Eigene Zuchtmethoden und Verbesserungsvorschläge

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Supermagicmario
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Eigene Zuchtmethoden und Verbesserungsvorschläge

Beitrag von Supermagicmario »

Danke, danke. Werde mal das ganze im detail schildern für die, die es interessiert..
Also ich habe begonnen vor 5 jahren mit pf-tek. Beimpft mit sporen und mycelspritzen. Benutzt wurde ein handelsüblicher dampfkochtopf. Beimpft wurde in der küche. Hatte zuerst um die 70-90% erfolg mit dem sterilisieren. Danach bin ich in den keller in meinen alten grünhobbykeller gezogen. Habe mir dann aus kunstoff eine art kreuzung aus sab und aquarium gebaut. Jedoch mit doppelter schläuse eingebaut. Konnte auch einige kleine ernten einfahren, doch mit der zeit wurde alles immer weniger. Habe mir auch schon selber eine hepa14box mit vorfilter gebaut, welche ich aber ziemlich sicher mit zu viel druck betrieben habe und die filter desinfizierte(was nicht gut sein sollte). Zudem bin ich von normalen sturtzgläser mit metalldeckel(wegen rost) auf weckgläser umgestiegen. Dies war aber auch eher ein fehler, da die deckel immer wieder gesprungen sind, egal wie vorsichtig ich unterwasser gebohrt habe. Ebenfalls ist es eher hinderlich mit diesen bügeln die gläser nach dem sterilisieren wieder zu schliessen. Ich war auch vom dkk weg, da ich zufällig 2 vacuklaven günstig gekriegt habe. Diese wahren aber auch eher ein fehler, da sie fixe programme haben und sehr klein sind. Für petris und flümy gehen die aber gut.
Meine vermutung ist jetzt nach stundemlangen Recherchen:
-roggen zu alt/belastet mit kontis
-falsche handhabung vor und beim sterilisieren(auch zu nass)
-beimpfen in schlechter hepabox(bin jetzt wieder zu sab zurück)

So, habe mich vor ein paar tagen mit neuen sporenspritzen und einem 22l dkk ausgestattet(geht aber leider nur bis 12psi oder ca. 116grad, was aber gehen sollte) und wieder angefangen zu testen. Ich habe jetzt schon flümy erfolgreich hergestellt. Ca 70% sauber. Petris auch mit fast keinen ausfällen. Beim körnerbrut habe ich zu nass gearbeitet und hefe produziert.. Das habe ich jetzt auch verstanden. 2l haben aber vollständig kolonisiert und auch gut gerochen. Jedoch war beim 1.liter alles zu trocken in der frutingchamber. Der 2. Liter ist jetzt auch drin, hatt aber glaube auch zu trocken. Probiere noch bilder des hobbyraums hochzustellen(alles nicht so 100% sauber aber mit den gläsern und sab sollte das doch kein problem sein).
Noch als Ergänzung:
Inkubiere in beheitzten Styroporboxen. Desinfiziere mit pantasept oder jetzt neu mit isopro mit 70%. Beimpfe jetzt wieder in glove/stillairbox. In der frutingchamber benütze ich ultraschallnebler und heizmatten mit abstandshalter. Werde aber noch alternativen testen. Muss jetzt noch ne menge nachlesen. Habe hier scho super bücher und pdf vorgeschlagen bekomme und schon bestellt.
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Bei Fragen, bitte stellen.
Gruss mario :smiley43.gif:
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fuchs
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Re: Eigene Zuchtmethoden und Verbesserungsvorschläge

Beitrag von fuchs »

Wow ... bin jedes mal ein wenig begeistert, wenn Leute komplette Räume für ihre Passion einrichten. In Ermangelung von Platz findet bei mir alles am Esstisch statt =)
Mit PF-Tek hab ich mich bisher gar nicht auseinandergesetzt und bin von Anfang an auf Bulk gegangen. Jedoch ein paar Gedanken zum generellen Arbeiten:

Steriles Arbeiten:

Ich habe in Ermangelung des Equipments auch längere Zeit <121°C "sterilisiert". Die Konti-Rate ist bei Erhöhung der Temperatur doch nochmal spürbar gesunken. Gerade manche Bakterien und Prionen (bestimmte Eiweißstrukturen - weiß aber nicht, ob die in der Pilzzucht eine Rolle spielen) sind extrem hitzebeständig. Mein großer Kochtopf hat so ein abnehmbares Gewicht am Überdruckauslass, das normalerweise auch bei 12psi den Überdruck ablässt. Habe das Gewicht Stück für Stück mit kleinen Magneten beschwert, bis der Druck dann auf 15psi gehalten wurde. Das Manometer selbst zeigt erst bei einem Druck von 20psi "caution" an. Ist aber glaube ich mit Vorsicht zu genießen, da die Töpfe nicht umsonst schon eher abriegeln. Das Not-Ablassventil blieb bei dieser Manipulation natürlich unberührt.

Habe auch mit Stillairbox und aktuell mit einer selbst gebauten Flowhood experimentiert. Bestes Ergebnis bisher schon mit dem HEPA-Filter (ca 35x25cm), doch von einer sterilen Umgebung zu sprechen, wäre wohl übertrieben. Es kommt immer noch von Zeit zu Zeit zu Kontis, gerade wenn ich "zu langsam" bin. Habe schon den Eindruck, dass es sehr wichtig zu sein scheint, die entsprechenden Gefäße so wenig und so kurz wie möglich zu öffnen, um Transfers vorzunehmen. Es gibt ja einige Stimmen, die schwören regelrecht auf eine SAB, doch auch mit literweise Desinfektion und langsamen, bedachten Bewegungen hab ich dem Ganzen nicht viel abgewinnen können. Vor allem, da der Bewegungsradius der eigenen Arme doch sehr eingeschränkt ist.

Kulturen:

Finde es richtig tricky, festzustellen, inwieweit eine LC "sauber" ist oder nicht. War längere Zeit ein Glücksspiel gewesen und etliche Versuche fielen ungewollten Pilzen und Bakterien zum Opfer. Bin jetzt dazu übergegangen, die LC vor dem Transfer2Grain nochmal auf Agar zu testen.

Beim Grainspawn hab ich gerade bei größeren Mengen (1,5-3L) in Spawnbags oft schlechte Erfahrung gemacht. Die Kolonisierung dauerte eine ganze Weile und gefühlt haben sich mehr Kontis eingeschlichen. Da hat sich ein deutlicher Benefit eingestellt, als ich wieder zu Grainspawn in Gläsern (~500ml) umgestiegen bin. Wenn da mal eine Charge komisch riecht, entsorge ich halt nur 500ml und nicht gleich den ganzen Spawnbag. Anfänglich hatte mich da noch das Hantieren mit den Deckeln etwas genervt, da diese unter Sterilisation an den Bohrlöchern schnell Rost ansetzten. Bin jetzt auf rostfreie Edelstahldeckel umgestiegen, die sich deutlich widerstandsfähiger zeigen.


Gefühlt schon 1000 Dinge ausprobiert, die sich in der Theorie ganz gut anfühlten und in der Praxis dann nicht fruchteten. Zum Beispiel auch einen Feuchtraum in Form einer 80L Plastikbox mit automatischer Belüftung und Befeuchtung. Wirkliche Erfolge haben sich tatsächlich erst eingestellt, als ich dann wieder back to basic gegangen bin. Zumeist waren da die 1000 Ideen, die probiert werden wollten und dadurch ist dann eine ganz schöne Gemengelage entstanden. Zu viele mögliche Störfaktoren und letztlich wusste ich dann nicht, wo der Fehler lag. Mir hat es dann geholfen, wirklich wieder so simpel wie möglich anzufangen und dann immer nur an einer Stellschraube (Z.b. Substratbeimengungen oder Hinzufügen/Weglassen eines Liners oder neue Belüftungsideen) zu drehen.
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Supermagicmario
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Re: Eigene Zuchtmethoden und Verbesserungsvorschläge

Beitrag von Supermagicmario »

fuchs hat geschrieben: 13. Dez 2023, 14:35 Wow ... bin jedes mal ein wenig begeistert, wenn Leute komplette Räume für ihre Passion einrichten. In Ermangelung von Platz findet bei mir alles am Esstisch statt =)
Mit PF-Tek hab ich mich bisher gar nicht auseinandergesetzt und bin von Anfang an auf Bulk gegangen. Jedoch ein paar Gedanken zum generellen Arbeiten:

Steriles Arbeiten:

Ich habe in Ermangelung des Equipments auch längere Zeit <121°C "sterilisiert". Die Konti-Rate ist bei Erhöhung der Temperatur doch nochmal spürbar gesunken. Gerade manche Bakterien und Prionen (bestimmte Eiweißstrukturen - weiß aber nicht, ob die in der Pilzzucht eine Rolle spielen) sind extrem hitzebeständig. Mein großer Kochtopf hat so ein abnehmbares Gewicht am Überdruckauslass, das normalerweise auch bei 12psi den Überdruck ablässt. Habe das Gewicht Stück für Stück mit kleinen Magneten beschwert, bis der Druck dann auf 15psi gehalten wurde. Das Manometer selbst zeigt erst bei einem Druck von 20psi "caution" an. Ist aber glaube ich mit Vorsicht zu genießen, da die Töpfe nicht umsonst schon eher abriegeln. Das Not-Ablassventil blieb bei dieser Manipulation natürlich unberührt.
Das mit höherer Temperaturen mehr abgetötet wird, bin ich gleicher Meinung. Jedoch ist die Vorbereitung und die zeit des Prozesses doch auch sehr entscheidend. Zudem platzt das getreide bei eher höheren Temperaturen auf. Gleich ist es mit den behältern, welche schmelzen oder bei gebohrtem glas eher springen.
Habe mir auch schon gedacht das gewicht bei meinem dkk zu manipulieren(das mit magneten zu machen ist eine super idee), habe auch schon ein test mit zuhalten des überdrucks bis 15psi versucht, was er aushält. Bin mir aber noch nicht sicher ob er das auf dauer aushält und mache jetzt erst ein paar verschiedene versuche auf orginalstufe.
Haben wir vielleicht den gleichen. Meiner ist ziemlich sicher ein imitat eines pres.. 23quart. Meiner hatt jedoch zusätzlich ein zweites sicherheitsventil neben dem normalen überdruckventil und sicherheitsventil.
Gruß mario
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fuchs
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Re: Eigene Zuchtmethoden und Verbesserungsvorschläge

Beitrag von fuchs »

photo_2023-12-14_16-41-08.jpg
Also mit der Murmel ging es schonmal bis 13psi (Ich wusste, es gab einen Grund, noch ein paar davon aufzuheben =)) und die 4 kleinen Neodymmagnete haben dann nochmal 2psi rausgekitzelt. War schon ein etwas seltsames Gefühl, doch hat mir der Manometer-Bereich bis 20psi etwas mentale Sicherheit verschafft.
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Supermagicmario
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Re: Eigene Zuchtmethoden und Verbesserungsvorschläge

Beitrag von Supermagicmario »

Ja ich denke wir haben den selben. Diese sind sehr preiswert, jedoch aus aluminium. Meiner macht mir nach ca. 6 durchläufen aber ein bisschen sorge, da er sich unten schon ausbeult.. Zur info, ich betreiben ihn mit gas da er doch sehr gross ist. Das ist auch eine gute sache falls ich mich in ein paar monaten ans sterilisieren von dung probiere(kann ich dann draussen machen). Werde das mit den magneten mal ausprobieren, wenn neues getreide nicht die gewünschte erfolge bringt.
Eraser
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Re: Eigene Zuchtmethoden und Verbesserungsvorschläge

Beitrag von Eraser »

@Fuchs
Wo bekommt man den Edelstahldeckel für Schraubgläser her?

Habe wenn die Deckel zu rostig waren immer eine neue Konserve leer gegessen. Habe aber die Löcher auch nur mit einem Schraubenzieher gestochen.

Nach meiner Erfahrung kann ein HEPA eine tolle Sache sein wegen der Bewegungsfreiheit. Bin aber auch wieder zur Glovebox zurück.

Gerade bei Problemen ist weniger mehr da man weniger potentielle Fehlerquellen hat und weniger Parameter an denen man drehen kann.

MfG Eraser
denn besser liederlich als wieder nicht
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fuchs
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Re: Eigene Zuchtmethoden und Verbesserungsvorschläge

Beitrag von fuchs »

Habe meine bei glaeserundflaschen.de gekauft. Gibts aber ansonsten bestimmt auch in besser sortierten Haushaltswarenläden. Habe allerdings meine Deckel noch nicht wirklich lange, was eine Aussage zum Dauerstresstest noch nicht ganz valide macht.
Ansonsten hatte ich zumindest meine LC meist in so kleinen Gläsern, in denen diese veganen Aufstriche verkauft werden ... da werden die Gefäße bzw. Deckel halt einer zweiten Verwendung zugeführt. Sind dann halt nur nach ner Hand voll Runden im Autoklaven durch =D

Und was die Verwendung von HEPA-Filtern angeht stimme ich dir zu. Ist anfänglich schon eine große Erleichterung, was die Arbeitsfläche angeht. Doch um eine wirkliche Keimfreiheit zu gewährleisten müsste man dann halt noch jedes mal mit nem Partikelmessgerät prüfen, ob die Filterleistung noch ausreichend ist. Und das Geld für ein einzelnes Gerät, welches nur die Leistung des Filters im Blick behält, scheint mir dann für meine Hobbyambitionen doch etwas überbewertet.
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HB-A
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Re: Eigene Zuchtmethoden und Verbesserungsvorschläge

Beitrag von HB-A »

@Eraser,

besser sowas (gibt es auch für wide-mouth):
https://www.temu.com/de/20-stuck-plasti ... e_sn=10017
Bist Du Dir bewußt,
daß es möglicherweise keine objektive Wahrheit gibt ?
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