entheobotanik.net

Kukulcan hat geschrieben: die Bilder sind ja interessant, aber nicht wirklich Bonsais.

Sie sind es klassisch gesehen, Jein. Die Wuchsbegrenzung ist gegeben, aber sie sind nicht ästhetisch durchgeformt. Und die Pflanzen stehen nicht in einer Schale (das wichtigste), was das Wort Bonsai ursprünglich in etwa bedeutet. Für meine Zwecke auch nicht nötig. Du wolltest wissen ob es geht und ich wollte nur zeigen wie Kratom dies weg steckt.

Wenn du wirklich aus deinen Pflanzen Bonsais ziehen möchtest finde ich das höchst interessant. Die Beschäftigung mit Bonsais lässt einen nebenher viel über andere Pflanzen lernen.
Bin gespannt.

@chronic: schöne Pflänzchen (wie auch nicht anders zu erwarten bei dir ), ich hatte damals auch mal solche "Bonsai-Kratoms"!

Ein Buch für Anfänger, das recht informativ ist und es auch elektronisch zu haben gibt ist das Bonsai Handbook von David Prescott.
Von der richtigen Wahl beim Kaufs eines Bonsais über das Beschneiden, Pinzieren, Umtopfen, Düngen, Drahten etc. steht viel Wissenswertes für Bonsai-Anfänger drin.

Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich mein Akuamma Bonsai Experiment in diesen Thread poste.
Wollte zu diesem Thema nicht unnötigerweise noch einen Thread eröffnen.
Wie meine Vorredner habe ich vor Bonsai heranzuziehen.
Ich weiss nicht ob sich Akuamma überhaupt für Bonsai eignet, noch habe ich viel Erfahrung mit diesem Thema, war aber der Meinung es ist wert es einmal zu versuchen.
Bis jetzt waren nur „fertige“ Bonsais in meiner Obhut, ich habe noch nie einen Bonsai selbst aus Samen gezogen.

Um Wurzelwachstum in die Breite anstatt in die Tiefe zu fördern, wird manchenorts empfohlen bereits die Wurzel der Keimlinge zu stutzen, oder die Keimlinge zu pinzieren.
(Quelle: https://www.bonsai-fachforum.de/viewtopic.php?t=11501)

Das würde ich mir aber nicht zu trauen, auch wären mir die Sämlinge zu schade.

Deshalb habe ich mich für meine beinahe 1 Jahr alte Akuamma Pflanze entschieden, die mir eigentlich schon viel verziehen hat.
Ich habe die Wurzel vorsichtig von der Erde befreit und abgebraust.
Nun sollte man die Pfahlwurzel der Pflanze stutzen, um das Wurzelwachstum in die Breite zu treiben.
Das Wurzelwachstum schien bei Akuamma sehr gleichmässig, also habe ich die Wurzeln nur ein wenig gekürzt.
Um die Verdunstung über die Blätter zu verringern habe ich etliche entfernt und nur ein Blattpaar übrig gelassen.
Die Pflanze wurde danach wieder in einen normalen Topf (im Moment noch nicht in eine Bonsaischale) mit normaler Blumenerde gesetzt.
Wahrscheinlich wäre nährstoffarme Erde gut gewesen, Düngen wäre bei solch einer geschwächten Pflanze im Moment auch eher eine schlechte Idee.
In Zukunft werde ich mich noch genauer mit für Bonsai geeignete Erde auseinander setzen müssen.
Die Pflanze soll so bis zum nächsten Frühling/Sommer ungestört wachsen, dann soll der nächste Wurzelschnitt und vielleicht auch (je nach Wachstum) ein Rückschnitt folgen.
Nach ungefähr einer Woche ist schon ein wenig Wachstum an der Triebspitze festzustellen, diese soll später pinziert werden um das Wachstum von Seitentrieben voranzutreiben.
So weit zumindest mein Plan.
Mal sehen was wird.

Moin zusammen,
@Zebra

hättest für ethnobotanische "Bonsai Raritäten" locker nen eigenen Thread aufmachen können.
Ich bin sehr interessiert, weil ich das mit der einen oder anderen Pflanze bei mir zu hause auch "mal" machen will; aber noch auf der Suche bin nach einem einigermassen nachvollziehbaren "How To".

Ich habe mich in den Thread eingelesen, in dem der Autor seine eigene "Bonsai Erde Mischung" nennt, die zu 1/3 Akadama, 1/3 Seramis, 1/3 Pflanzerde besteht.
Die Substratmischung wird dadurch sehr grob sein. Akadama besteht, vereinfacht ausgedrückt, aus kleinen, gebrannten, Feuchtigkeit speichernden "Lehmklümpchen", genauso wie Seramis gebranntes Tongranulat ist.

Spannend ist es allemal!

Grüße

K

Ich finde es in der Tat ein sehr spannendes Thema, danke für diesen Thread und den Anstoss sich nochmals mit dem Bonsai-Hobby auseinanderzusetzen!

Wahrscheinlich nicht genau das How To dass du suchst – ich fand es bei meinem Vorhaben aber recht nützlich:



Weiters nicht uninteressant, aber leider wenig erklärt:



Hier sieht man, was aus den Acacia Sämlingen nach dem radikalen Schnitt geworden ist, wie der Wurzelrückschnitt erfolgt und sie in eine flache Schale gesetzt werden.



Beide verwenden sehr grobes und luftiges Substrat, sicher gut für die Wurzelbildung.

Akadama kann man nicht einfach mit Seramis und anderen gebrannten Tonen vergleichen. Die Eigenschaften sind ganz andere und Akadama zerfällt auch mit der Zeit. Das ist mehr ein spezieller Lehm, ähnlich wie Kanuma nur wesentlich basischer.

Ich finde diesen Thread richtig gut und beschäftige mich nebenher immer mal wieder mit Bonsais. Man lernt viel über die Haltung auch von anderen Pflanzen und dieser speziellen Art des Gärtnern. Vieles ist echt gut auf andere Gebiete übertragbar.

Interessantes Thema. Ich werde das jetzt mal mit Salvia versuchen.

Spannendes Projekt, der Salvia "Bonsai"
Bin neugierig was daraus wird.


Hier werden verschiedene Komponenten einer Bonsai-Substrat-Mischung vorgestellt:



Zum Thema Bonsai-"Erde" von einem Bonsaifachmann:

Er empfiehlt eine erdlose Mischung aus Akadama, Bims und Lava.
Eine billigere Alternative zu dieser doch recht teuren Mischung ist Fibotherm (Blähton-Trockenschüttung).
Diese gibt es billig im Baumarkt zu haben für ca. 10 Euro die 50L.
Andernorts erwähnt er auch, dass er unter anderem auch eine Mischung aus 70%-80% Blähtontrockenschüttung (Fibotherm, Maxit) und 20%-30% Torf benutzt, da erdlose Substrate oft schnell austrocknen.
Statt Torf können auch andere organische Substrate wie Kokohum verwendet werden.
Da ich Akadama, Bims, Lava und Kokohum bereits zu Hause habe, habe ich mich entschieden eine Mischung zu gleichen Teilen aus diesen Komponenten herzustellen.




In diesem Zusammenhang auch relevant: wie oft und was soll gedüngt werden




Hier ist alles nochmals schriftlich und auf Deutsch zusammengefasst:
https://www.bonsai-fachforum.de/viewtop ... b623d3a03a

Das ist aus meinem angehenden Akuamma Bonsai geworden.
Nicht sehr viel gewachsen in den letzten 3 Monaten.
Wo ich ihn pinziert habe, sind zwei neue Austriebe, die wieder wachsen, seitdem ich ihn unter die LED gestellt habe.
Es wird wohl noch dauern bis ich ihn nochmals zurückschneiden und in eine flache Schale setzen kann.
Hier die Kratomsämlinge, die ebenfalls zu Bonsais erzogen werden sollen.
Noch traue ich mich da nichts zu machen, da sie noch recht klein sind.
Merkwürdig sind auch die sehr lanzettförmigen Blätter.
Die Blätter meines Rifats waren damals sehr viel rundlicher.
Bin gerade extrem verunsichert ob es überhaupt Mitragyna speciosa ist. (die Samen sind von Ethnoplants)
Wie sieht es bei euren Bonsai Projekten aus?