו vollbracht.

Ich hab das Zeug nur geraucht... :m037:
Cavo929
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Re: DMT aus Phalaris spec.

Beitrag von Cavo929 »

Interessant, danke für die Geschichte des Klons.
Ich selber habe nicht die Möglichkeit solche Dinge in einem Labor zu untersuchen. Ein Bekannter machte das damals. Den Alkaloidgehalt kann man etwas anheben und letztlich macht es die Menge. Nur stören die Begleitalkaloide, nicht das Gramin, das bei Nordamerikanischen Klonen mit dazu gehört. So auch in den verschiedenen Picta.
Sind damit die "cardiotoxischen" Alkaloide gemeint, ich weiß nicht welche das sind, kann sie nur aus eigener Erfahrung so nennen?
Nichtsdestotrotz wird im dmt Nexus seit beinahe 20 Jahren eifrig geforscht um das Thema phalaris, mit etwaigen bemerkenswerten Ergebnissen. Es wäre gut die dort gewonnenen Informationen mit einzubeziehen, um die ganze Arbeit nicht doppelt und dreifach zu machen.
Richtig. Phalaris hat Potenzial. Und kann einen Alternative zu MHRB und ACRB sein. Entsprechende Berichte gibt es. Gerade jetzt scheint das ganze Thema wieder etwas mehr Aufmerksamkeit zu bekommen (Nexus). Auch in Sachen Quantität scheint Phalaris eine gute nachhaltige (!) Alternative zu sein. Es gibt viele aktive Klone und sogar relativ stabile Kultivare. Das Problem meiner Meinung nach sind die Begleitalkaloide. Gramine ist sicher nicht das Problem, sondern andere Stoffe. Ich denke aus eigenen Erfahrungen, dass auch Tyramine wahrscheinlich kein Problem darstellt (ohne MAOI und nicht oral).

Das mit der Weitergabe über online shops ist ein zweischneidiges Schwert. Ich habe die bekannten Klone hauptsächlich aus online shops aus Europa und den USA. Alle waren nicht das was behauptet wurde. Außerdem ist es wichtig, dass Phalaris nicht zu sehr gehyped wird um eine gute Alternative zu bleiben. Anderseits denke ich kann man zumindest da, wo Phalaris in Massen wild vorkommt relativ entspannt sein, was die rechtliche Lage angeht und prinzipiell sollte es jedem möglich sein eine unabhängige Alkaloidquelle im Garten zu haben, immerhin besser, als wenn immer mehr MHRB von allen möglichen Leuten gekauft wird. Erstens braucht Phalaris etwas mehr Aufwand (Anbau), was so hoffe ich, dazu führt, dass man sich mehr mit der Materie beschäftigt. Was bei solchen "Experimenten immer gut ist. Zweitens ist es wahrscheinlich doch unauffälliger, wenn jemand etwas Gras wachsen lässt, als wenn jemand tropische Wurzelrinde um die halbe Welt und über Grenzen schiffen lässt. Und drittens natürlich der ökologische impact, den Anbau und vorallem Versand von MHRB haben, der bei Phalaris als heimische (zumindest arundinacea) nachwachsende Pflanze wegfallen würde.
Es gibt nicht diesen einen Picta Klon, weil es viele verschiedene Picta Phänos, Sorten gibt, die sich nicht nur über ihr Aussehen unterscheiden, sondern auch über ihre Alkaloid Zusammensetzung. Beispielsweise enthält Phalaris arundinacea 'Strawberry and Cream nachweislich weder N-N- DMT noch 5- Meo DMT.
Das war mir gar nicht bewusst, danke für die Klarstellung!


Nachtrag: Mir fällt auf, dass viele der positiven Berichte nicht mit den bekannten Phalaris Klonen (AQ1, Big Medicine, Yugo, Turkey...) gemacht wurden sondern mit wilden aquatica, Kultivaren wie zB australian, brachystachys,..
Wenn doch bereits so vielversprechende Klone seit teilweise Jahrzehnten im Umlauf sind, warum gibt es dann nicht mehr positive Berichte von denen. Alleine AQ1 mit 0.1% als fast alleiniges Alkaloid bedarf doch eigentlich keiner weiteren Forschung mehr...
Vielleicht sind zu viele Fake Klone im Umlauf in Shops und auch von Personen die sie weitergeben aber nicht selber getestet haben...
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