Ein neuer Versuch (P. Cubensis)

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sesamstrasse1312
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Re: Ein neuer Versuch (P. Cubensis)

Beitrag von sesamstrasse1312 »

Gemäss meinem informations-schatz gibt es ein paar P. Cubensis varietäten, die sich in bei userem klima hier ansiedeln lassen, aber bei weitem nicht jede. Es sollte ein ressistenter und agressiv wachsender strain sein und dabei gilt; je mehr körnerbrut auf einer fläche genommen wird destjo grösser ist die chance auf erfolg. Grundsätzlich werden aber eher Psilocybe Azurescens/Cyanescens in hiesigen gärten angesetzt. Möglich wäre auch, eine vorgezogene körnerbrut von Psilocybe Semilanceata oder auch Panaeolus Cyanescens (welcher früher von amerikanischen mykologen häufig als Copelandia Cyanescens bezeichnet wurde, jedoch gehören die ehemals der Copelandia subspezies zugeordneten typen heute universell zur spezies der Panaeolus) mit einem bulk aus pferdemist und stroh (Pan. Cyan.) oder heu (P. Semi.) anzusetzen. Erfahrungen hierzu gibt es, der schwierigkeitsgrad ist aber eher hoch!
psilobob hat geschrieben:Sind Menschgemachte Substanzen etwa nicht natürlich?
Worin unterscheidet sich ein Molekül aus dem Labor von dem aus einer Pflanze?
Enzyme sind auch nur chemische Reagenzien, und dem Molekül ist es egal wer es hergestellt hat, es ist nämlich trotzdem dasselbe.

Substanzen, die inder natur auch natürlich vorkommen, sind natürlich natur! Wenn jedoch der mensch einen stoff selbst erfindet, kommt es mmn. auf dessen intension an: war er während der aktion und dieser handlung im natürlichen einklang oder im zwiespalt?
psilobob hat geschrieben:Diese ganze Bio=gut, Chemie=böse Sache ist doch echt sehr engstirnig.
Jemand der informiert ist dürfte das doch klar sein.

Nicht unbedingt: Bio ist nicht grundweg besser, aber erstens meistens ökonomischer in der herstellung. Und bei vom mensch erfundenen substanzen - moleküle, die in der natur so nicht vorkommen - gibt es noch keine erfahrungswerte über mögliche auswirkungen, vor allem auf lange sicht. Psilocin gibt es schon so lange, DMT ist teil unserer körpereigenen evolution, da gibt es einen gewissen erfahrungswert. Psiloin produzierende pilze hydroxilieren übrigens jegliche tryptamine, ob natürlich oder nicht. Du kannst also einem pilz ein tryptamin geben, dass in der natur nicht vorkommt, z. b. sagen wir mickeymouse, dann macht der pilz daraus 4-HO-mickeymouse. Ist dieser letzte stoff dann natürlich oder chemisch? :alberteinstein.gif:
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psilobob
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Re: Ein neuer Versuch (P. Cubensis)

Beitrag von psilobob »

Wie das Zitat von Shulgin, dass du genannt hast, schon sagt: Es ist Gegenstand langer und sinnloser Ausführungen.
Ich unterscheide nicht zwischen biologisch und chemisch bei Molekülen.
Substanz X ist Substanz X, ob es aus dem Labor kommt oder aus einem Organismus.
Mittlerweile sind enzymatische Synthesen von Naturstoffen auch Standard in der industriellen Biotechnologie, ist "natürliches" 1R,2S-Ephedrin biologisch oder chemisch wenn durch Backhefe enzymatisch ein Zwischenprodukt (biologisch) hergestellt wird und dann (chemisch) zum Endprodukt verarbeitet wird? Oder trifft die Bezeichnung natürlich nur auf das Produkt aus der Pflanze zu? Mir ist es egal, es ist schliesslich in beiden Fällen dasselbe Produkt.
Ist vom Menschen erfundenes rechtsdrehendes Amphetamin natürlich wenn es durch ein natürliches Transaminase-Enzym von Brevibacterium linens aus dem Limburger Käse hergestellt wird?
Eigentlich ist es doch egal. Ich sehe keinen Sinn dahinter zu unterscheiden.

Ich vermute ja, dass Menschen die solcherart differenzieren zwischen "Bio" und "Chemie" einfach nur ein gewisses Unverständnis gegenüber der Chemie zeigen, und was sie nicht verstehen ist ihnen dann auf gewisse Art nicht ganz geheuer.
Some fascinating studies have been done in Germany where the metabolically active mycelium of some Psilocybe species have been administered diethyltryptamine as a potential diet component. Normally, this mushroom species dutifully converts N,N-dimethyltryptamine (DMT) to psilocin, by introducing a 4-hydroxyl group into the molecule by something that is probably called an indole 4-hydroxylase by the biochemists. You put DMT in, and you get 4-hydroxy-DMT out, and this is psilocin. Maybe if you put Mickey Mouse in, you would get 4-hydroxy-Mickey Mouse out. It is as if the mushroom psyche didn't really care what it was working with, it was simply compelled to do its sacred duty to 4-hydroxylate any tryptamine it came across. It was observed that if you put N,N-diethyltryptamine (DET, not a material found in nature) into the growing process, the dutiful and ignorant enzymes would hydroxylate it to 4-hydroxy-N,N-diethyltryptamine (4-HO-DET) a potent drug also not known in nature. This is the title drug of this commentary. What a beautiful burr to thrust into the natural versus synthetic controversy. If a plant (a mushroom mycelium in this case) is given a man-made chemical, and this plant converts it, using its natural capabilities, into a product that had never before been known in nature, is that product natural? What is natural? This is the stuff of many long and pointless essays.
Man sollte sich die Zeit nehmen ab und zu innezuhalten um an den Blumen zu riechen, rauchen, essen, schnupfen, brauen, extrahieren, observieren, analysieren oder sie anderweitig wertzuschätzen. :)
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D.A.N.
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Re: Ein neuer Versuch (P. Cubensis)

Beitrag von D.A.N. »

Das Cubensis sich dauerhaft in den meisten Gebieten Europas ansiedeln lässt bezweifel ich. Selbst Strains wie Tasmania werden die Winter langfristig nicht überstehen.
Was mit Cubensis definitiv machbar ist sind ergiebige Outdoorernten im Sommer.
SAN PEDRO ist nicht nur eine Pflanze, sondern eine Lebensweise.
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tier
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Re: Ein neuer Versuch (P. Cubensis)

Beitrag von tier »

ergiebige Outdoorernten

welches Subtrat nimmt man da am besten ? stroh?
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D.A.N.
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Re: Ein neuer Versuch (P. Cubensis)

Beitrag von D.A.N. »

tier hat geschrieben:stroh?
Korrekt.
SAN PEDRO ist nicht nur eine Pflanze, sondern eine Lebensweise.
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tier
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Re: Ein neuer Versuch (P. Cubensis)

Beitrag von tier »

Danke,

dann könnt ich schonmal anfangen spawn zu vermehren um das dann im Juni (?) rauszupflanzen ... :)
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sesamstrasse1312
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Re: Ein neuer Versuch (P. Cubensis)

Beitrag von sesamstrasse1312 »

Stealth hat geschrieben:
Tier hat geschrieben:stroh?
Korrekt.
Am besten mit Dung mischen; die Beigabe von einem 10%-Anteil aus Kompost von Pferdeäpfel oder Rindermist eignen sich gut. Das ganze fermentieren und pasteurisieren. :mrgreen:

@psilobob:// Ja ich hatte Dich schon richtig verstanden und ich habe dem auch nicht Grundsätzlich wiedersprochen. Shulgins Meinung über die Sinnlosigkeit der Debatte kann ich mich teilweise anschliessen, wenn es darum geht, dass Menschen immer unterschiedliche Ansichten haben werden. Nichts destjo trotz kann man sich über eine freie Meinung, und davon wird rege gebrauch gemacht :evil:, zu Gunsten der Bildung solcher und im Zuge einer konstruktiven Auseinandersetzung ebenso frei austauschen, wie es gerade der Fall ist. :yau:

Es gibt nämlich gewisse Unterscheidungen die man, ersteinmal Werte frei, zwischen bestimmten Stoffen machen kann, also ohne diese mit Moral oder Ethik zu bewerten, ohne Vorurteile zu haben oder ein gewisses Unverständnis gegenüber der Chemie zu zeigen (pfui)...:f632ggqu.gif:
psilobob hat geschrieben:Ich unterscheide nicht zwischen biologisch und chemisch bei Molekülen.
Substanz X ist Substanz X, ob es aus dem Labor kommt oder aus einem Organismus.
Stimmt, diese Unterscheidung mache ich erst einmal auch nicht und davon habe ich auch nicht gesprochen. Sondern ich rede von Stoffen, die in der Natur ohne menschliches Eingreifen ganz und gar nicht vorkommen. Wie etwa N,N-diethyltryptamine, das in der Natur so nicht vorkommt und wenn man etwa einen Psilocybe damit füttert, hydroxiliert er dieses zu 4-hydroxy-N,N-diethyltryptamine, welches es so bisher auch nicht gegeben hatte. Sind diese Stoffe jetzt natürlich oder nicht? Das war dabei die Frage und nicht, ob es menschliche Vorurteile der Chemie gegenüber gibt oder welchen (Un-)Sinn solche machen.
psilobob hat geschrieben:Mittlerweile sind enzymatische Synthesen von Naturstoffen auch Standard in der industriellen Biotechnologie, ist "natürliches" 1R,2S-Ephedrin biologisch oder chemisch wenn durch Backhefe enzymatisch ein Zwischenprodukt (biologisch) hergestellt wird und dann (chemisch) zum Endprodukt verarbeitet wird? Oder trifft die Bezeichnung natürlich nur auf das Produkt aus der Pflanze zu? Mir ist es egal, es ist schliesslich in beiden Fällen dasselbe Produkt.
Ist vom Menschen erfundenes rechtsdrehendes Amphetamin natürlich wenn es durch ein natürliches Transaminase-Enzym von Brevibacterium linens aus dem Limburger Käse hergestellt wird?
Eigentlich ist es doch egal. Ich sehe keinen Sinn dahinter zu unterscheiden.
Davon weiss ich jetzt gerade zu wenig um mir eine Meinung darüber zu bilden. Aber ich möchte Dir meine Ansichten gerne mit dem von mir genannten Beispiel etwas genauer erläutern: Sowohl im Fall von DET, an dessen Konstruktionsplan und Absicht zur Synthese nur der Mensch allein beteiligt war (bis auf die Rohstoffe natürlich - iwSdW) als auch im Falle von 4-HO-DET, dass es auch nicht gab, an dessen Konstruktion und Synthese jedoch schliesslich auch ein "natürlicher" Pilz (so sicher ist sich da ja auch nicht jeder, wenn man dem "Inside Outsider"-Talk über "Food of the Gods" zuhört) beteiligt wäre, bin ich der Meinung, dass nicht die Rolle spielt, ob jetzt Mensch oder Pilz Kontruiert und Synthetisiert haben, sondern ob das Vorhaben im Sinne der natürlichen Evolution war. Ob ein Stoff gut oder schlecht ist, was moralisch/ethisch eine Streitfrage bleibt, resp. ob ein Stoff nützlich oder schädlich ist hängt davon ab, was wir über ihn wissen. Und über natürliche Stoffe, damit meine ich nicht die Weise der Herstellung sondern dessen Vorkommnis in der natürlichen Evolution, die sich zusammen mit allen anderen Spezies auf diesem Planet etabliert haben, haben etwas, was mal jemand als "die Formalität, vozukommen" bezeichnet hat, auf natürliche Weise hinter sich gebracht. Die Natur baut darauf, kennt dessen Langzeitwirkungen und wir Menschen wissen einfach mehr über natürliche Stoffe als über chemische, da sie einfach älter sind und deren Auswirkungen deshalb schon lange und als gut betrachtbar gelten.
psilobob hat geschrieben:Ich vermute ja, dass Menschen die solcherart differenzieren zwischen "Bio" und "Chemie" einfach nur ein gewisses Unverständnis gegenüber der Chemie zeigen, und was sie nicht verstehen ist ihnen dann auf gewisse Art nicht ganz geheuer.
Da gebe ich Dir vollkommen Recht und ich bin auch der Meinung, dass das so keinen Sinn macht. Und es gibt durchaus Gründe, die man nennen könnte, warum einem solche Menschen, die so denken, auch nicht ganz geheuer sein könnten. :53:

:peace: PEACE :sunbathing:
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Pluteus
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Re: Ein neuer Versuch (P. Cubensis)

Beitrag von Pluteus »

Ich denke mit "chemischen" Substanzen meinst du "synthetische" Subtanzen, wobei diese Begrifflichkeit, nach meinem Weltbild, in dem der Mensch mit all seinem Handeln Teil der Natur ist , die Natürlichkeit nicht ausschließt.

Die Bewertung einer Subtanz ist das Einzige, das ohne der Präsenz des Menschens, recht objektiv ausgeschlossen werden kann, wobei das Vorkommen einer Substanz durch die gegebenen chemischen Naturgesetzte,prinzipiell möglich ist (sonst könnte ein Mensch diese nicht synthetisieren).

Gute Nacht,

Pluteus
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