Türkenmohn (Thebain)

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BunnyBunny
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Türkenmohn (Thebain)

Beitrag von BunnyBunny »

Hallo allerseits, :)

Der Advent geht langsam dem Ende zu, Läden öffnen bald wieder, alles nimmt wieder seinen gewohnten "Kreislauf"

Gestern Abend aber, wo wir doch alle so schön feierten und langsam die Nacht einbrach, Kiddies im Bett waren begann erst der Spass. Gute Bekannte von mir brachten ein etwa erbsengrosses Stück schwarz-blau-metallische Masse mit.
Uns wurde empfohlen den Alkohol nicht zu Trinken, und wegzustellen. Schliesslich kramten sie ein riesiges Ungetüm von Pfeiffe hervor. Jetzt wurde es mir Klar: Opium! Vor dieser Substanz habe ich gehörigen Respekt, da ich mich doch an die Heftigen Nebenwirkungen von Codein oder Anderen Opioden erinnerte. Diesmal aber kam es anders. Also ganz kleines Stücklein in die Pfeiffe und jeder Nahm einen Zug ähnlich wie bei einem Jey der durch die Runde geht. Ich sag mal Gottseidank sass ich auf dem Sofa!!!
Es hat mich innerhalb weniger Sekunden in eine schöne gemütliche Traumwelt katapultiert. Alles ist wohligwarm, mein Kopf leer, ich möchte nur noch kuscheln. Den Gästen erging es gleich. Gleichzeitig erzog sich über mich ein narkotischer Halbschlaf.
Also alle zusammen gekuschelt auf dem Sofa eingeschlafen. Heute Morgen aber die ersten "Vergiftungserscheinungen"
(Kopfweh und Übelkeit) Kurz und Klar:
Ich habe überdosiert!

Bis auf die Vergiftungserscheinungen war es ein herrlicher Abend , der Weihnachtsbaum, die Kerzenlichter , Opium brachte dazu noch richtig Stimmung ins Haus, ich hab mich schon lange nicht mehr so "leer" und glücklich gefühlt. :wub: :good:

Nun möchte ich bei den Opioden weiterforschen, Ich stiess dabei auf

THEBAIN

Weiss jemand genaueres dazu?
Im I-Net steht nur das es in grossen Mengen ein Krampfgift ist, und stark stimulierend wirken soll. Auch lässt sich daraus Oxycodon Herstellen.
Also Psychoaktiv nehme ich mal an? :92.gif:


Es ist zudem auch in Papaver somniferum und Grösstenteils im Türken-Arzneimohn drinnen.

Auf jedenfall Top-Zeuch dieses Opium.
Ich bin aber dessen bewusst wie
suchterzeugend und risikoreich diese Substanzen sind!



Grüsse Bunny
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אל תשאלו
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Re: Türkenmohn (Thebain)

Beitrag von אל תשאלו »

In was für einer Pfeife habt ihr es geraucht? Eine mit großem Loch im Pfeifenkopf oder mit einem max. knapp Erbsgroßen?
Bei traditionellen Opiumpfeifen nimmt man von der vorgewärmten kleinen Kugel das was im inneren des Kopfes abgestreift wurde, bei anderen ist der Pfeifenkopf ähnlich wie für eine Tabakspfeife. Letztere sind für Madat, also O. mit Tabak gemischt gedacht.

Es gab Zeiten in denen ich sowohl den Gebrauch von Chandu dem Rauchopium wie auch der des Rohopium und einiger Drivate kennen lernen durfte. Das ganze ist schon ein paar Jahrzehnte her und ich kann sagen das die traditionelle Herangehensweise Risiko minimierend ist. Klar gibt es Menschen die damit nicht klar kommen, doch hat dies meist mit schlechten Lebensbedingungen und oder innerer Leere zu tun.
Bei Opium besteht die Kunst darin grade nur so viel zu nehmen das man die Wirkung spürt. Das so erreichte Gefühl ist sehr klar, fokussiert, gleicht einem "ich fühle mich endlich normal" nicht berauscht. Viele merken nich das da grade was wirkt. Die normale Dosis liegt bei den meisten Sorten so um 80- 120mg. Höhere Dosierungen bis 300 mg bringen einen in schläfrige teilweise träumerische Zustände. Generell ist Opium zu Rauchen eine ineffektive Angelegenheit bei der man mit der speziellen Pfeife mehrere für eine stärkere Wirkung braucht.
Übelkeit und Kopfschmerzen am nächsten Tag sind eher untypisch. Wo mit zu rechnen ist, dass man am nächsten Tag nicht richtig wach wird.

Was die Suchterzeugende Wirkung angeht wird diese maßlos übertrieben. Der normale Umgang mit Opium ist auch nicht Risikoreich. Sicher ist dies bei Morphinderivaten höher und gefährlicher. Alleine schon der Konsum von gestreckten Material via iv. Gabe oder der Konsum von Alufolie und dem Sniefen des Pulver mittels Geldscheinen. Opium ist Pflanzlich, von daher fallen viele Risiko reichen Konsumformen weg.
Grundbedingung für einen Konsum sollte sein das man eine gefestigte Persönlichkeit ist und keinen Geier auf die Substanz hat. Am besten in einem etwas höheren Alter und wenn dann sollte der Konsum sporadisch sein.
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BunnyBunny
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Re: Türkenmohn (Thebain)

Beitrag von BunnyBunny »

Hi chronic,

Der Pfeiffenkopf war übertrieben gross, und die "Röhre" aus Holz, um die 50cm lang. Im Pfeiffenkopf drinnen hat es ein winziges Löchlein, in der das Opium, durch mehrmaliges erhitzen durch eine Kerze, reingestopft wurde. Das Stück war recht klein, nicht mal erbsengross. Doch reichte es aus um unsere Gemüter in einen einzigartigen Zustand zu versetzten.

Zur Sucht: Opium kann suchterzeugend sein, aber erst wenn man übertreibt.

Auch behandle ich diese Substanz mit grossem Respekt!

Nun interessiert mich aber das THEBAIN
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אל תשאלו
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Re: Türkenmohn (Thebain)

Beitrag von אל תשאלו »

Um das Thebain nutzen zu können muß es aufbereitet werden. Das geht nur mittels chemischer Reaktionen.
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psilobob
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Re: Türkenmohn (Thebain)

Beitrag von psilobob »

Etorphin lässt sich in nur vier chemischen Reaktionen aus Thebain herstellen! Eines der allerpotentesten Opioide überhaupt, stärker als Fentanyl. Wird in China als Substitutionsmittel für Heroinnutzer in 20-120µg Sublingualtabletten verwendet :D.
Man sollte sich die Zeit nehmen ab und zu innezuhalten um an den Blumen zu riechen, rauchen, essen, schnupfen, brauen, extrahieren, observieren, analysieren oder sie anderweitig wertzuschätzen. :)
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Ergin
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Re: Türkenmohn (Thebain)

Beitrag von Ergin »

Echt krass welche geringen Mengen von Manchen Substanzen schon eine Wirkung haben können, Etorphin ist schon 1000-3000 mal so Potent wie Morphin und als wäre das nicht krass genug 4-Fluoro-Ohmefenatyl hat sogar die 18000 Fache Potenz wie Morphin :shock:
Aber dementsprechend giftig sind solche Substanzen dann auch.
Das Nervenkampfgas Sarin hat eine letale Dosis von ca 1mg und bei 4-Fluoro-Ohmefenatyl sind es wohl um die 10ug :irre:
Na lasst das mal nicht die Regierungen wissen sonst wird das auch im großen Stil hergestellt und eingelagert :tongue:
BunnyBunny
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Re: Türkenmohn (Thebain)

Beitrag von BunnyBunny »

Na so viel zum Thema "Opium-Krieg"

Etorphin ist so ziemlich das potenteste Opiod das es gibt. Nur Fentanyl ist noch giftiger, Konsum ist also unnötig und lebensgefährlich! Wurde ausserdem bei einer Geiselnahme in Russland als Gas eingesetzt um die Geiseln zu befreien, 129 davon samt Terroristen starben.

Eine Thebain--------->Oxycodon-Synthese würde mich aber doch sehr interessieren.
Brauskotellie
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Re: Türkenmohn (Thebain)

Beitrag von Brauskotellie »

Ergin hat geschrieben:Echt krass welche geringen Mengen von Manchen Substanzen schon eine Wirkung haben können
Habe mal interessehalber nachgerechnet und kam darauf, dass 10 µg 4-Fluoro-Ohmefenatyl 16.430.000.000.000.000 (16,430 Billiarde) Molekülen der Verbindung entsprechen (oder habe ich mich verrechnet?).

Mit so einer gewaltigen Zahl vor Augen erscheint es einem eher merkwürdig, dass andere Substanzen so unpotent sind. :smiley33.gif:
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אל תשאלו
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Re: Türkenmohn (Thebain)

Beitrag von אל תשאלו »

Ergin hat geschrieben:Echt krass welche geringen Mengen von Manchen Substanzen schon eine Wirkung haben können
Oder wie abgefahren manche Stoffe "designt" werden. So beträgt die Halbwertszeit von Remifentanil durchschnittlich 10 Minuten. Das Mittel ist so potent das es nur mit speziellen Medikamenten Pumpen verabreicht wird und kann auf Grund der kurzen Halbwertzeit nicht hedonistisch missbraucht werden. Stoppt man die Verabreichung ist der Patient innerhalb weniger Minuten wieder im Jetzt. Theoretisch, denn das Mittel wird mit starken ebenfalls kurz wirkenden Narkotika zur Beatmung eingesetzt die das Aufwachen, vor allem nach Langzeitbeatmung, schon mal verzögern können. Trotzdem es ist eindrucksvoll wenn jemand innerhalb kürzester Zeit planmäßig nach Medikamentabschaltung wieder wach ist.
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Ergin
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Re: Türkenmohn (Thebain)

Beitrag von Ergin »

Brauskotellie hat geschrieben:
Ergin hat geschrieben:Echt krass welche geringen Mengen von Manchen Substanzen schon eine Wirkung haben können
Habe mal interessehalber nachgerechnet und kam darauf, dass 10 µg 4-Fluoro-Ohmefenatyl 16.430.000.000.000.000 (16,430 Billiarde) Molekülen der Verbindung entsprechen (oder habe ich mich verrechnet?).

Mit so einer gewaltigen Zahl vor Augen erscheint es einem eher merkwürdig, dass andere Substanzen so unpotent sind. :smiley33.gif:
Stimmt jetzt wo du es sagst, habe grade auch noch einmal nachgerechnet, das sind echt knapp 16,43 Billiarden Moleküle :shock:
Aber auch wenn das eine immense Menge an Molekülen ist, finde ich es trotzdem erstaunlich in Relation auf den gesamten Organismus in dem sich der Wirkstoff ja auch noch im Blut verteilt :irre:
chronic hat geschrieben:
Ergin hat geschrieben:Echt krass welche geringen Mengen von Manchen Substanzen schon eine Wirkung haben können
Oder wie abgefahren manche Stoffe "designt" werden.So beträgt die Halbwertszeit von Remifentanil durchschnittlich 10 Minuten .
Das ist echt krass und ich fand es schon faszinierend wie schnell so ein Weltenwechsel bei Salvia erfolgen kann :mrgreen:
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