Phytocannabinoide in der Gattung Radula

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kleinerkiffer84
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Re: Phytocannabinoide in der Gattung Radula

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Ok, ich habs mir fast gedacht.
Das wäre zu einfach gegangen, wenn der erste Fund ein Treffer wäre.
Wahrscheinlich ist es hier ähnlich wie bei den SKKKs. Man muss sie einmal richtig gefunden
und identifiziert haben, dann erkennt man sie zukünftig idiotensicher.
Ich werde weitersuchen und mich speziell auf Waldränder und die in den Links dargestellte Wuchsform konzentrieren.

Fundierte Tripberichte zu dem Moos liegen mir bisher nicht vor.
Wir werden das ähnlich wie bei Dendrobium nobile per try and error durchtesten müssen.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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kleinerkiffer84
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Re: Phytocannabinoide in der Gattung Radula

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Heute war ich wieder Moos suchen.
So richtig fündig wurde ich noch nicht, aber ich komme der Sache näher.
Auf jeden Fall stellte sich die Gegend etwas nördlich vom neulich angesprochenen Moor als absolute Fundgrube für Moose heraus.
Wenn man sich den Boden etwas genauer ansieht, dann entdeckt man das es dutzende Arten von Moose und Flechten dort gibt, in einer Artenvielfalt,
die ich an anderen Standorten bislang nicht vorfand.
1 Moos habe ich gefunden, dass ich aber zumindest mal eindeutig in die Gattung der Lebermoose einordnen würde.
Vermutlich ist es die gleiche Gattung wie beim letzen mal, nur mit dem Unterschied, dass es diesmal nicht auf Baumstämmen sondern direkt am Boden gewachsen ist.
Diese Gattung ist dort sehr häufig, oft sind mehrere Quadratmeter Boden damit bedeckt.

Weis jemand, ob es unter den Lebermoosen auch noch andere potente Arten, ausser Radula complanata gibt?

Ich habe mal eine Fotoserie der heutigen Suche zusammengestellt, mit dem Moos und der Gegend.

Bild Bild Bild Bild Bild
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אל תשאלו
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Re: Phytocannabinoide in der Gattung Radula

Beitrag von אל תשאלו »

kleinerkiffer84 hat geschrieben: Fundierte Tripberichte zu dem Moos liegen mir bisher nicht vor.
Wir werden das ähnlich wie bei Dendrobium nobile per try and error durchtesten müssen.
Im Eingangspost bei den Links finden sich ein Bericht über einen Versuch mit aus dem Moos gewonnenen Extrakt. http://www.bluelight.org/vb/threads/642 ... Liverworts
Irgendwo im Internet kusiert ein weiterer Bericht aus einem finnisch, ethnobotanischen Forum über die Verwendung von Radula complanata. Für mich bislang der einzige Bericht aus dem europäischen Raum. Einen Erfahrungsbericht aus dem deutschsprachigen Raum habe ich bis dato vergeblich gesucht.
Den finnischen Bericht sollte ich mal raussuchen. Er würde prima hier rein passen.
Vermutlich lassen sich die Radula Arten nicht direkt nutzen. So wäre neben der Bestimmung noch eine einfache Extraktion zur Wirkstoffbesimmung notwendig.

Ich fürchte auch das wir viel Grundlagenarbeit leisten müßen. Das Interesse vieler ist da. Der nächste Schritt wäre das Moos zu finden.
Gefunden habe ich in der Zwischenzeit, weitere erklärende Bilder von der Art selber.
http://www.swissbryophytes.ch/content/a ... xon_id=390

Nicht unerwähnt sollte bleiben das R. complanata gerne in Gesellschaft von Metzgeria furcata wächst, was bei einer gewissen Ähnlichkeit von beiden Arten zu Verwechselungen führen kann. Rodrigues, ein Member aus dem ZPF, hat diese Information beigesteuert. So gesehen kann man M. furcata ruhig als Zeigerpflanze für R. complanata bezeichnen. Das Thema bleibt spannend.
kleinerkiffer84 hat geschrieben:Heute war ich wieder Moos suchen.

Weis jemand, ob es unter den Lebermoosen auch noch andere potente Arten, ausser Radula complanata gibt?
Interessant kk84. Moore sind, man glaubt es kaum, wirklich interessante Lebensräume. Ich denke in deren Umfeld wird sich eine große Artenvielfalt an Moosen angesiedelt haben. Allerdings, die zentralen, wichtigen Moose eines Moores sind Spaghnummoose, die zwar ethnobotanisch für Wunden genutzt wurden, aber leider keine Cannabinoide enthalten. Sie bauen primär das Moor auf und vertorfen.

Bis zum heutigen Tag habe ich nur von psychoaktiven Lebermosen der Gattung Radula gehört. Einzige im europäischen Raum gefundene Art R. complanata. Was auf weitere Kandidaten hoffen lässt ist die Tatsache das die Gattung Radula Phytochemisch noch nicht endgültig erforscht ist. Nicht ausgeschlossen das da mehr ist.
Eine ausgiebige Recherche meinerseits bezüglich der asiatischen Farnart Hymenophyllum barbatum erbrachte keine Bezugsquellen.
Nachgewiesen wurde Perrottetin H. Ob diese eng mit Perrottetin E verwandte Substanz ebenfalls psychoaktive Wirkungen induzieren kann, ist ungewiss, aber wahrscheinlich. Zitat, Markus Berger.
Natürlich bleibe ich an dem Farn dran. Ein Ergebnis meiner Recherche ist, dass dieser Farn von den gemäßigten Gegenden Japans bis ins tropische Thailand vorkommt. Somit könnte es gut sein das er eine gewisse Winterhärte hat.
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אל תשאלו
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Re: Phytocannabinoide in der Gattung Radula

Beitrag von אל תשאלו »

So, zu dem Thema habe ich mal wieder etwas gestöbert.
Tripberichte und Möglichkeiten der Aufbereitung dürften nebst, wie finde ich das Moos, am interessantesten sein.

Die folgende Seite ist insofern interessant als das es um die Einnahme von R. marginata geht.
http://www.tripme.co.nz/forums/showthre ... etinene%29

Die versprochene finnische Seite. google ist Für die Übersetzung dein Freund.
http://psyvault.net/viewtopic.php?f=68&t=5098

Ebenfalls interessanter Artikel zu psychoaktiven Flechten
http://entropyverse.blogspot.de/2014/04 ... ichen.html List of Psychoactive Lichen

Nochmal, um sich das Aussehen der Moose ins Gedächtnis zu rufen.
Ziemlich gute Nahaufnahmen von R. colorata.
Bild

R. complanata unter dem Mikroskop
Bild

Und R. marginata
Bild

Nebenher ist mir aufgefallen das ich bei Spaziergängen und Wanderungen immer ohne eine Vergrößerungshilfe unterwegs war. Dabei habe ich alles Zuhause liegen. :whistle:
Nützlich dürfte bei Exkursionen eine Lupe sein, die es in kleinstausführungen gibt.
Bewährt für unterwegs hat sich in der Vergangenheit bei mir, um Insekten und Pflanzen näher zu betrachten, folgendes Model.
Bild
Bild


Und ganz tolles Ding, ein Taschenmikroskop.
Bild
Nur 4 cm lang. Meins hat eine 45x fache Vergrößerung. Geräte bis 60x sind auf dem Markt. Kosten inkl. Versand, in der Bucht, einen knappen Zehner. Die Anschaffung viel größerer Geräte für unterwegs sollte man sich überlegen, da der Batterieverbrauch stark ansteigt.
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Pusemuckel
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Re: Phytocannabinoide in der Gattung Radula

Beitrag von Pusemuckel »

Moin chronic,

wiedermals vielsten Dank für deine Recherchen!!!!! :yahoo: :smiley32: :good: :100: :heart:

Ich hab bei mir auf der Arbeit ein Lebermoos entdeckt welches ich wohl nächste Woche unbedingt mal fotografieren muß, evt. kannst du es ja bestimmen....... :wub:
~~~~~Back to reality - don't turn back~~~~~
Matthäus 5:3 :wub:

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kleinerkiffer84
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Re: Phytocannabinoide in der Gattung Radula

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Vielen Dank an chronic für die Recherche!! :good:
Ich werde bei dem Thema ebenfalls dran bleiben und regelmäßig hier updaten.
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Re: Phytocannabinoide in der Gattung Radula

Beitrag von syzygy »

kleinerkiffer84 hat geschrieben:...

Ich habe mal eine Fotoserie der heutigen Suche zusammengestellt, mit dem Moos und der Gegend.

Bild Bild Bild Bild Bild
Schöne Gegend. Sind das "Sturmschäden" oder sieht das immer so aus?
"Schläft ein Lied in allen Dingen / Die da träumen fort und fort / Und die Welt hebt an zu singen / Triffst du nur das Zauberwort."
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kleinerkiffer84
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Re: Phytocannabinoide in der Gattung Radula

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Das sieht immer so aus.
Das kommt vom Borkenkäfer, der hat in den letzten Jahren kilometerweit den Fichtenwald weggefressen, jetzt ist so eine Karstlandschaft übring gebliegen.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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אל תשאלו
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Re: Phytocannabinoide in der Gattung Radula

Beitrag von אל תשאלו »

kleinerkiffer84 hat geschrieben:Das sieht immer so aus.
Das kommt vom Borkenkäfer, der hat in den letzten Jahren kilometerweit den Fichtenwald weggefressen, jetzt ist so eine Karstlandschaft übring gebliegen.
Das hat man davon wenn man den Hals nicht voll genug bekommt und die Landschaft mit Monokulturen verschandelt. :wut:
Freiwillige vor. Da sollte mal einer die Aufgabe eines Johnny Appleseed, bzw. eines Elzéard Bouffier übernehmen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Johnny_Appleseed

http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Mann,_ ... chichte%29

http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Mann,_ ... %28Film%29

http://akademieintegra.files.wordpress. ... lanzte.pdf

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אל תשאלו
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Re: Phytocannabinoide in der Gattung Radula

Beitrag von אל תשאלו »

Im Verlauf dieses Treads habe ich Phytocannabinoide erwähnt die nicht berauschend wirken.
Diese hingeworfene Information hat mir keine Ruhe gelassen und so hab ich in einigen ruhigen Minuten zu dem Thema recherchiert und bin prompt fündig geworden.
Der Wirkstoff namens Beta-Caryophyllen (E-BCP) ist ein typischer Inhaltsstoff vieler Gewürz- und Nahrungspflanzen. So kommt die Substanz unter anderem auch in Basilikum, Rosmarin, Zimt und schwarzem Pfeffer vor. Weiter ist interessant das wir mit unserer Nahrung täglich bis zu 200 Milligramm des ringförmigen Moleküls aufnehmen. Beta-Caryophyllen dockt spezifisch an bestimmte Empfänger-Strukturen in der Zellmembran an, die so genannten Cannabinoid-CB2-Rezeptoren. Zitat leicht abgewandelt findet sich unter https://www.ukb.uni-bonn.de/42256BC8002 ... 72002CB4AC
O.K. die Substanz taugt wohl vortrefflich gegen Entzündungen, dockt an den CB2 Rezeptor an und ist nicht psychoaktiv. Einmal mehr Interessant was Cannabinoide bewirken können, vor allem wie weit sie doch in unserer Umwelt verbreitet sind. Nicht auszuschließen, ja wahrscheinlich, werden wir in den nächsten Jahren weitere verwandte Stoffe und Anwendungsmöglichkeiten kennen lernen. Da scheint es nicht unmöglich das E-BCP so weit manipuliert werden könnte das sich die Wirkung ins psychoaktive verschieben lässt. Ein wirklich spannendes Thema, alleine was die medizinische Anwendung angeht.
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