Kawa - verteufelt und aus dem Verkehr gezogen
Verfasst: 7. Apr 2015, 16:51
So würde meine Kurzzusammenfassung zu dieser Pflanze aussehen...
...jedoch möchte ich euch doch einiges mehr zu dieser wunderbaren Pflanzen mit grossem Potential sagen
Kava wurde mit dem verweis auf die leberschädigende Wirkung als Arzneimittel die Zulassung entzogen. Der Grund, weshalb ich jetzt wieder auf diese Pflanze hinweise, besteht darin, dass "Hoffnung" besteht, dass die Widerrufung der Zulassung gerichtlich als rechtswidrig eingestuft wird... unten dazu mehr.
Botanisches
Kawa(-Kawa), Kava(-Kava), Awa, Rauschpfeffer ist ein Gewächs aus der familie der Piperaceae (Pfeffergewächse). Ein von den Menschen kultivierter strauch, welcher eine Wuchshöhe von 2 bis 6 Metern erreicht. Der ursprung der Pflanze ist unklar, wird sie doch schon sehr lange von den Menschen kultiviert. Angenommen wird, dass sie aus Neuguinea stammt. Mittlerweile wird sie im ganzen pazifischen Raum heimisch und wird dort kultiviert.
Kawa bildet nur selte weibliche Blüten aus, welche jedoch alle steril sind, auch bei Handbestäubung durch den Menschen. Die Vermehrung geschieht deshalb ungeschlechtlich.
Zur Namensgebung kann folgendes angemerkt werden: methysticum wird als Übersetzung von "Rauschgetränk" angesehen. Der Name Kawa (aus dem Tongaischen) bezieht sich auf den Geschmack des traditionellen Getränkes: bitter, sauer, scharf.
Traditionelle Verwendung
Traditionell wurde und wird die Pflanze sehr breit genutzt: medizinisch, religiös, zeremoniell, gesellschaftlich-sozial. Immer wieder hört man, dass der verwendung im sozialen Rahmen, der Kawagebrauch mit dem westlichen Alkoholgebrauch gleich gesetzt wird. Naja. dies finde ich etwas verkürzt, wird der Pflanze auf vielen Inseln Ozeaniens ein stark rituelles und gemeinschaftförderndes Element zugeschrieben, welches nichts mit Ballermann am Hut hat Viel eher besitzt der gemeinsame rituelle Verwendungscharakter stark religiöse und sehr intime Komponenten.
Verwendet werden sowohl die getrockneten als auch die frischen Wurzelstöcke der Pflanze. dabei gibt es einige Zubereitungsformen und -arten: zerkauen (mit oder ohne Ausspucken und in Wasser ansetzen), und das Ansetzen in Wasser
Medizinische Verwendung
Die in Kava enthaltenen Stoffe werden unter der Gruppe Kavalactone/Kavapyrone zusammengefasst. Das Wirkungsspektrum ist bei allgemeinen Angstzuständen belegt. Deshalb können als Indikationsgebiete aufgezählt werden: Angst-, Unruhe- und Spannungszustände. Wirkung und -sweise: Den Kava-Zubereitungen werden psychoaktive, angstlösende, beruhigende, relaxierende, hypnotische, muskelentspannende, lokalanästhetische und krampflösende Effekte zugeschrieben. Das Wirkspektrum ist somit ähnlich wie jenes der Benzodiazepine. Die Wirkungen wurden in klinischen Studien untersucht. Chemisch sind jedoch die Wirkungsweisen noch nicht erforscht bzw. belegt.
Widerrufung der Zulassung als Arznei
Auf die Berufung der leberschädigenden Wirkung wurde im Jahre 2002 vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ein Stufenplanverfahren eingeleitet und 2002 ein Ruhen der Zulassung angeordnet. Dabei berief man sich auf die Auflistung von 24 Fällen, in denen eine leberschädigende Wirkung, in einem Fall mit tödlichem Ausgang berief.
Nachfolgende nachforschungen haben einige Unklarheiten und ein höchst unwissenschaftliches Vorgehen bei der Widerrufung der Zulassung zutage gefördert. So wurde durh die Uni Münster ein Gutachten erstellt, welches aufzeigt, dass (mehrfachnennung machen die anzahl Fälle von 36 aus) bloss in einem Fall ein Kausalzusammenhang mit Kava wahrscheinlich bei monographischer Dosierung möglich ist.
Ein Hoffnungsschimmer: Das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen (OVG) hat nun das Urteil der Vorinstanz (VG im Mai 2014) bestätigt: Das BfArM habe die Zulassungen zu Unrecht widerrufen. Bevor es ein Comeback des Kava-Kava-Extrakts geben kann, muss sich allerdings womöglich noch das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) mit dem Fall beschäftigen.
Quellenangaben:
Metastudie zur Wirksamkeit: http://www.cochrane.org/CD003383/DEPRES ... ng-anxiety
Wiki-Eintrag: http://de.wikipedia.org/wiki/Kava
allgemein medizinische Angaben:http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Kava%20 und http://heilpflanzen-info.ch/cms/blog/ar ... stande.htm
Gutachten der Uni Münster: https://www.uni-muenster.de/imperia/md/ ... stract.pdf
gute Zusammenfassung zu allem von oben: http://www.rosenfluh.ch/images/stories/ ... B-kava.pdf
Bericht zum Gerichtsentscheid 2015:http://heilpflanzen-info.ch/cms/blog/ar ... /kava-kava
...jedoch möchte ich euch doch einiges mehr zu dieser wunderbaren Pflanzen mit grossem Potential sagen
Kava wurde mit dem verweis auf die leberschädigende Wirkung als Arzneimittel die Zulassung entzogen. Der Grund, weshalb ich jetzt wieder auf diese Pflanze hinweise, besteht darin, dass "Hoffnung" besteht, dass die Widerrufung der Zulassung gerichtlich als rechtswidrig eingestuft wird... unten dazu mehr.
Botanisches
Kawa(-Kawa), Kava(-Kava), Awa, Rauschpfeffer ist ein Gewächs aus der familie der Piperaceae (Pfeffergewächse). Ein von den Menschen kultivierter strauch, welcher eine Wuchshöhe von 2 bis 6 Metern erreicht. Der ursprung der Pflanze ist unklar, wird sie doch schon sehr lange von den Menschen kultiviert. Angenommen wird, dass sie aus Neuguinea stammt. Mittlerweile wird sie im ganzen pazifischen Raum heimisch und wird dort kultiviert.
Kawa bildet nur selte weibliche Blüten aus, welche jedoch alle steril sind, auch bei Handbestäubung durch den Menschen. Die Vermehrung geschieht deshalb ungeschlechtlich.
Zur Namensgebung kann folgendes angemerkt werden: methysticum wird als Übersetzung von "Rauschgetränk" angesehen. Der Name Kawa (aus dem Tongaischen) bezieht sich auf den Geschmack des traditionellen Getränkes: bitter, sauer, scharf.
Traditionelle Verwendung
Traditionell wurde und wird die Pflanze sehr breit genutzt: medizinisch, religiös, zeremoniell, gesellschaftlich-sozial. Immer wieder hört man, dass der verwendung im sozialen Rahmen, der Kawagebrauch mit dem westlichen Alkoholgebrauch gleich gesetzt wird. Naja. dies finde ich etwas verkürzt, wird der Pflanze auf vielen Inseln Ozeaniens ein stark rituelles und gemeinschaftförderndes Element zugeschrieben, welches nichts mit Ballermann am Hut hat Viel eher besitzt der gemeinsame rituelle Verwendungscharakter stark religiöse und sehr intime Komponenten.
Verwendet werden sowohl die getrockneten als auch die frischen Wurzelstöcke der Pflanze. dabei gibt es einige Zubereitungsformen und -arten: zerkauen (mit oder ohne Ausspucken und in Wasser ansetzen), und das Ansetzen in Wasser
Medizinische Verwendung
Die in Kava enthaltenen Stoffe werden unter der Gruppe Kavalactone/Kavapyrone zusammengefasst. Das Wirkungsspektrum ist bei allgemeinen Angstzuständen belegt. Deshalb können als Indikationsgebiete aufgezählt werden: Angst-, Unruhe- und Spannungszustände. Wirkung und -sweise: Den Kava-Zubereitungen werden psychoaktive, angstlösende, beruhigende, relaxierende, hypnotische, muskelentspannende, lokalanästhetische und krampflösende Effekte zugeschrieben. Das Wirkspektrum ist somit ähnlich wie jenes der Benzodiazepine. Die Wirkungen wurden in klinischen Studien untersucht. Chemisch sind jedoch die Wirkungsweisen noch nicht erforscht bzw. belegt.
Widerrufung der Zulassung als Arznei
Auf die Berufung der leberschädigenden Wirkung wurde im Jahre 2002 vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ein Stufenplanverfahren eingeleitet und 2002 ein Ruhen der Zulassung angeordnet. Dabei berief man sich auf die Auflistung von 24 Fällen, in denen eine leberschädigende Wirkung, in einem Fall mit tödlichem Ausgang berief.
Nachfolgende nachforschungen haben einige Unklarheiten und ein höchst unwissenschaftliches Vorgehen bei der Widerrufung der Zulassung zutage gefördert. So wurde durh die Uni Münster ein Gutachten erstellt, welches aufzeigt, dass (mehrfachnennung machen die anzahl Fälle von 36 aus) bloss in einem Fall ein Kausalzusammenhang mit Kava wahrscheinlich bei monographischer Dosierung möglich ist.
Ein Hoffnungsschimmer: Das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen (OVG) hat nun das Urteil der Vorinstanz (VG im Mai 2014) bestätigt: Das BfArM habe die Zulassungen zu Unrecht widerrufen. Bevor es ein Comeback des Kava-Kava-Extrakts geben kann, muss sich allerdings womöglich noch das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) mit dem Fall beschäftigen.
Quellenangaben:
Metastudie zur Wirksamkeit: http://www.cochrane.org/CD003383/DEPRES ... ng-anxiety
Wiki-Eintrag: http://de.wikipedia.org/wiki/Kava
allgemein medizinische Angaben:http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Kava%20 und http://heilpflanzen-info.ch/cms/blog/ar ... stande.htm
Gutachten der Uni Münster: https://www.uni-muenster.de/imperia/md/ ... stract.pdf
gute Zusammenfassung zu allem von oben: http://www.rosenfluh.ch/images/stories/ ... B-kava.pdf
Bericht zum Gerichtsentscheid 2015:http://heilpflanzen-info.ch/cms/blog/ar ... /kava-kava